Sarah Höchel

Deutschland mag vielleicht nicht für seine schneebedeckten Gipfel und majestätischen Berglandschaften weltberühmt sein, aber es beherbergt dennoch eine Reihe beeindruckender Berge. Von den sanften Hügeln des Mittelgebirges hin zu den imposanten Gipfeln der Alpen bietet Deutschland eine Vielfalt an Landschaften für Wanderer und Naturbegeisterte. Beim Erklimmen der folgenden Berge sollten Sie allerdings schwindelfrei sein. Erfahren Sie im Porträt, welche zehn Berge die höchsten in Deutschland sind und durch welche Besonderheiten sie sich auszeichnen.

Die 10 Berge mit den höchsten Hauptgipfeln in Deutschland

Vorab: Die Listen der höchsten Berge Deutschlands unterscheiden sich je nach Kriterium. Manche erfassen nur eigenständige Gipfel mit einer gewissen Schartenhöhe – also der deutlichen Abgrenzung zum Hauptberg –, andere zählen auch nahe Nebengipfel wie am Zugspitzmassiv. Dadurch schwankt je nach Quelle die Rangfolge, während an der Zugspitze als höchstem Punkt Deutschlands allerdings kein Zweifel besteht. Im Folgenden haben wir die zehn höchsten Hauptgipfel Deutschlands für Sie aufgelistet:

  1. Zugspitze (2962 Meter)

  2. Hochwanner (2744 Meter)

  3. Watzmann-Mittelspitze (2713 Meter)

  4. Leutascher Dreitorspitze (2682 Meter)

  5. Hochkalter (2607 Meter)

  6. Biberkopf (2599 Meter)

  7. Großer Hundstod (2593 Meter)

  8. Hochvogel (2592 Meter)

  9. Östliche Karwendelspitze (2538 Meter)

  10. Hocheisspitze (2523 Meter)

Quellen: Offizielle Webseiten der Berge Zugspitze und Watzmann sowie DAV Sektion München und alpenvereinaktiv.com.

Deutschlands höchste Berge: Hocheisspitze auf Platz 10

Die Hocheisspitze liegt in den Berchtesgadener Alpen, im Hocheisstock zwischen dem Wimbachtal und dem Hintersee. Sie ist durch ihre abgeschiedene Lage und steilen Wände eine anspruchsvolle Bergtour für erfahrene Alpinisten. Bekannt ist die Region auch für die landschaftlich reizvollen Täler rund um Ramsau bei Berchtesgaden.

Fakten zur Hocheisspitze

  • Lage: Hocheisstock (Berchtesgadener Alpen), Bayern

  • Höhe: 2523 Meter

  • Erstbesteigung: 1868 durch Hermann von Barth

  • Besonderheit: Abgelegener Gipfel mit steilen Anstiegen und eindrucksvollem Panorama

Platz 9: Östliche Karwendelspitze

Die Östliche Karwendelspitze ist der höchste deutsche Gipfel des Karwendels. Sie liegt direkt an der Grenze zu Tirol und ragt als markanter Kalkfels in den Himmel. Ausgangspunkt vieler Touren ist Mittenwald, von wo aus die Karwendelbahn direkt auf das Karwendelgebirge führt. Der Gipfel selbst ist laut DAV aber nur mit alpiner Erfahrung erreichbar.

Fakten zur Östlichen Karwendelspitze

  • Lage: Karwendel, Grenze Bayern/Tirol

  • Höhe: 2538 Meter

  • Erstbesteigung: 4. Juli 1870 durch Hermann von Barth.

  • Besonderheit: Höchster Gipfel des Karwendelgebirges auf deutscher Seite

Deutschlands höchste Berge: Hochvogel auf Rang 8

Der Hochvogel ist einer der bekanntesten Gipfel der Allgäuer Alpen. Er liegt an der Grenze zwischen Bayern und Tirol und ist durch seine markanten Formen schon von weitem sichtbar. Geologisch gilt er als interessanter Berg, weil er von großen Felsstürzen und Rissen durchzogen ist. Wegen der Instabilität sind Teile der klassischen Aufstiegsrouten inzwischen gesperrt.

Fakten zum Hochvogel

  • Lage: Allgäuer Alpen, Grenze Bayern/Tirol

  • Höhe: 2592 Meter

  • Erstbesteigung: Erste dokumentierte Besteigung 1832 durch Trobitius. Ältere Führer vermuten frühere amtliche Begehungen.

  • Besonderheit: Von weither sichtbarer „Marken-Gipfel“, jedoch von Felsstürzen bedroht

Großer Hundstod auf Platz 7 der höchsten Berge Deutschlands

Der Große Hundstod ist ein mächtiger Kalksteinberg im Steinernen Meer, an der Grenze zwischen Bayern und Salzburg. Der Name leitet sich vermutlich von seiner markanten Silhouette ab, die einem Hundskopf ähnelt. Der Berg liegt im Nationalpark Berchtesgaden und ist sowohl landschaftlich als auch geologisch besonders eindrucksvoll.

Fakten zum Großen Hundstod

  • Lage: Steinernes Meer (Berchtesgadener Alpen), Grenze Bayern/Salzburg

  • Höhe: 2593 Meter

  • Erstbesteigung: 1825 durch Peter Carl (Karl) Thurwieser gemeinsam mit Fürst Schwarzenberg. Belegt im offiziellen Bergsteigerdörfer-Dossier.

  • Besonderheit: Auffällige Silhouette, die vermutlich namensgebend war.

