Zahlen und Fakten: Die Stadt Pfullendorf hat insgesamt 13012 Einwohner. In der Kernstadt leben 9602, mit dazu gezählt werden die Weiler Am Andelsbach (64) und Brunnhausen (43). So sind es also 9709 Bewohner. Bemerkenswert: Pfullendorf, das 1910: 2822, 1939: 2990 und 1950: 3000 Bewohner hatte, hat sich gestärkt durch fremden Zuzug und wirtschaftlichen Aufschwung mehr als vervierfacht.



Geschichte: Pfullendorf bietet überreichen Stoff, der durch Studien urkundlichen Materials und filigraner Nachrecherche durch den Historiker Peter Schramm in Buchform bestens beleuchtet ist. Das Dorf am Pfuhl (Sumpf) dürfte im 9. Jahrhundert nach Christus in der heutigen Vorstadt gegründet worden sein. Als sich Graf Rudolf II. um 1155 eine Burg errichtete, gründeten Bürger in deren Schutz ihre Niederlassung, deren Häuser einer Feuersbrunst von 1219 zum Opfer fielen. Was den damaligen Ortspfarrer Ulrich zum Bittgang beim König führte. Es war ein historisch bedeutungsvoller Moment, als im Jahre 1220 König Friedrich II. Pfullendorf zur staufischen Stadt erhob. 1268 erhielt sie von König Rudolf von Habsburg die Privilegien einer Reichsstadt. Ein weiterer Meilenstein dürfte 1434 die verliehene „Hohe Gerichtsbarkeit“, der Blutbann von Kaiser Sigismund gewesen sein. Fortan waren die Pfullendorfer keinem Fürsten, sondern nur Gott und dem Kaiser untertan. Der Status der Reichsstadt endete nach 520 Jahren, Pfullendorf fiel 1802 ans Großherzogtum Baden, Chronist Johann Georg Heilig sprach vom „badischen Joch“. Es kam 1936 zum Landkreis Überlingen.
Die badische Ära endete 1973, als Pfullendorf im Zuge der Kreisreform in den Landkreis Sigmaringen wechselte.

 

Sehenswertes: Die Fachwerkhäuser der Altstadt, die StadtpfarrkircheSt. Jakob von 1481, das Obere Tor als Wahrzeichen der Stadt. Das Bindhaus, das Heimat- und Handwerkermuseum zeigt Sammlungen zur Stadtgeschichte. Das 1317 erbaute Alte Haus zeigt die Geschichte und Entwicklung der einstigen Reichsstadt.

 

Eisenbahn: 1873 bis 1875 erhielt Pfullendorf neben dem Bahnhof einen Eisenbahnanschluss an die Strecke Schwackenreute und Altshausen, der kaum 100 Jahre später für den Personenverkehr wieder geschlossen wurde, der Bahnhof ist von den Gleisen abgehängt.

 

Persönlichkeiten: Die Stadt weist eine ganze Reihe vor. Genannt seien hier Professor Josef Groner (1915 bis 1997), der als Dominikaner, katholischer Theologe und Historiker wirkte. Konrad Heilig (1817 bis 1849) war als badischer Revolutionär eine herausragende Figur. Kuno Bärenbold (1946 bis 2008) war Zimmermann und ein streitbarer Schriftsteller, der mit Günter Wallraff gleichgesetzt wurde.