Wespen gehören für die meisten Menschen nicht unbedingt zu ihren Lieblingstieren. Ab Mitte April werden uns vor allem zwei Arten, die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, lästig, berichtet der NABU Baden-Württemberg. Im August erreicht deren Population ihren Höhepunkt, und auf der Suche nach Nahrung werden die Insekten besonders angriffslustig. Während Wespenstiche für die meisten Menschen zwar unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich sind, kann ein Stich bei Hunden durchaus gefährlich werden.
Wespenstich beim Hund: Wie kommt es dazu und wie kann man vorbeugen?
Hunde sind in den meisten Fällen viel draußen und in der Natur. Ob im Garten oder auf der Blumenwiese beim Spazierengehen: Wo Natur ist, können sich auch Insekten wie Wespen, Hummeln und Bienen herumtreiben. Und hier kann es zum Aufeinandertreffen mit dem Hund kommen. Entweder ist der Hund nur neugierig und schnuppert an oder schnappt nach dem gestreiften Insekt. Oder er tritt mit der Pfote in eine auf dem Boden sitzende Wespe und wird dann gestochen. Eine weitere Gefahrensituation ist, wenn der Hund draußen im Garten Futter oder Wasser zu sich nimmt und dann ein Insekt mit verschluckt wird.
Vorbeugen kann man dem Problem leider nicht in allen Fällen. Was Hundehalter aber machen können: Kein Futter offen stehen lassen, denn Fleisch mögen auch Wespen, informiert AniCura, eine international auf tierärztliche Versorgung spezialisierte Unternehmensgruppe, auf ihrem Portal. Auch das Schnappen des Hundes nach herumfliegenden Insekten können Hundehalter mit Erziehung unterbinden und so potenziellen Stichen vorbeugen. Wer Wespennester im Garten entdeckt, sollte diese fachgerecht entfernen lassen – keinesfalls selbst machen, da Wespen und ihre Nester unter Naturschutz stehen. Beim Spazierengehen sollten Blumenwiesen und Obstbäume gemieden werden, da sich hier besonders viele Bienen und Wespen tummeln, rät die Agila Haustierversicherung.
Symptome bei einem Wespenstich beim Hund: In diesen Fällen kann es gefährlich werden
Vor allem, wenn man den Wespenstich nicht direkt mitbekommen hat, ist es wichtig, auf Symptome bei seinem Hund zu achten und ihn dann auf Stiche hin zu untersuchen. Zu den Symptomen kann laut AniCura gehören, dass der Hund humpelt, eine bestimmte Stelle seines Körpers benagt oder beleckt, den Kopf an den Pfoten reibt und dort nicht berührt werden möchte. Agila nennt zudem, dass die Stichstellen in der Regel gerötet sind und anschwellen.
In den meisten Fällen sind Wespenstiche für Hunde eher ungefährlich, auch wenn sie wehtun, informieren AniCura und Agila. Gefährlich wird es jedoch, wenn Hunde im Maul, am Kopf oder im Halsbereich gestochen wurden, da durch starkes Anschwellen – gerade bei einer allergischen Reaktion – die Luftzufuhr behindert werden kann. Das erkennt man als Hundehalter, wenn der Hund plötzlich würgt, röchelt oder sein Kopf anschwillt, informiert AniCura. Bei einem allergischen Schock geht es dem Hund schlagartig sehr schlecht, er kann an Schwindel, Benommenheit oder Schluckstörungen leiden und in der Haut bilden sich Quaddeln (sogenannte Nesselsucht). All diese Symptome zeigen an, dass es für den Hund lebensgefährlich wird und es sich um einen Notfall für den Tierarzt handelt.
Auch wenn der Vierbeiner mehrere Wespen- oder Bienenstiche abbekommen hat, wird es gefährlich, da der Körper mit viel Insektengift belastet wird, berichtet Agila. Vergiftungsanzeichen können sogar noch am nächsten Tag auftreten.
So reagieren Hundehalter richtig, wenn ihr Hund von einer Wespe gestochen wurde
AniCura und der Bund deutscher Tierfreunde empfehlen verschiedene Maßnahmen, wenn der eigene Hund gestochen wurde
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Zunächst Ruhe bewahren und auch den Hund erst einmal beruhigen.
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Wenn die Wespe oder der Stachel noch sichtbar sind, sollte man diese entfernen – Achtung, Wespen können mehrfach stechen.
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Die Einstichstelle sollte man schnellstmöglich kühlen, zum Beispiel mit einem Eispack oder Eiswürfeln im Tuch oder unter fließendem, kaltem Wasser. So werden starke Schwellungen verhindert.
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An harmlosen Stellen wie den Pfoten können Hausmittel wie geschnittene Zwiebel oder Essigwasser das Wespengift neutralisieren. Eine Kompresse mit kaltem Quark kann ebenfalls die Entzündung lindern.
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Treten beim Hund Schwellungen im Hals-, Kopf- oder Maulbereich auf und zeigen sich Atemnot oder Kreislaufprobleme, ist umgehend ein Tierarzt aufzusuchen. In solchen Fällen besteht akute Lebensgefahr, da das Tier möglicherweise keine ausreichende Luftzufuhr mehr erhält.
Beim Tierarzt bekommt ein gestochener Hund laut AniCura abschwellende, antiallergische Mittel. Wenn es notwendig ist, kann ein Tier auch künstlich beatmet werden. Hundehaltern von allergischen Tieren empfiehlt das Portal zudem, ein Notfallmedikament zu Hause zu haben, da im Ernstfall Minuten zählen.
Laut einem Beitrag in Kleintier konkret, einem Fachmagazin für die moderne Kleintierpraxis, gelten Bienen- und Wespenstiche übrigens als einer der Hauptauslöser allergischer Reaktionen beim Hund. Neben der akuten Behandlung gibt es auch Präventionsmöglichkeiten, die getroffen werden können, etwa eine Immuntherapie oder Desensibilisierung.