Matthias Kiechle

Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen Sie, also unsere Leserinnen und Leser. Wir geben uns den Auftrag, Ihr Verbündeter zu sein und mit unserem Journalismus Ihr Leben jeden Tag etwas besser zu machen. Aber wie finden wir heraus, über was wir berichten sollen?

Wohnraummangel für Familien, die jüngsten Entscheidungen aus dem Gemeinderat, die Situation von Frauen in der Region, Ärztemangel auf dem Land, wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Unternehmen in der Region… diese Liste ist nur ein kleiner Teil dessen, was Menschen in der Region bewegt. Woher wissen wir in der Redaktion, welche Themen relevant sind und von uns aufgegriffen werden müssen? Mit welchen Themen finden wir neue Leserinnen und Leser, insbesondere jüngere, die wir dringend brauchen?

Natürlich könnten wir es uns einfach machen. Wir lehnen uns zurück und hören auf unser Bauchgefühl. Ging ja bisher auch. Das machen wir aber natürlich nicht, sondern treiben im Gegenteil einen erheblichen Aufwand, um herauszufinden, was für die Menschen in unserer Heimatregion von Bedeutung ist. Wir haben dafür drei Wege:

1. Hinhören, fragen, Gespräche führen

Wir hören genau hin und fragen. Wir führen Gespräche auf der Straße. Oder wir fragen Sie in kleinen Umfragen auf unserer Webseite ganz direkt nach Ihrer Meinung. In sozialen Netzwerken verfolgen wir, was hitzig diskutiert wird. Und unsere Redaktion ist jederzeit erreichbar für Themenvorschläge oder Fragen, denen wir mal nachgehen sollten. Nicht zuletzt finden Sie Namen und Kontaktmöglichkeit zu jeder Autorin und jedem Autor in unseren Artikeln.

2. Zahlen, Daten, Fakten

Wir schauen uns an, wie Digitale Zeitung und SÜDKURIER Online genutzt werden und finden so heraus, welche Themen besonders oder gar nicht interessieren. Dazu treffen wir uns jeden Morgen in der Konferenz. Wie ein Online-Inhalt gelesen wurde, messen wir mit einem eigens entwickelten Artikelscore, der dutzende Kennzahlen auswertet und in einen Index übersetzt. Wenn diese Zahlen mit unserer journalistischen Spürnase zusammenkommen, sprechen wir vom „datengestützten Bauchgefühl“. So gewährleisten wir, dass wir tatsächlich über das schreiben, was Euch interessiert.

3. Hinhören, wo es leise wird

Wir gehen gezielt zu den Menschen, die nicht so laut sind. Zum Beispiel Eltern: Was brennt denen unter den Nägeln? Welche Probleme, Sorgen, aber auch Interessen haben sie? Oder Frauen: Wie sieht der Alltag von Frauen am Bodensee, im Schwarzwald oder am Hochrhein aus? Wo können wir mit unserem Journalismus helfen, in dem wir den Dialog fördern oder Mißstände aufzeigen?

Und jetzt sind Sie dran – über was sollen wir morgen berichten? Schreiben Sie mir!