Deborah Dillmann

Hunde, Katzen, Kaninchen und Co. – in Deutschland sind Haustiere für viele Menschen ein wichtiges Familienmitglied. Eine ungarische Studie hat sogar herausgefunden, dass Hunde für manche Paare als Kinderersatz dienen. Kaum verwunderlich ist es da, dass Haustiere im Jahr 2024 in 44 Prozent der deutschen Haushalte vertreten waren. Laut einer Erhebung des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) teilten sich sogar 68 Prozent aller Familien mit Kindern ihr Zuhause mit einem tierischen Begleiter. Hunde zählen dabei nach Katzen zu den beliebtesten Heimtieren. 2024 lebten rund 10,5 Millionen Hunde in 21 Prozent der deutschen Haushalte.

Der Labrador und der Golden Retriever zählen in Deutschland zu den beliebtesten Hunderassen – auch bei Familien. Gerade mit kleinen Kindern dürfte nämlich das freundliche Wesen eines Hundes von großer Bedeutung sein. Und genau in diesem Punkt hat jetzt der bekannte britische Hundetrainer Will Atherton keinen Zweifel daran gelassen, was den perfekten Familienhund ausmacht. Eine Rasse ist dem Experten zufolge die beste der Welt.

Bekannter Hundetrainer kürt eine Rasse zum perfekten Familienhund: Welche?

Geht es um „die beste Hunderasse der Welt“, gibt es für Atherton nur eine Antwort: Labrador Retriever. Darüber wolle er auch nicht diskutieren, denn seiner Meinung nach sei das „einfach eine Tatsache“, sagt der Hundetrainer auf seinem Instagram-Kanal.

In dem Video mit über 25.000 Likes wirft der Experte mit Superlativen und Lob für die Vierbeiner nur so um sich. „Labradore wurden gezüchtet, um mit Menschen hervorragend umzugehen, hyperintelligent zu sein, sich hervorragend mit anderen Hunden zu verstehen, ruhig, entspannt und ausgeglichen zu sein und keinerlei Aggressivität an den Tag zu legen“, sagt Atherton. Zudem mache es ihr großer Drang nach Futter und Spielzeug „superleicht“, Labradore zu trainieren und zu erziehen. Das würde sie zu einem „Komplettpaket für den perfekten Familienhund“ machen.

Unter seinem Video erklärt Atherton zudem, dass Labradore nur selten wirklich schlimmes oder problematisches Verhalten zeigen würden. Zudem seien Probleme bei dieser Rasse sehr leicht zu beheben. Was ist an der Einschätzung dran?

Labrador Retriever: Diese Charaktereigenschaften hat die Hunderasse

Hundetrainer Will Atherton hebt fünf Kernmerkmale des Labrador Retrievers hervor: Menschenbezogenheit, Intelligenz, Sozialverträglichkeit beziehungsweise Freundlichkeit, Ausgeglichenheit und der „will to please“ – also der Wunsch, der Besitzerin oder dem Besitzer zu gefallen und für richtiges Verhalten Spielzeug oder Futter zu bekommen.

Auch auf der Internetseite von Hundetrainer Martin Rütter wird der Labrador als „Menschenliebhaber“ bezeichnet. Die Rasse sei arbeitsfreudig und aktiv, sehr menschenbezogen und würde besonders Kinder lieben. Der Labrador Retriever, der ursprünglich als Jagdhund gezüchtet wurde, übernimmt heute auch andere Aufgaben – zum Beispiel als Assistenzhund, Rettungshund, Lawinensuchhund oder Spürhund beim Zoll und bei der Polizei. Darüber hinaus sei er in Deutschland einer der beliebtesten Familienhunde. In diesem Punkt gibt Rütter Atherton also recht, merkt aber an: „Obwohl die Hunde dafür tatsächlich sehr gut geeignet sind, sollten ihre Menschen sich immer wieder daran erinnern, dass der Labrador für ein aktives Leben gezüchtet wurde und dementsprechend ausgelastet werden sollte.“

Zustimmung für Atherton gibt es auch vom Deutschen Retriever Club (DRC). Demnach besitze der Labrador tatsächlich viele Eigenschaften, die ihn für die Haltung als Familienhund „geradezu prädestinieren“ würden. Zum Rassestandard gehört nämlich auch ein eher sensibles Wesen, während Wach- und Schutztrieb sowie Schärfe als unerwünschte Eigenschaften gelten.

Ob der Labrador Retriever nun aufgrund dieser Eigenschaften wirklich die beste Hunderasse der Welt ist, sei einmal dahingestellt. Die Einschätzung der Hundeexperten zeigt aber, dass sich die Rasse für Familien mit Kindern oder Ersthundebesitzer gut eignet.