Mit der Invasion in sein Nachbarland hat Russland massive Gegenreaktionen des Westens heraufbeschworen. Die Ukraine stemmt sich gegen die Angreifer. Ein Rückblick auf die wichtigsten Entwicklungen:
21. Februar: Putin erkennt Luhansk und Donezk als unabhängig an Russlands Präsident Wladimir Putin erkennt die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine als unabhängige Staaten an, tags darauf stimmt auch die Staatsduma zu. Russische Soldaten sollen in die Separatistengebiete entsandt werden. Der Westen wirft dem Kremlchef vor, gegen Völkerrecht zu verstoßen. 22. Februar: Sanktionen gegen Russland und Stopp von Nord Stream 2 Die EU-Mitglieder nehmen mit Strafmaßnahmen vor allem den russischen Finanzsektor ins Visier. Die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 wird von Berlin für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Auch die USA und weitere Verbündete kündigen Sanktionen gegen Moskau an. 23. Februar: Ukraine rüstet sich für den Krieg Die Ukraine rüstet sich für einen Krieg: Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt die Teilmobilmachung von Reservisten an, ein Ausnahmezustand für 30 Tage wird verhängt. Die Separatistenführer in der Ostukraine bitten den Kreml um militärische Hilfe. 24. Februar: Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine beginnt Der Krieg beginnt. Russische Panzer stoßen ohne Kriegserklärung in die ehemalige Sowjetrepublik vor, es gibt Luftangriffe im ganzen Land. Selenskyj ruft den Kriegszustand aus und ordnet die allgemeine Mobilmachung an. Die Nato aktiviert Verteidigungspläne für Osteuropa, schließt aber eine militärische Unterstützung der Ukraine weiter aus. 25. Februar: Russlands Armee dringt bis nach Kiew vor Russlands Armee dringt bis zur Hauptstadt Kiew vor. Der Kreml begrüßt Selenskyjs Angebot, über einen neutralen Status der Ukraine zu verhandeln. Eine gegen Russland gerichtete Resolution scheitert wegen des Vetos aus Moskau im UN-Sicherheitsrat. China enthält sich. 26. Februar: Beschluss von Waffenlieferung und Swift-Ausschluss Der Kampf um Kiew und andere Städte ist in vollem Gang. Deutschland liefert nun doch Waffen aus den Beständen der Bundeswehr an die Ukraine. Die westlichen Verbündeten beschließen den Ausschluss russischer Geldhäuser aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift. 27. Februar: Putin versetzt Abschreckungswaffen der Atommacht in Bereitschaft In der Ukraine gibt es heftige Kämpfe etwa um Kiew und Charkiw. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt eine Aufrüstung der Bundeswehr um 100 Milliarden Euro an. Der komplette Luftraum über den EU-Staaten ist für russische Flieger gesperrt. Putin versetzt die Abschreckungswaffen der Atommacht in Bereitschaft. 28. Februar: Erste Gespräche zwischen Moskau und Kiew und weitere Sanktionen Trotz weiterer Gefechte sprechen Moskau und Kiew erstmals seit Beginn des Krieges offiziell miteinander. EU und USA verbieten Geschäfte mit der russischen Zentralbank, ihre Vermögenswerte werden eingefroren. Russland wird von europäischen und internationalen Fußball-Wettbewerben ausgeschlossen, russische und belarussische Sportler sollen nach dem Willen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nicht mehr bei Wettbewerben starten. 1. März: Schwere Angriffe auf Charkiw und Kiew und Selenskyj fordert EU-Aufnahme Moskau verübt schwere Attacken auf Charkiw. Der Fernsehturm in Kiew nahe der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar wird mit Raketen angegriffen. Ein kilometerlanger russischer Militärkonvoi steuert auf die Hauptstadt zu. Selenskyj verlangt in einem Appell an das Europaparlament die Aufnahme seines Landes in die EU. Die USA wollen ihren Luftraum für russische Flugzeuge schließen. Die Türkei sperrt ihre Meerengen ins Schwarze Meer für russische Kriegsschiffe. Nach UN-Angaben sind mehr als 835 000 Menschen aus der Ukraine geflohen. 