kurt schrem
Das Heimatmuseum in der Metzgergasse ist das Symbol für Pfullendorf.
Das Heimatmuseum in der Metzgergasse ist das Symbol für Pfullendorf. | Bild: Bild: Volk

Egal ob badisch, württembergisch, bayerisch, vorarlbergisch oder schweizerisch. Seit langem wird die Heimat institutionalisiert. Trachtenvereine, Narrenvereine, Heimatvereine und wie sie alle heißen, sind Horte der „Heimatfreunde“. In Pfullendorf haben wir ja auch einen Verein, der sich der Heimat verschrieben hat, den Heimat-und Museumsverein. Als dieser Verein damals auf Anregung vom heimat- und geschichtsbewussten Bürgermeister Hans Ruck 1986 gegründet wurde, hatte man die Idee, der Heimatgeschichte einen Platz im Bewusstsein der Stadt und ihrer Bevölkerung zu geben. Unter seinem Vorsitzenden Paul Kerle hat der Verein das Heimat- und Handwerkermuseum geschaffen. Seinen Platz fand es in dem durch den Tod der„Zopftante“ an die Stadt gekommenen Bindhaus. Über viele Jahre lag der Schwerpunkt der Vereinstätigkeit im Sammeln von historischen Einrichtungen, Gegenständen und Gerätschaften des Handwerks. Heute steht der Verein unter der Leitung von Hubertus Klett und er gibt mir zusammen mit den anderen Mitgliedern des Arbeitskreises Geschichte auch einen Platz für die „Heimatkunde“.

Leider gibt es heute dieses Fach an den Grundschulen nicht mehr. Für mich war die Heimatkunde der Ausgangspunkt für mein Interesse an Geschichte, die heute meinen dritten Lebensabschnitt bestimmt. Es ist gut, dass es diese Vereine gibt. In ihnen werden Traditionen gelebt. Aber um Heimat zu leben, braucht es keine Vereine. Heimat ist das Gefühl der Geborgenheit. Dialekt „schwätze“, die „Huimetsproach“, in ihr verstanden zu werden. Das schönste am Verreisen ist die Rückkehr in die Heimat. Das Gefühl, eine Heimat zu haben, macht mich reich!