Jeremias Heppeler

Mitten in einer Schießerei-Szene im neuen Buddy-Cop-Film Central Intelligence flüstert Dwayne The Rock Johnson in der Rolle des CIA-Agenten Bob seinem panischen Kumpel Calvin zu: „Ich habe einen Plan wie wir herauskommen – vielleicht werden wird dabei gekillt. Aber wenn es klappt, dann gibt es eine total geile Story!“

Sprüche wie diesen hat man in Actionfilmen schon tausendfach gehört. Doch machen sie den ehemaligen Wrestler The Rock zu einem der gefragtesten Actionstars unserer Zeit. Weil er uns mit seiner ultracoolen Art an das Kino der 80er-Jahre und Kult-Helden wie Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger oder Silvester Stallone erinnert. Wenn man so will ist The Rock eines der letzten verbliebenen Action-Alphatiere: Muskelbepackt wie ein Bodybuilder, knallhart wie ein Raubtier und doch so charismatisch, dass man am liebsten ein paar Bierchen mit ihm trinken möchte!

Bei der Berufswahl gibt es normalerweise nur zwei Wege: Entweder man klinkt sich in alte Familientraditionen ein und eifert seinem Vater und Großvater nach – oder man macht das genaue Gegenteil. Der junge Dwayne Johnson entschied sich einst für die zweite Variante. Denn eigentlich schien der Weg des Koloss von Geburt an strikt vorgezeichnet, hatten sich doch so gut wie alle männlichen Mitglieder seiner Familie einen Namen als professionelle Wrestler gemacht.

Doch Johnson wollte zunächst gar nichts mit den theatralischen Muskelprotzen zu tun haben und entschied sich für ein Studium der Psychologie und der Kriminologie. Vielleicht weil es ihn abgeschreckt hatte, dass seine Familie stetig unterwegs gewesen war und ihm sein Vater bereits als Sechsjährigen mit Ernährungsplänen zur körperlichen Disziplin gezwungen hatte. Parallel zum Studium spielte er Football, machte sich als Defensivanker der Miami Hurricanes einen Namen und gewann sogar die prestigeträchtige State-Meisterschaft. Doch kurz bevor er den Weg in die kanadische Profiliga antreten konnte, beendete eine komplizierte Verletzung Dwaynes vielversprechende Footballkarrierre!

Der herbe Rückschlag sorgte für ein Umdenken und der heutige Actionstar klopfte kleinlaut bei seinem Vater an und fragte ihn, was er ihm über Wrestling beibringen könnte! Zu diesem Zeitpunkt hat Dwayne nur noch sieben Dollar in der Tasche – während seine ehemaliger Mitspieler gerade Millionenverträge unterschrieben. „Ich wollte den Erfolg so sehr, ich hatte so sehr dafür gearbeitet. Und jetzt erfüllten sich überall um mich herum diese Träume – nur nicht für mich. Sieben Dollar, das werde ich nie vergessen.“ Kleiner Fakt am Rande: In Anlehnung an seinen steinigen Weg heißt The Rocks Firma bis heute „Seven Bucks“. Sein Vater, ein Oldschool-Wrestler, lehnt es zunächst ab, seinen Sohn zu trainieren, geht dann aber umso härter mit ihm ins Gericht. Mit Erfolg: Unter dem Namen Flex Kavana sorgt Dwayne in der Entwicklungsliga der World Wrestling Federation für Furore. Weil er auch dort seinen Mann steht, nennt er sich schon bald The Rock und etabliert eine eigene Marke und hamstert einen Titel nach dem nächsten.

In dieser Zeit erarbeitet sich The Rock den Ruf eines Arbeitstiers, der für seinen Traum kämpft: „Es gab eine Zeit in meinem Leben, da gab es kaum Möglichkeiten und Chancen für mich und wenn sich etwas ergeben hat, dann war es meist weit weg. Ich habe diese Chancen als kleine Risse in den Wänden verstanden – und wenn ich sie erkannt habe, dann habe ich alles getan, um sie zu ergreifen. Ich habe die Möglichkeiten beim Schopfe gepackt und nicht mehr losgelassen. Und bis heute ist das so: Sobald ich einen dieser Risse erkenne, dann werde ich ihn attackieren!“, erklärt er in einem Interview.

Und vermutlich hatte der heute 44-Jährige auch so einen Karriere-Riss gesehen, als er für die Rolle des Mathayus in „Die Mumie“ gecastet wurde. Eigentlich sollte der Wrestler nur imposant aussehen, doch Johnson überzeugte als Schauspieler. Und zwar so nachhaltig, dass man ihm das Prequel „Der Skorpion-König“ widmete. Jetzt hatte der Halb-Samoaner einen Fuß in der Türe Hollywoods und ließ sich nicht mehr abschütteln: The Rock spielte in Action-Brettern und Komödien und wurde zu einem der Gesichter der Erfolgsreihe „Fast & Furious“. 2013 war er der Schauspieler, dessen Filme im laufenden Jahr den größten Profit einspielten – kurzum: Johnson ist ein Erfolgsgarant und Publikumsliebling.
 

Ein Streifzug durch die besten Filme mit Dwayne Johnson:

 

Zur Person

Dwayne Douglas Johnson, 44, auch bekannt als The Rock, ist ein US-amerikanischer Wrestler und Schauspieler afroamerikanisch-samoanischer Abstammung. Als Wrestler ist er einer der erfolgreichsten Akteure. Da sein Vater Wayde Bowles und sein Großvater Peter Maivia ebenfalls Wrestler waren, galt er als der erste „Superstar der dritten Generation“. Als Schauspieler hat er 40 Filme gedreht. (sk)