dpa

Drei Jahre Planung, drei Jahre Bauzeit – an diesem Donnerstag, den 21. Dezember, wird die neue Seilbahn der Superlative auf Deutschlands höchsten Berg eingeweiht. Um 11.00 Uhr soll die bodentief verglaste Kabine von der Talstation in Grainau starten und die Festgäste in wenigen Minuten zum Gipfel der 2962 Meter hohen Zugspitze bringen. Die Promi-Fahrt gilt als offizieller Starttermin der 50 Millionen Euro teuren Seilbahn. Tags darauf nimmt die Pendelseilbahn den fahrplanmäßigen Winterbetrieb auf.

Vor dem Start gibt es den kirchlichen Segen. Der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, und die evangelische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler sorgen für die Weihe der Seilbahn. Für die Staatsregierung nehmen die stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) an der Eröffnung teil. Auch die Vertreter der am Bau beteiligten Firmen wurden von der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG eingeladen.

Die Verantwortlichen bei dem Unternehmen fiebern dem Eröffnungstermin entgegen: „Jeder bei uns freut sich, dass das Projekt nach sechs Jahren Planung und Bauzeit mit der festlichen Eröffnung nun endlich vollendet ist“, sagt Zugspitzbahn-Sprecherin Verena Lothes.

Mit drei Weltrekorden wartet die neue Seilbahn auf: Mit 3213 Metern Abstand von der einzigen Stütze bis zur Bergstation ist die zu überwindende Entfernung so groß wie bei keiner anderen Seilbahn. Einzigartig ist auch der Höhenunterschied von 1945 Metern zwischen Tal- und Bergstation. Und keine andere Pendelbahn der Welt hat eine Stahlbaustütze von 127 Metern Höhe – oder mehr.

Die neue Seilbahn löst auf fast derselben Trasse die 1963 eröffnete Eibsee-Seilbahn mit zwei Stützen ab. Während die im Frühjahr stillgelegte alte Bahn maximal 240 Gäste pro Stunde befördern konnte, schafft die neue bis zu 580 Gipfelstürmer. Die Berg- und Talfahrt kostet 45 Euro. An die 550 000 Menschen besuchen schon jetzt jedes Jahr die Zugspitze. Künftig sollen es bis zu 600 000 sein.

 

Die Seilbahn der Superlative im Detail

Wie schon bei der 1963 eröffneten Eibsee-Seilbahn handelt es sich auch bei der Nachfolgerin um eine sogenannte Pendelseilbahn: Eine Kabine fährt den Berg hinauf, die andere hinunter. Die neue Bahn soll nur noch „Seilbahn Zugspitze“ heißen und nicht mehr den Namen des nahe der Talstation gelegenen Eibsees tragen. Sie hat drei Rekorde zu bieten: mit 127 Metern weltweit die höchste Stahlbaustütze einer Pendelbahn, den größten Gesamthöhenunterschied von 1945 Metern zwischen Tal- und Bergstation sowie mit 3213 Metern Distanz zwischen Stütze und Bergstation das längste freie Spannfeld einer Seilbahn.

Die technischen Daten im Einzelnen:

Länge: 4466,90 Meter 

Höhendifferenz: 1945,25 Meter

Bergstation: 2943,75 Meter über dem Meeresspiegel

Talstation: 998,50 Meter über dem Meeresspiegel

Fahrgeschwindigkeit: 10,6 Meter pro Sekunde, 8,5 Meter pro Sekunde bei der Stützenüberfahrt 

Kabinenkapazität: 120 Fahrgäste plus 1 Fahrgastbegleiter

Förderleistung: 580 Personen pro Stunde

Tragseile: Vier mit je 72 Millimetern Durchmesser und einem Gewicht von je 153 Tonnen

Zugseile: Zwei mit 47 bzw. 41 Millimetern Durchmesser und 39 Tonnen bzw. 30 Tonnen Gewicht

Höhe der einzigen Stahlstütze: 127 Meter

Antrieb: In der Talstation zwei Motoren mit je 900 kW Nennleistung