Der internationale Personenverkehr hat Potenzial: Darüber ist man sich bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) einig. Grund genug für die SBB, um ihre Verbindungen ins Ausland auszubauen – und dazu gehört auch die Direktverbindung aus der Schweiz nach London.

Seit 2022 betreibt die SBB demnach eine Studie zur Machbarkeit besagter Zugverbindung, bei der Jahresmedienkonferenz der SBB in Bern wurden die Pläne jetzt konkreter.

Laut der SBB wird das Projekt vorangetrieben, ab 2030 könnte es so weit sein. Denn eine entscheidende Voraussetzung für das Vorhaben ist bereits erfüllt: Der Markt ist da, die Nachfrage auch. Reisende seien mittlerweile dazu bereit, auch längere Strecken mit dem Zug zurückzulegen, weil sich die Zeit gut nutzen lasse, weiß man bei der Medienkonferenz.

Allerdings ist noch nicht alles in trockenen Tüchern, die SBB steht, was das Vorhaben angeht, „vor großen Herausforderungen“, sagt CEO Vincent Ducrot.

Zum einen muss der Abfahrtsort gefunden werden. Hier stehen Zürich, Genf oder Basel im Raum, möglicherweise auch alle drei – der Markt sei groß genug, sagt Ducrot. Was es am Abfahrtsort dann braucht sind Check-In-Terminals für Grenzkontrollen, da Großbritannien kein Schengenland ist. Solche Terminals erfordern erhebliche Umbauten an den Bahnhöfen.

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Dann braucht es Platz auf den Schienen, in den Bahnhöfen und neue Trassen, vor allem im Euro-Tunnel unter dem Ärmelkanal, es braucht genügend Züge sowie politische und vertragliche Absprachen zwischen den Ländern, führt man es bei der Pressekonferenz weiter aus.

CEO SBB Vincent Ducrot hofft, dass man zum Ende der Dekade von der Schweiz nach London fahren kann. „Aber es gibt noch viele Hürden, das ...
CEO SBB Vincent Ducrot hofft, dass man zum Ende der Dekade von der Schweiz nach London fahren kann. „Aber es gibt noch viele Hürden, das kann ich euch sagen“, sagt er. | Bild: Marina Schölzel

Man will eine nachhaltige Alternative zu Flugreisen schaffen, die grenzüberschreitenden Verbindungen sollen ausgebaut werden. So strebt man auch Direktverbindungen nach Rom und Barcelona an. Einen Nachtzug soll es in die dänische Hauptstadt Kopenhagen und ins schwedische Malmö geben, und das schon ab dem kommenden Jahr.