Die zwölf aus einer Höhle geretteten thailändischen Jugendfußballer und ihr Trainer sollen erst am Wochenende vom Tod des Tauchers erfahren haben, der an der Rettungsaktion beteiligt war. Wegen ihres schwachen körperlichen und psychischen Zustands hätten die Ärzte sie schützen wollen, berichteten örtliche Medien. Auf aktuellen Fotos aus dem Krankenhaus war zu sehen, wie die Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihr 25 Jahre alter Fußballcoach dem gestorbenen Retter Tribut zollen und Dankesnachrichten auf ein Bild des Mannes schreiben. Viele Jungen hätten geweint und ihr Beileid schriftlich auf einer Zeichnung des Retters ausgedrückt, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Der 37 Jahre alte Saman Kunan war am Freitag vor einer Woche ums Leben gekommen. Dem ehemaligen Soldaten der Spezialeinheit Navy Seals, der zuletzt als Sicherheitsmann arbeitete, ging bei einem Tauchgang die Luft aus. Inzwischen wird er in seiner Heimat wie ein Held verehrt. Saman Kunan hatte am Aufbau einer Sauerstoffleitung zu der eingeschlossenen Fußballmannschaft mitgearbeitet. Auf dem Rückweg aus der Höhle war ihm selbst nicht genügend Sauerstoff geblieben und er war ertrunken. Der Sicherheitsmann war 2006 aus der thailändische Armee ausgeschieden und hatte sich als freiwilliger Helfer an dem Einsatz in der Tham-Luang-Höhle beteiligt. Laut der Facebook-Seite der thailändischen Navy Seals war er Triathlet und ein erfahrener Taucher.
Der thailändische König Maha Vajiralongkorn erließ ein Dekret zu Ehren des Tauchers. Er ernannte Saman Kunan posthum zum Kapitänleutnant und ehrte ihn mit dem Weißen Elefantenorden erster Klasse.
Denkmal zu Ehren des Tauchers
Auch ein Denkmal für den mutigen Retter ist schon geplant. Eine überlebensgroße Skulptur soll im Waldpark Tham Luang-Khun Nam Nang Non errichtet werden, in dem die Höhle liegt, aus der die jungen Fußballer gerettet wurden.
Die Jungen und ihr Trainer sollen noch in dieser Woche aus dem Krankenhaus entlassen werden – möglicherweise schon am Donnerstag, wie Gesundheitsminister Piyasakol Sakolsatayadorn mitteilte. „Wir helfen ihnen, sie auf die Aufmerksamkeit vorzubereiten, die sie von den Medien erhalten werden.“ Dennoch sollten sich die Jungen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter ausruhen.

Die spektakuläre Rettung könnte bald auf der großen Leinwand laufen. Solch ein Film könne Millionen Menschen weltweit inspirieren, sagte Michael Scott, Geschäftsführer der amerikanischen Produktionsfirma Pure Flix Entertainment, am Dienstag in einer Videobotschaft auf Twitter.
Die letzten Jungen und der Trainer waren am Dienstagabend aus der Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non im Norden des Landes befreit worden. Dort hatten sie seit dem 23. Juni ausharren müssen, nachdem ihnen eine Sturzflut den Weg nach draußen abgeschnitten hatte. Sie sind noch zur Beobachtung im Krankenhaus der Provinzhauptstadt Chiang Rai. Den Ärzten zufolge geht es ihnen gut.
Simulating maneuvering through a narrow passage pic.twitter.com/2z01Ut3vxJ
— Elon Musk (@elonmusk) 9. Juli 2018
Spott für Elon Musk
Bergung per Mini-U-Boot? Für dieses Hilfsangebot des US-Unternehmers Elon Musk hat ein an dem Höhlendrama in Thailand beteiligter Rettungstaucher nicht mehr als Hohn und Spott übrig. „Er kann sich sein U-Boot dahin schieben, wo es weh tut“, sagte der Brite Vern Unsworth dem US-Sender CNN. Das Angebot Musks sei „nur ein PR-Gag gewesen“, während die zwölf Jungen und ihr Trainer noch um ihr Leben bangten – und habe null Aussichten auf Erfolg gehabt. „Es bestand absolut keine Chance, dass es funktioniert“, sagte Unsworth. Die steife Außenhülle des bereitgestellten U-Boots sei mit 1,70 Metern zu lang gewesen, um Kurven und Hindernisse zu umfahren. „Es wäre nicht einmal 50 Meter weit in die Höhle reingekommen“, so der Brite. (dpa)