Ein Nachkriegsbau mit Flachdach, gelegen zwischen einer Eventakademie und einem Waldstück – von außen wirkt das „Tatort„-Haus des SWR eher unscheinbar. Dass hier gleich drei Ermittlerteams auf Verbrecherjagd gehen, ist nur schwer vorstellbar.
Im Gebäude sieht es schon anders aus. Bereits nach wenigen Treppenstufen wird beim Blick an die Wand klar: Wir sind in Ludwigshafen.
Der dunkle Flur, die gedeckten Farben – das alles hat man schon in vielen „Tatort„-Folgen aus der pfälzischen Stadt gesehen. Es wird Zeit, dahin zu gehen, wo die Morde aufgeklärt werden – ins Büro der Hauptkommissarin Lena Odenthal.
Hier brütet die Ermittlerin regelmäßig mit ihrer Kollegin, Kommissarin Johanna Stern, über Fallakten und entwickelt ihre Theorien.
Die Schreibtische der Ludwigshafener Ermittler geben auch viel Privates über die Polizisten preis – wenn man genau hinsieht, erfährt man sogar, wann Tante Frieda Geburtstag hat. Es steht auf einem der vielen Notizzettel, die an den Arbeitsplätzen verteilt sind.
Auch die Spuren der letzten Mordermittlung sind hier zu sehen. Die Kommissare haben Fotos und Ergebnisse an einer Plexiglaswand gesammelt.
Der nächste Bereich des „Tatort„-Hauses ist heller und offener gestaltet als die Ludwigshafener Dienststelle. Eine große Stadtkarte neben der Tür verrät: Wir sind in Stuttgart.
Hier ermitteln Thorsten Lannert und Sebastian Bootz.
Akten, Ordner, Kisten voll mit Fotos und Beweismaterial – das Stuttgarter Kommissariat ist mit allem ausgestattet, was für die Verbrecherjagd gebraucht wird.
Wenn Lannert und Bootz etwas mit der Stuttgarter Staatsanwältin Emilia Álvarez zu klären haben, wirkt es im Film so, als würden sie einige Zeit brauchen, um von ihrem Büro in das der Anwältin zu gelangen – alles Trickserei, denn im „Tatort„-Haus liegen die Räume direkt nebeneinander.
Nur ein Stockwerk trennt die baden-württembergische Hauptstadt von Freiburg.
Hier gehen Franziska Tobler und Friedemann Berg ihren Spuren nach.
Das Freiburger Kommissariat ist etwas kleiner und weniger lichtdurchflutet als die Büros der Stuttgarter Ermittler.
Das Büro wirkt, als wäre hier vor fünf Minuten noch gearbeitet worden. Benutzte Kaffeetassen stehen ebenso auf dem Schreibtisch wie halbvolle Wasserflaschen – deren fiktive Etiketten übrigens extra für den Dreh angefertigt werden.
Verdächtige, die nicht sofort wieder auf freien Fuß gesetzt werden können, werden vorübergehend in der Arrestzelle untergebracht, deren Tür in Wirklichkeit nur halb so schwer ist, wie sie aussieht.
Einen Bereich müssen sich in Baden-Baden alle drei Dienststellen teilen: die Rechtsmedizin. Sie ist in einem anderen Gebäudeteil untergebracht.
Hier wirkt alles erschreckend echt. Kein Wunder, denn die Seziertische sind Originale, die die „Tatort„-Macher von einem Krankenhaus bekommen haben.
Hier kann es im Film schon mal ganz schön blutig zugehen. Das sieht man an den chirurgischen Instrumenten, die offenbar noch von der letzten Obduktion übrig geblieben sind.
Allerlei Reagenzgläser, Messbecher, Instrumente und Flüssigkeiten sind hier zu finden.
Und zum Schluss zeigt „Tatort„-Produktionsleiter Jürgen Weissenrieder noch, wie es aussieht, wenn im Krimi ein vermeintliches Mordopfer aus dem Leichenkühlschrank geholt wird. Zum Glück ist dieser Kollege noch quicklebendig – auch, wenn er nicht so aussieht.