Ann-Katrin Hahner

Das iPhone hat sich seit seiner Einführung im Jahr 2007 ständig weiterentwickelt, von seiner Kamera bis zu seiner Software. Doch eine Konstante, die regelmäßig die Gemüter spaltete, blieb über die Jahre hinweg: der Lightning-Anschluss. Seit seiner Einführung mit dem iPhone 5 hat dieser kleine Port unsere iPhones mit Energie versorgt und Daten übertragen. Aber Gerüchte und Leaks deuten darauf hin, dass es künftig eine bedeutende Veränderung geben könnte.

Könnte das iPhone 15, welches im September vorgestellt wird, das erste iPhone sein, das den branchenweit anerkannten USB-C-Anschluss einführt? Und wenn ja, was bedeutet das für Apple-Fans?

iPhone 15 mit USB-C? Darum ist der Anschluss so beliebt

Der USB-C-Anschluss stellte bei seiner Einführung im Jahr 2014 eine echte Revolution in der USB-Technologie dar. Es wurde als kompakter und reversibler Stecker entwickelt, der sowohl Daten als auch Strom schnell übertragen kann. Wie das Tech-Portal howtogeek.com hervorhebt, hat USB-C das Potenzial, nicht nur ältere USB-Standards zu ersetzen, sondern auch andere wie Thunderbolt und DisplayPort. Seine Vielseitigkeit ermöglicht es, dass Geräte von Laptops bis hin zu Smartphones denselben Anschluss nutzen können. Dieser universelle Ansatz, kombiniert mit schnelleren Datenübertragungsraten und leistungsstärkeren Ladeoptionen, macht USB-C zum Liebling der Tech-Branche.

Apple hatte sich traditionell allerdings jahrelang für den Lightning-Anschluss und damit gegen den USB-C-Trend entschieden. Gründe dafür waren sicherlich, dass das Unternehmen aus Cupertino anstrebte, ein einzigartiges und geschlossenes Ökosystem für seine Produkte zu schaffen. Die Verwendung des eigenen Lightning-Anschlusses ermöglichte es Apple zudem, die Hardware- und Software-Erfahrung seiner Produkte zu kontrollieren und gleichzeitig durch das "Made for iPhone" (MFi)-Programm Lizenzgebühren von Drittanbietern zu erheben, was noch einmal zusätzlich die Kasse klingeln ließ.

Gerüchte zum USB-C-Anschluss im iPhone 15 halten sich hartnäckig

In den letzten Monaten gab es zahlreiche Gerüchte und Leaks rund um das iPhone 15, die einen möglichen Wechsel von Apple zum USB-C-Anschluss andeuten. Laut dem Portal macrumors.com sind kürzlich Bilder von mutmaßlichen iPhone 15 USB-C-Anschlussteilen online durchgesickert, was ein weiteres Indiz dafür ist, dass Apple in diesem Jahr eine Umstellung planen könnte. Eine interessante Wendung in der USB-C-Debatte ist die mögliche Unterstützung von Thunderbolt.

Das Apple-Tech-Portal 9to5Mac berichtete, dass die durchgesickerten Anschlüsse ein weiteres Feature verstecken könnten. Laut ChargerLAB, das exklusive Bilder des USB-C-Anschlusses erhielt, könnte das iPhone 15 Thunderbolt unterstützen. Dies würde bedeuten, dass das iPhone nicht nur von den Vorteilen von USB-C profitieren würde, sondern auch von den höheren Datenübertragungsraten. Während alle iPhone 15-Modelle voraussichtlich einen USB-C-Anschluss haben werden, könnten laut einem weiteren Bericht von MacRumors nur die Pro-Modelle mindestens USB 3.2 oder Thunderbolt 3 für schnellere Datenübertragungen unterstützen.

Da es bislang keine offizielle Bestätigung von Apple gibt, gilt aber auch hier: Bislang handelt es sich bei den Spekulationen um den USB-C-Anschluss nur um Gerüchte. Ähnlich verhält es sich mit Mutmaßungen über ein iPhone, dessen Falt-Bildschirm sich offenbar selbst reparieren soll.

Ärger mit den Kunden? Warum Apple vorerst doch auf USB-C verzichten könnte

Die Gerüchte um das iPhone 15 und seinen möglichen USB-C-Anschluss haben in der Tech-Community für viel Aufsehen gesorgt. Viele Fans und Experten scheinen die mögliche Umstellung zu begrüßen, da sie den universellen USB-C-Standard als überlegen gegenüber dem Lightning-Anschluss von Apple betrachten. Die Einführung könnte auch durch regulatorischen Druck beeinflusst sein, insbesondere durch die EU-Vorschriften, die ab 2024 einen universellen Ladeanschluss fordern.

Allerdings gibt es auch Bedenken, mit denen sich die Apple-Entwickler auseinandersetzen müssen. Ein Wechsel zu USB-C könnte für Apple einige Herausforderungen mit sich bringen. Erstens würde es die Millionen von Lightning-Zubehörteilen, die bereits im Umlauf sind, obsolet machen. Dies könnte zu Unzufriedenheit bei den Kunden führen, die bereits in teures Lightning-Zubehör investiert haben.

Zweitens würde Apple die Einnahmen aus dem "Made for iPhone" (MFi)-Programm (siehe oben) verlieren, da Drittanbieter nicht mehr für die Lizenzierung der Lightning-Technologie bezahlen müssten. Schließlich könnte es auch Bedenken hinsichtlich der Markendifferenzierung geben, da Apple den universellen USB-C-Standard anstelle seines einzigartigen Lightning-Anschlusses verwenden würde und sich dadurch weniger von der Konkurrenz abhebt.

Klar ist allerdings auch: Durch die EU-Regelung wird Apple auf lange Sicht nicht darum herumkommen, den USB-C-Anschluss irgendwann für alle seine Geräte du adaptieren. Beim iPad Pro und den neueren MacBooks ist dies zum Teil ja schon der Fall.

Während die Welt gespannt auf die offizielle Ankündigung des iPhone 15 wartet, gibt es noch viele andere spannende Neuigkeiten und Tipps für Apple-Nutzer. So gibt es beispielsweise abseits der neuen Modelle viel zu entdecken: Wie Sie beispielsweise die Notruffunktion auf iPhone und Android deaktivieren können oder was zu tun ist, wenn Ihr iPhone gehackt wurde. Zudem gibt es spannende Neuerungen für das iPhone im Jahr 2023 und wertvolle Tipps, ab welchem Akkustand Sie über einen Tausch nachdenken sollten.