Bluthochdruck entwickelt sich oft schleichend und bleibt lange unbemerkt. Umso wichtiger ist es daher, mögliche Risikofaktoren im Blick zu behalten. Häufig denkt man dabei wohl zuerst an Übergewicht, Rauchen oder Stress. Doch auch bestimmte Mängel können die Blutdruckwerte beeinflussen. Hier erfahren Sie mehr dazu.
Nährstoffmangel kann zu hohem Blutdruck führen
Damit unser Körper richtig arbeiten kann, braucht er bestimmte Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge. Fehlen sie über längere Zeit, kann das verschiedene Folgen haben, zum Beispiel, dass der Blutdruck aus dem Gleichgewicht gerät. Zu den Nährstoffen, deren Mangel Bluthochdruck begünstigen können, gehören:
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Kaliummangel: Laut der Harvard Medical School hilft Kalium unter anderem dabei, die Gefäßwände zu entspannen und so den Blutdruck niedrig zu halten. Fehlt es daran, steigt das Risiko für Bluthochdruck und Schlaganfälle.
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Magnesiummangel: Fehlt dem Körper Magnesium, kann das nach Angaben der Fachautoren von Verywell Health den Blutdruck erhöhen und die Herzgesundheit belasten. Besonders betroffen sind ältere Menschen sowie Personen mit Herzschwäche oder unter Behandlung mit entwässernden Medikamenten.
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Kalziummangel in der Schwangerschaft: Eine zu geringe Kalziumaufnahme kann in der Schwangerschaft dazu führen, dass spezielle Bluthochdruckerkrankungen auftreten. Diese können laut der WHO zu schweren Komplikationen führen.
Hoher Blutdruck bei Schlafmangel
Schlaf ist nicht nur erholsam nach einem langen Tag, sondern auch wichtig für die Steuerung des Stoffwechsels und des Kreislaufs. Wer dauerhaft zu wenig schläft, bringt das körpereigene Gleichgewicht durcheinander. Nach Angaben der Mayo Clinic erhöht Schlafmangel dadurch das Risiko für Übergewicht oder Diabetes. Außerdem zeigt sich, dass Menschen mit wenig Schlaf pro Nacht häufiger Bluthochdruck entwickeln.
Hinzu kommt, dass kurze Nächte den Blutdruck direkt beeinflussen können. Je weniger man schläft, desto stärker steigen die Werte an. Besonders problematisch ist das für Personen, die bereits unter Bluthochdruck leiden. Auch Schlafstörungen wie die Schlafapnoe, bei der die Atmung im Schlaf immer wieder aussetzt, erhöhen das Risiko zusätzlich.
Bluthochdruck durch Bewegungsmangel
Regelmäßige Bewegung ist wichtig, damit Herz und Kreislauf gesund bleiben. Wer sich zu wenig bewegt, riskiert laut der American Heart Association (AHA) einen Bluthochdruck. Denn körperliche Aktivität wirkt direkt auf die Blutgefäße und kann die Blutdruckwerte nachweislich verbessern.
Daher empfiehlt die AHA, pro Woche mindestens 150 Minuten Bewegung mit mittlerer Intensität oder 75 Minuten mit höherer Intensität einzuplanen. Auch Krafttraining an zwei Tagen gehört dazu. Wer weniger sitzt und im Alltag Bewegung einbaut, kann das Risiko zusätzlich verringern.
Flüssigkeitsmangel kann zu hohem Blutdruck führen
Wenn es um Dehydrierung und das Herz-Kreislauf-System geht, denken viele zuerst an einen niedrigen Blutdruck. Zurecht, denn wie die Cleveland Clinic erklärt, hat der Körper bei Wassermangel weniger Blutvolumen, was den Blutdruck zunächst sinken lässt. Organe können dann schlechter mit Sauerstoff versorgt werden, in schweren Fällen kann das sogar gefährlich werden.
Damit ist es aber noch nicht getan. Um dem gegenzusteuern, setzt der Körper laut der Cleveland Clinic verschiedene Mechanismen in Gang: Der Salzgehalt im Blut steigt, Hormone wie Vasopressin werden freigesetzt und die Gefäße verengen sich. Auf diese Weise kann Flüssigkeitsmangel in manchen Fällen paradoxerweise auch zu einem Anstieg des Blutdrucks führen.
Ab wann spricht man von hohem Blutdruck?
Verschiedene Mängel können also einen hohen Blutdruck auslösen. Aber ab welchen Werten liegt er überhaupt vor? Laut der Deutschen Herzstiftung gibt es dabei verschiedene Leitlinien, an denen man sich orientieren kann. Die aktuellste stammt von der European Society of Cardiology. Sie gibt laut der Deutschen Herzstiftung folgende Werte vor:
Messung in der Arztpraxis:
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Normaler Blutdruck: bis 120/70 mmHg
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Erhöhter Blutdruck: 120-139/70-89 mmHg
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Bluthochdruck: ab 140/90 mmHg
Messung Zuhause:
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Nicht erhöht: unter 120/70 mmHg
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Erhöht: 120-134/70-84 mmHg
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Bluthochdruck: ab 135/85 mmHg