„Ich bin gerührt“: Universitätsrektor Ulrich Rüdiger (im Bild rechts) bei der Verleihung des Ehrenordens. Der französische ...
„Ich bin gerührt“: Universitätsrektor Ulrich Rüdiger (im Bild rechts) bei der Verleihung des Ehrenordens. Der französische Botschafter Maurice Gourdault-Montagne hatte ihm den Orden am violetten Band im weißen Saal auf Schloss Mainau überreicht. | Bild: Graf

Zum Auftakt gab es Trüffelvariationen an Parmesanemulsion, zum Nachtisch gewissermaßen viele warme Worte und die Verleihung eines stattlichen Ordens: Ulrich Rüdiger, Rektor der Universität Konstanz, hat gestern im Weißen Saal des Mainauschlosses aus der Hand des französischen Botschafters in Deutschland, Maurice Gourdault-Montagne, den „Ordre des Palmes Académiques“ erhalten. Es ist eine der höchsten Auszeichnungen der Republik Frankreich. Ursprünglich war er gedacht für Verdienste um das französische Bildungswesen, inzwischen geht er auch darüber hinaus. „Mit der Auszeichnung würdigen wir Professor Rüdigers Verdienste um den deutsch-französischen Wissenschaftsaustausch und die konsequente Pflege der deutsch-französischen Beziehungen“, sagte Maurice Gourdault-Montagne in seiner Ansprache. Der Botschafter rühmte Rüdigers „bemerkenswerte Verdienste“, sein „unbändiges Engagement für die Wissenschaft“ und die „ausgeprägte Kenntnis“ Frankreichs. Rüdigers Bemühungen stünden „beispielhaft für die Affinität unserer beiden Länder“.

Der Universitätsrektor selbst zeigte sich gerührt und erinnerte in seiner Rede noch mal an den Moment, als er im vergangenen Jahr, die Nachricht von der Auszeichnung erhalten hatte: „Das war damals völlig unerwartet. Es hat mich mit Freude und Stolz erfüllt und gleichzeitig stellte ich mir die Frage: ‚Werde ich dieser Auszeichnung überhaupt gerecht?'“ Tatsächlich verbinden Rüdiger enge Beziehungen zu Frankreich. Nicht nur als Reisender, sondern auch über den deutsch-französischen Wissenschaftsaustausch. So forschte er Ende der 1990er Jahre an der New York University gemeinsam mit dem späteren französischen Physik-Nobelpreisträger Albert Fert. 2006 war Rüdiger einer der Initiatoren eines europäischen Forschungsverbundes, auch hier arbeitete er mit französischen Kollegen zusammen. „Ich nehme diese Auszeichnung auch stellvertretend für die gesamte Universität und ihre Bemühungen um den deutsch-französischen Austausch an“, sagte Rüdiger noch.

Genauso hatte das der französische Botschafter Gourdault-Montagne wohl auch gemeint. Es gehe um eine persönliche Würdigung, aber auch um eine Anerkennung der Leistungen der Universität, hatte der Botschafter im Gespräch mit dem SÜDKURIER erklärt. „Konstanz ist für uns eine der führenden Universitäten in Deutschland und eine Quelle der Inspiration. Deshalb wollen wir den Austausch weiter vertiefen“, erklärte er weiter. Schließlich könnten die Universitäten einen hervorragenden Beitrag dazu leisten, dass die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich weiter vorangetrieben werde. Bislang gibt es bereits Kooperationen mit den Hochschulen Grenoble, Lyon und Lille. Am Ende dann Champagner und Häppchen – ein echt französischer Tag auf der Mainau.