Platz 6 der höchsten Berge in Deutschland: Biberkopf

Der Biberkopf ist ein Grenzgipfel zwischen Deutschland und Tirol. Aufgrund seiner freistehenden Lage gilt er als einer der formschönsten Berge der Allgäuer Alpen. Der Gipfel ist sowohl von der deutschen als auch von der österreichischen Seite aus erreichbar, am bekanntesten ist der Aufstieg über Lechleiten in Tirol.

Fakten zum Biberkopf

  • Lage: Allgäuer Alpen, an der Grenze Bayern/Tirol

  • Höhe: 2599 Meter

  • Erstbesteigung: 1853 im Zuge der Landesvermessung

  • Besonderheit: Deutschlands südlichster Berg. Weithin sichtbare Felspyramide.

Deutschlands Platz 5: Der Hochkalter

Der Hochkalter ist der höchste Gipfel des gleichnamigen Gebirgsstocks in den Berchtesgadener Alpen. Mit seinen markanten Felsflanken überragt er die Umgebung und bietet beeindruckende Ausblicke in das Watzmann-Massiv. Er liegt vollständig in Bayern, südwestlich von Ramsau bei Berchtesgaden, und zählt zu den klassischen Bergtouren der Region. Weniger überlaufen als der Watzmann, ist er für geübte Bergsteiger dennoch eine lohnende Herausforderung.

Fakten zum Hochkalter

  • Lage: Berchtesgadener Alpen, südwestlich von Ramsau (Bayern)

  • Höhe: 2607 Meter

  • Erstbesteigung: 1830 durch Fürsterzbischof Friedrich von Schwarzenberg

  • Besonderheit: Der Blaueisgletscher am Nordhang ist das nördlichste Gletscherfeld der Alpen

Die Leutascher Dreitorspitze belegt Platz 4 der höchsten Berge Deutschlands

Bei der Dreitorspitze handelt es sich um ein imposantes Gebirgsmassiv, das sich im Osten des Wettersteingebirges befindet. Das Gebirgsmassiv besteht aus zwei markanten Hauptgipfeln, die noch weitere Nebengipfel haben. Zum einen aus der Partenkirchner Dreitorspitze, und zum anderen aus der Leutascher Dreitorspitze, die zu den höchsten Bergen Deutschlands zählt. Die Dreitorspitze kann entweder an einem Tag oder in zwei Tagen, mit einer Übernachtung auf der Meilerhütte, bestiegen werden. Ein hohes Fitnesslevel ist für die Besteigung erforderlich.

Fakten zur Leutascher Dreitorspitze

  • Lage: Zwischen Deutschland und Österreich (Patenkirchen, Leutasch und Mittenwald)

  • Höhe: 2682 Meter

  • Erstbesteigung: 1871 von Hermann von Barth

  • Besonderheit: Wird auch Karlspitze genannt

Platz 3 der höchsten Berge Deutschlands: Watzmann-Mittelspitze

Der Watzmann ist der Hauptberg der Berchtesgadener Alpen und bildet deren zentralen Gebirgsstock. Der höchste Gipfel des Watzmanns ist die Watzmann-Mittelspitze. Es gibt aber auch noch kleinere Nebengipfel, die „Kleiner Watzmann“ bzw. „Watzmannfrau“ genannt werden. Die Watzmann-Ostwand gilt als die höchste Wand der gesamten Ostalpen. Sie bildet den höchsten Punkt im deutschen Abschnitt der Berchtesgadener Alpen. 

Fakten zur Watzmann-Mittelspitze

  • Lage: Südosten Oberbayerns im Nationalpark Berchtesgarden

  • Höhe: 2713 Meter

  • Erstbesteigung: 1800 von Valentin Stanič

  • Besonderheit: Die Gemeindegrenze von Ramsau und Schönau am Königssee erstreckt sich über die Mittel- und Südspitze

Platz 2 der höchsten Berge Deutschlands belegt Hochwanner

Beim Hochwanner, auch bekannt als Kothbachspitze, handelt es sich um einen Berg im Wettersteingebirge. Er zählt als zweitgrößter Berg in Deutschland, wenn man Schneefernerkopf und die Wetterspitze als eigenständige Berge herausrechnet. Er gilt als höchster Gipfel im Wettersteinhauptkamm. Die Nordwand des Berges, die über 1400 Meter steil abfällt, zählt zu den höchsten Felswänden in den nördlichen Kalkalpen.

Fakten zum Hochwanner

  • Lage: Zwischen Garmisch-Partenkirchen und Leutasch an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich

  • Höhe: 2744 Meter

  • Erstbesteigung: 1871 von Hermann von Barth

  • Besonderheit: Bietet einen überragenden Ausblick auf viele Täler im Umland

Der höchste Berg Deutschlands: Zugspitze auf Platz 1

Der höchste Berg Deutschlands und gleichzeitig der höchste Gipfel des Wettersteingebirges ist die Zugspitze. Doch die Zugspitze gehört Deutschland nicht alleine, da sie bis nach Österreich ragt. Die Grenze zwischen Deutschland und Österreich verläuft über den Westgipfel der Zugspitze. Der Aufstieg zum Gipfel kann sich unterschiedlich gestalten. Entweder geht man durch das Höllental im Nordosten, durch das Reintal im Südosten oder über das österreichische Schneekar vom Westen aus. Die Zugspitze ist eine beliebte Attraktion, viele Touristen besuchen jährlich den höchsten Berg Deutschlands.

Fakten zur Zugspitze

  • Lage: An der deutsch-österreichischen Grenze südwestlich von Garmisch-Partenkirchen

  • Höhe: 2962 Meter

  • Erstbesteigung: 1820 von Vermessungsingenieur Josef Naus, Messgehilfe Maier und Bergführer Georg Tauschl

  • Besonderheit: Zählt als höchstgelegenes Skigebiet Deutschlands