Boris Becker hier, Boris Becker da – aber wer macht sich eigentlich Gedanken um Lilly, die Frau, die neun Ehejahre lang an seiner Seite war, seinen dritten Sohn zur Welt brachte und nun vor einem kompletten Neuanfang steht? Wirklich viel weiß man nicht über die 42-Jährige, die als Sharlely Kerssenberg in den Niederlanden geboren wurde. Der Vater war Schweizer, die Mutter stammte aus Surinam – beide starben, als Lilly drei Jahre alt war. Sie wuchs bei Verwandten auf – ihre geliebte Oma starb erst vor Kurzem.
Karriere begann holprig
Wenn man sie nach ihrem Beruf fragt, gibt sie weder Promi-Gattin noch Influencerin an, sondern Model. Ihre Karriere begann eher holprig: Statt auf Laufstegen und vor Fotokameras stand Lilly zuerst als Croupier am Spieltisch oder als Barkeeperin hinter der Theke. 2003 heiratete sie einen amerikanischen Unternehmer, die Ehe wurde nach fünf Jahren geschieden. Schon lange vorher – 2005 soll es gewesen sein – traf Lilly Boris Becker auf einer Geburtstagsfeier in einer Pizzeria in Miami Beach in den USA. Beide wohnten Berichten zufolge damals sogar im gleichen Apartment-Haus.
Geradlinig verlief die Beziehung nicht. Es kam zur Trennung, Becker war für wenige Wochen mit Alessandra Meyer-Wölden liiert, kehrte aber zu Lilly zurück und machte ihr 2009 in der ZDF-Show „Wetten, dass ..?“ einen Heiratsantrag. Vier Monate später wurde in St. Moritz geheiratet, und schon im Februar 2010 kam der gemeinsame Sohn Amadeus zur Welt.
Bis zur Trennung im Mai 2018 lief dann eigentlich alles ganz gut. Lilly führte ein angenehmes Leben, wurde Dauergast auf dem roten Teppich, schwang das Tanzbein bei „Let‘s Dance“ und kochte bei „Grill den Henssler“ – was man eben so tut, wenn man keine andere Aufgabe im Leben hat.

In Deutschland hält sich Lillys Bekanntheitsgrad dennoch in Grenzen. Viel mehr als die „Frau von“ war sie trotz ihrer Bemühungen lange Zeit nicht. Das änderte sich mit der Teilnahme an der ProSieben-Show „Global Gladiators“ im vergangenen Jahr. Dort lernte Lilly den Comedian Oliver Pocher kennen, der ihrem Noch-Ehemann in inniger Feindschaft verbunden ist. Er bot ihr nach der Trennung sogar seine Hilfe an.
Alles andere als naiv
Auch wenn sie manchmal so wirkt: Lilly ist alles andere als naiv. Das zeigt sich, wenn sie von ihrer Zukunft spricht. Sie will in der Öffentlichkeit bleiben, denn: „Wo soll ich denn sonst hin?“ Hausfrau könne sie nicht werden, sie wisse ja gar nicht, wie das geht.
Auf Instagram, wo sie sich als „Niederländerin und Mutter eines großartigen Jungen“ beschreibt, unterhält sie ihre noch nicht ganz 100000 Fans mit vielsagenden Sinnsprüchen. Beispiel gefällig?
„Bevor Alice ins Wunderland kam, musste sie fallen“ – das ist die perfekte Umschreibung ihrer aktuellen Situation. Auf Instagram benutzte Lilly lange Zeit Hashtags wie #teambecker oder #proudfamily (stolze Familie) – inzwischen ist das anders.

Denn während bei ihr und Boris Becker anfangs alles nach einer einvernehmlichen Trennung aussah, trifft das Wort Rosenkrieg es heute wohl besser. Ihrem Sohn zuliebe wollten die beiden Freunde bleiben, doch Lilly sagt jetzt: „Ich kann nicht befreundet sein mit einem Mann, der mich so maßlos enttäuscht hat.“ Tränen sollen geflossen sein, die Polizei war in Beckers Haus in London, Berichte über einen positiven Drogen-Test von Lilly machten die Runde.
Wunsch nach perfekter Familie
Ihr Wunsch nach einer perfekten Familie, ihre emotionalen Reaktionen, die Tatsache, dass sie sich dafür schämt, dass ihre Probleme an die Öffentlichkeit gelangt sind – all das lässt sich aus Lillys Lebensgeschichte erklären. Kein Wunder, dass sie sich an ihren Sohn klammert. Er sei die wichtigste Person in ihrem Leben und wisse, dass sie „eine sehr gute Mutter“ sei. „Sein Glück ist das Allerwichtigste für mich.“