2. März: Deutsche Waffenlieferung an die Ukraine übergeben Geplant ist eine zweite Gesprächsrunde zwischen Russland und der Ukraine. Es gibt weitere Kämpfe um Kiew, Charkiw und Cherson. Die EU setzt den Swift-Ausschluss sieben russischer Finanzinstitute in Kraft. Die 1000 Panzerabwehrwaffen und 500 Boden-Luft-Raketen aus Deutschland sind der Ukraine übergeben worden. Die EU-Staaten einigen sich auf neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten Belarus. 3. März: Russland und Ukraine einigen sich auf humanitäre Korridore In einer zweiten Gesprächsrunde verständigen sich Russland und die Ukraine auf humanitäre Korridore. Neben Kiew und Charkiw ist die Hafenstadt Mariupol schwer umkämpft. Der Chefankläger des Weltstrafgerichts leitet Ermittlungen zu Kriegsverbrechen ein. Die EU will Kriegsflüchtlinge unkompliziert aufnehmen. Die Paralympics schließen Russland und Belarus aus, die Formel 1 streicht künftige Rennen in Russland. 4. März: Feuer in Atomkraftwerk schürt Ängste vor Nuklearkatastrophe Ein nach Kämpfen ausgebrochenes Feuer an Europas größtem Atomkraftwerk nahe Saporischschja schürt Ängste vor einer nuklearen Katastrophe. Moskau und Washington richten eine militärische Hotline ein. Die UN wollen russische Menschenrechtsverletzungen untersuchen. In Russland drohen nun für angebliche Falschinformationen über den Krieg mehrere Jahre Haft – westliche Medien verlassen das Land. Nach UN-Angaben sind 1,25 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. 5. März: Feuerpause für humanitären Korridor bei Mariupol missachtet Moskau und Kiew beschuldigen sich gegenseitig, die eigentlich vereinbarte mehrstündige Feuerpause für einen humanitären Korridor in der Region Mariupol zu missachten. Russland versucht weiter, Kiew und Charkiw zu umzingeln. 6. März: Evakuierung der Hafenstadt Mariopol scheitert zum zweiten Mal Die Evakuierung der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol scheitert nach Angaben des Kreml und des Roten Kreuzes zum zweiten Mal. Russland beschuldigt erneut die Ukraine, eine vereinbarte Feuerpause nicht einzuhalten. Die USA kündigen an, mögliche Kriegsverbrechen der russischen Seite zu dokumentieren. Selenskyj beschuldigt russische Truppen, einen Flughafen im westukrainischen Gebiet Winnyzja zerstört zu haben. 7. März: Dritte Verhandlungsrunde zwischen Kiew und Moskau In Belarus beginnt nach russischen Angaben eine weitere Runde der Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau. Russland muss sich vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verantworten, die Ukraine hat das Nachbarland wegen Völkermordes verklagt. Nach UN-Angaben haben schon 1,7 Millionen Ukrainer ihre Heimat verlassen. 8. März: USA erlassen Importverbot für russisches Öl Nach einer Feuerpause werden erstmals Tausende Zivilisten aus der umkämpften Stadt Sumy im Nordosten gerettet. Die Lage in Mariupol hingegen ist für Hunderttausende weiter katastrophal. Die USA erlassen ein Importverbot für Öl aus Russland. 9. März: Mehr als zwei Millionen Ukrainer sind auf der Flucht Nach UN-Angaben haben schon mehr als zwei Millionen Ukrainer ihre Heimat verlassen, in Deutschland sind mittlerweile über 80.000 Kriegsflüchtlinge registriert. Die Bundesregierung sieht weiterhin keine Möglichkeit, Energieimporte aus Russland zu boykottieren. 10. März: Außenminister von Russland und der Ukraine treffen sich Ein Treffen der Außenminister von Russland und der Ukraine im türkischen Antalya bringt keine Fortschritte. Es gelingt weder eine zumindest zeitweilige Waffenruhe noch weitere Fluchtkorridore zu vereinbaren. In Deutschland sind derweil über 100.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert.
(dpa)