Nina Feger

Vitamin D gehört zu den beliebtesten Nahrungsergänzungsmitteln in Deutschland. Besonders in den Wintermonaten sinkt die körpereigene Produktion durch fehlendes Sonnenlicht, und die Gefahr einer Unterversorgung steigt. Immer mehr Menschen greifen daher zu Vitamin-D-Präparaten wie Tabletten oder Tropfen. Doch was sollte man bei der Einnahme beachten? Und ist es besser, Vitamin D täglich oder wöchentlich einzunehmen? Dieser Artikel erklärt, wie ein Vitamin-D-Mangel ausgeglichen werden kann, worauf man bei der Dosierung achten sollte und welche Einnahmeform sinnvoll ist.

Vitamin-D-Mangel: Wie viele Deutsche sind unterversorgt?

Vitamin D ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) unerlässlich für gesunde Knochen. Es reguliert nämlich den Stoffwechsel von Calcium und Phosphat und trägt so zur Stabilität des Skeletts bei. Ebenso ist es an zahlreichen weiteren Prozessen im Körper beteiligt, etwa bei der Muskelkraft oder bei der Funktion des Immunsystems. Um mit Vitamin D ausreichend versorgt zu sein, genügt im Sommer meist schon eine halbe Stunde Sonne am Tag. In den Wintermonaten gestaltet sich dies jedoch schwieriger, da die Sonneneinstrahlung in Deutschland nicht ausreicht, um die körpereigene Produktion in Gang zu setzen. Zwar verfügt der Körper über vergleichsweise große Speicher, die eine gewisse Zeit überbrücken können. Studien zeigen jedoch, dass der Vitamin-D-Status im Verlauf des Winters deutlich abnimmt.

Eine Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS 1) zeigt, dass über die Hälfte der Bevölkerung unterversorgt ist. Rund 15 Prozent weisen sogar einen ausgeprägten Mangel auf. Besonders kritisch wird es für Menschen, die schon im Sommer nur geringe Spiegel erreichen. Bei ihnen steigt im Winter das Risiko für einen Mangel, der ernsthafte Folgen wie Osteomalazie oder Osteoporose nach sich ziehen kann. Laut der DEGS-Auswertungen steigt der Anteil der Personen mit Vitamin-D-Mangel in den Wintermonaten auf etwa 25 Prozent.

Vitamin-D-Mangel ausgleichen: Wann sind Tabletten sinnvoll?

Wer einen nachgewiesenen Mangel an Vitamin D hat, kann diesen mit speziellen Präparaten ausgleichen. Vitamin-D-Tabletten sollten jedoch, wie das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) betont, niemals vorbeugend eingenommen werden. Erst wenn eine unzureichende Versorgung ärztlich festgestellt wurde, ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll.

Besonders Säuglingen, die in den ersten Lebensmonaten nicht der Sonne ausgesetzt werden dürfen, empfiehlt das BMG eine Supplementierung. Auch weitere Risikogruppen, darunter ältere Menschen, chronisch Kranke, Personen mit stark bedeckender Kleidung oder Menschen mit dunkler Hautfarbe, können davon profitieren.

Mangel an Vitamin D ausgleichen: Worauf sollte bei der Einnahme noch geachtet werden?

Bei der Auswahl von Vitamin-D-Präparaten ist besonders auf die richtige Dosierung zu achten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät zu einer Tagesdosis von 20 Mikrogramm Vitamin D. Damit lassen sich auch ohne Sonnenlicht die empfohlenen Blutwerte von 50 nmol/l (20 ng/ml) erreichen. Viele online erhältliche Präparate sind jedoch sehr hoch dosiert, häufig auch kombiniert mit Vitamin K. Ob diese Kombination tatsächlich gesundheitliche Vorteile bringen kann, ist laut dem BfR bislang nicht belegt.

Von Produkten, die mit der Vorbeugung schwerer Erkrankungen wie Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Leiden werben, rät die Verbraucherzentrale ausdrücklich ab. Solche Aussagen sind nicht zulässig und zudem nicht wissenschaftlich belegt.

Außerdem sollten Vitamin-D-Präparate ohne zugesetztes Fett immer zu einer Mahlzeit eingenommen werden. Das liegt daran, dass der Körper, wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erklärt, Fett braucht, um Vitamin D überhaupt aufnehmen zu können. Wer das fettlösliche Vitamin also morgens nur mit einem Glas Wasser schluckt, wird den Mangel kaum ausgleichen können.

Vitamin D einnehmen: täglich oder wöchentlich?

Vitamin D gehört zu den beliebtesten Nahrungsergänzungsmitteln in Deutschland. Nach Angaben des Lebensmittelverbands Deutschland liegt es hinter Magnesium und Vitamin C auf Platz drei der meistverkauften Vitamine. Besonders in den Wintermonaten greifen viele zu Vitamin-D-Präparaten. Dabei kommt oft die Frage auf, ob man Vitamin D lieber täglich oder wöchentlich einnehmen sollte. Fachinstitute wie das BfR und das BMG empfehlen eine tägliche Einnahme in niedriger Dosierung, nämlich etwa 20 Mikrogramm pro Tag.

Viele frei erhältliche Vitamin-D-Präparate sind jedoch deutlich höher dosiert. Manche enthalten sogar bis zu 500 Mikrogramm pro Tablette. Bei solchen Produkten wird von den Verkäufern geraten, die Einnahme in größeren Abständen vorzunehmen, etwa alle 20 Tage. Das entspricht also einer durchschnittlichen Tagesdosis von 25 Mikrogramm, die die empfohlene Menge nur leicht überschreitet. Doch ist es wirklich gesund, Vitamin D in so hohen Einzeldosen einzunehmen – selbst wenn das nur wöchentlich oder seltener geschieht?

In einer aktuellen Stellungnahme des BfR wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch die wöchentliche oder seltenere Einnahme hoher Einzeldosen gesundheitliche Risiken bergen kann. So zeigte sich, dass die Einnahme von 500 Mikrogramm alle 20 Tage mit einer erhöhten Gefahr für Stürze und Knochenbrüche verbunden sein kann. Hinzu kommt ein größeres Risiko für Einnahmefehler, wenn die Präparate nicht regelmäßig, sondern in unregelmäßigen Abständen eingenommen werden.

Zu viel Vitamin D: Welche Folgen hat eine Überdosierung?

Auch zu viel Vitamin D kann schaden. Nach Angaben des BMG kann bereits eine tägliche Zufuhr von 100 Mikrogramm zu einer Überversorgung führen. Im schlimmsten Fall kann das sogar lebensbedrohlich werden. Typische Symptome einer Vitamin-D-Überdosierung sind:

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Bauchschmerzen und Krämpfe

  • Nierenschäden

  • Herzrhythmusstörungen