Das Künstlerpaar Reim-Stark lebt und arbeitet in Stockach. Das 600 Quadratmeter große Haus bietet neben dem großzügigen Wohnraum Platz für zwei Musikstudios. „Einen neuen Song zu entwickeln, ist ein kreativer Prozess, für den es keine festen Arbeitszeiten gibt. Die Studios direkt im Haus zu haben, ist daher enorm wichtig für uns.“ 32 Jahre trennen Reim und seine Freundin.
Auf den Altersunterschied angesprochen, antwortet Christin: „Ich habe mich damals einfach in Matthias verliebt, über den Altersunterschied habe ich nie wirklich nachgedacht. Uns verbinden neben der Musik auch Hobbys, wie das gemeinsame Motorradfahren. Aber okay, sehen wir es positiv: Ich profitiere von seiner Lebenserfahrung, er davon, dass ich ihn jung halte.“ Matthias Reim zuckt die Schultern, grinst und gibt zu: „Das hätte ich nicht schöner sagen können.“ Musikalisch ist das Paar im gleichen Genre zu Hause, daher liegt die Frage nach einem Duett nah. „Sag niemals nie“, antwortet Reim. „Aber sicherlich nicht in naher Zukunft.“
Christin Stark weiß, dass sie noch am Anfang ihrer Karriere steht, will sich als Sängerin erst etablieren und erklärt: „Wenn wir jemals gemeinsam auf der Bühne stehen, dann auf Augenhöhe.“ Bis dahin schreibt und produziert der bekannte Musiker für seine Freundin die Alben, zeigt dabei seine „weibliche Seite“, wie er schmunzelnd erzählt. Oft entwickeln Sie gemeinsam Ideen, manche Songs entstehen eher zufällig. So auch die ersten Single für Christins neues Album, das im Frühsommer 2018 erscheinen soll!
„Um 23 Uhr abends hatte Matthias den Song im Kopf, um ein Uhr nachts rief er mich ins Studio um das Lied in einem „Pseudo-Englisch“ einzusingen und morgens um fünf war die Melodie fertig“, erzählt die 28-Jährige. Beide waren sich sicher, eine Melodie mit Hit-Potenzial! Der Text dazu entstand erst später. „Ich las morgens den SÜDKURIER“, erinnert sich die blonde Sängerin. „Und war schockiert über die Flut von weltweiten Schreckensmeldungen. Ich klappte die Zeitung zu und sagte: „Die Welt ist völlig aus den Fugen, wo ist die Liebe hin?“ Diese Frage ließ Reim aufhorchen, unverzüglich ging er ins Studio und nur wenige Stunden später war er fertig, der Text zum neuen Song.
„Obwohl Christin eher klassische Schlager singt, wagt sie sich auch an rockige Töne und kritische Themen. Dieser Song hat eine Botschaft, zeigt den Riss, der momentan durch Deutschland geht. Einerseits Fremdenhass, Morde und Kriege, andererseits die Liebe, die mannigfaltig spürbar ist“, erklärt Reim. Mit dem Video wollte er Emotionen provozieren, um genau diese Schere zu veranschaulichen. Die Akteure für das Video kommen ausschließlich aus der Bodenseeregion. „Das war der Hammer“, schwärmt Reim. „Egal, wo wir angefragt haben, war die Unterstützung überwältigend. Der Ortsvorsteher aus Nesselwang regelte unkompliziert die Drehgenehmigung, Feuerwehrmänner und eine Truppe Motorradfahrer mit ihren Maschinen ließen sich nicht lange bitten und machten mit.
Eine weitere tragende Rolle übernahmen Kinder und Lehrer der Tegginger Schule in Radolfzell. Für sie war der Videodreh ein besonders aufregendes Ereignis. Nach zwei Tagen intensiver Dreharbeiten in der Tegginger Schule in Radolfzell und draußen, auf einem Berg östlich von Nesselwang, war das neue Video, das am 3. November 2017 erscheint, schließlich im Kasten. „Wir sind dankbar und stolz, dass wir das Video hier und mit Menschen aus der Region drehen konnten“, sagt Matthias Reim. „Ein Projekt von Christin und mir und irgendwie auch eine Hommage an unsere Wahlheimat.“
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Zur Person
Christin Stark (geb.1989) begann ihre professionelle Musikkarriere im Jahr 2010 mit der Teilnahme an einem Schlagerwettbewerb. 2013 veröffentlichte sie ihr Debütalbum „Unglaublich stark“. Im Jahr 2016 wurde sie mit ihrem Album „HIER“ die „erfolgreichste Newcomerin“. Seit drei Jahren schreibt und produziert der Pop- und Schlagersänger Matthias Reim („Verdammt, ich lieb‘ Dich“) für sie. Bereits seit 2013 sind sie privat ein Paar und leben in Stockach. (sk)