Johannes Schmitt-Tegge, dpa

„Vor einigen Jahren wurden vier Männer einer militärischen Spezialeinheit wegen eines Verbrechens verurteilt, das sie nicht begangen hatten.“ Mit diesem Satz begann im deutschen Fernsehen 1987 der Serien-Knaller, der auch Halbstarke und Dreikäsehochs in Entzückung versetzte. Zu der eingängigen Titelmelodie fielen bald die Worte: „Also wenn Sie mal ein Problem haben und nicht mehr weiter wissen, suchen Sie doch das A-Team!“

Fans werden sich gut an die vier Ex-Soldaten erinnern, die mit schweren Waffen und coolen Sprüchen Folge um Folge Menschen helfen, die – in welcher Form auch immer – in Not geraten waren. Kräftigster Bursche im Quartett neben „Face“, „Hannibal“ und Murdoch: Bosco „B. A.“ Baracus, abseits des Sets besser bekannt als Mr. T. Am 21. Mai feiert der stämmige Goldketten-Träger seinen 65. Geburtstag.

Offenbar war es die harte Kindheit in einem der ärmsten Viertel Chicagos, die aus dem afroamerikanischen „Boy“, der bürgerlich Lawrence Tureaud heißt, im Spitznamen einen „Mister“ machte. „Ich habe mich selbst Mr. T getauft, damit das erste Wort aus jedem Mund ‚Mister’ ist. Das ist ein Zeichen von Respekt, den mein Vater und mein Bruder und meine Mutter nicht bekommen haben“, soll Tureaud laut seiner Biografie bei der Filmdatenbank IMDb gesagt haben.

Sicher ist, dass Tureaud es als zweitjüngstes von zwölf Kindern nicht leicht hatte. Sein Vater verließ die Familie früh, die Mutter schlug sich mit einer Sozialhilfe in Höhe von 87 Dollar monatlich in einer Drei-Zimmer-Wohnung durch. In der Schule machte sich Tureaud in der Football-Mannschaft, im Kampfsport und im Wrestling einen Namen. Nach dem College arbeitete er als Militärpolizist und versuchte sich 1972 kurz im Profi-Football.

Es war die Arbeit als Bodyguard für Stars wie Michael Jackson, Steve McQueen, Diana Ross und Profi-Boxer Muhammad Ali, die Tureaud erste Blicke ins Showgeschäft verschaffte. Als Türsteher in Chicagos Club Dingbat’s kam er bald zum Auftritt in der NBC-Show „The World’s Toughest Bouncer“, wo ihn Sylvester Stallone entdeckte. Die Rolle als Clubber Lang in „Rocky III – Das Auge des Tigers“ (1982) blieb zusammen mit der „A-Team“-Figur des „B. A.“ – mit „bad attitude“ eine Anspielung auf sein schlechtes Benehmen – Tureauds bekannteste.

Seiner Vorbildfunktion war sich Tureaud bewusst. Rollen, die ihn als Bösewicht oder als zu sexy darstellten, lehnte er ab. So handeln auch seine – ziemlich erfolglosen – Rap-Alben „Mr. T’s Commandments“ (Mr. T’s Gebote) und „Be Somebody“ vor allem vom Respekt zwischen Kindern und Eltern.

Schauspielerisch ist es ruhig geworden um Lawrence Tureaud, seine 2006 gestartete Sendung „I Pity the Fool“ (Der Trottel tut mir leid) überlebte nur sechs Folgen. In der Show zieht Mr. T durchs Land, gibt Tipps fürs Leben und vollbringt gute Taten. Nach all den verprügelten Jungs aus den „A-Team“-Folgen ist das vielleicht gar keine so schlechte Idee.

Die Serie

Die Actionserie „Das A-Team“ gehörte zu den erfolgreichsten amerikanischen Fernsehsendungen der Achtzigerjahre. Produziert wurden sie von 1982 bis 1987. Im Mittelpunkt des Geschehens standen vier ehemalige Soldaten, die sich wegen einer unberechtigten Verurteilung durch die Militärpolizei auf der Flucht befinden – dabei aber immer wieder in Not geratenen Menschen helfen. (sk)

Diese drei sind heute Hollywoods liebste Muskelprotze

  • Vin Diesel, 49, hat seine Muskeln nach eigenen Angaben einer anhaltenden Arbeitslosigkeit zu verdanken. Weil er zehn Jahre lang kein Engagement bekam, hatte er Zeit zum Krafttraining. Der Durchbruch kam mit einer Nebenrolle in Steven Spielbergs „Der Soldat James Ryan“ 1998. Seinen Ruf als Action-Held konnte er in Hauptrollen bei „The Fast and the Furious“ und „Pitch Black“ untermauern. (sk)
  • Dwayne Johnson, 44, auch bekannt als The Rock, zählte schon im Wrestling zu den erfolgreichsten Akteuren seiner Branche.
    Da sein Vater Wayde Bowles und sein Großvater Peter Maivia ebenfalls Wrestler waren, nannte man ihn den ersten „Superstar der dritten Generation“. Inzwischen ist er aber auch als Schauspieler außerordentlich erfolgreich und hat mehr als 40 Filme gedreht. (sk)
  • Chris Hemsworth, 33, startete seine Schauspielkarriere im australischen Fernsehen. Als Muskelprotz etablierte er sich mit seiner Interpretation des Superhelden Thor in Marvel-Comicverfilmungen. Bis 2019 schwingt er in dieser Rolle den Hammer, dann sollen alle Folgen abgedreht sein. Er sei sich sicher, so erklärte erst vor kurzem, dass er danach „auf absehbare Zeit keinen Hammer mehr sehen“ will. (sk)