Auf einen Kaffee mit…
Markus Steger, dem Regisseur und Macher des Musicals „Der Watzmann ruft“, das die Jestetter Laien-Musik- und Schauspielgruppe „Auffi- Muasi“ seit 2010 mit großem Erfolg aufführt.
Herr Steger, auf was führen Sie Ihren großen Erfolg zurück?
Die Erfolgsfaktoren sind die tollen Schauspieler, die genialen Musiker und die professionelle Tontechnik. Dazu gehört auch das enge und freundschaftliche Verhältnis innerhalb der Truppe. Wir haben auf der Bühne genauso viel Spaß, wie das Publikum unten.
Haben Sie am Anfang vor vier Jahren gedacht, dass dieses Projekt so erfolgreich sein könnte?
Gehofft haben wir es schon, aber so richtig dran geglaubt hat wohl doch keiner.
Wie ist denn dieses Projekt überhaupt entstanden?
Die Musikkameraden Uli Fink, Peter Blattmann und Uli Hosp hatten die Idee, während eines Urlaubs im Tirol, weil sie eine neue musikalische Herausforderung suchten.
Wie oft sind Sie bisher schon aufgetreten?
Es waren 18 Auftritte und alle waren ausverkauft.
Was unterscheidet den ersten Auftritt vom letzten?
Der erste Auftritt war unheimlich spannend, denn wir wussten überhaupt nicht, was auf uns zukommt und wie das Publikum auf diese Art von Unterhaltung reagiert. Heute wissen wir, dass das Publikum, egal wo wir spielen, auf unser „Rustical“ voll abfährt. Das haben wir in Tengen wieder hautnah erlebt.
Was hat sich in den vergangenen fünf Jahren verändert?
Es gab personelle Veränderungen und auch das Stück wurde immer wieder verändert, indem wir neue Lieder eingebaut haben. Das Stück ist heute nicht mehr gleich wie zu Beginn des Projektes.
Sind die Musiker und Schauspieler austauschbar?
Nein. Wir machen uns immer wieder Gedanken um Alternativen, doch es gibt keine. Wir können uns keine Doppelbesetzung leisten, weil der Aufwand viel zu groß wäre. Jede Rolle ist optimal besetzt und so etwas nochmals zu finden, ist fast nicht möglich.
Wie bereitet sich die Truppe auf einen Auftritt vor?
Es gibt vier Gesamtproben, dazu mehrere Einzelproben. Ein Teil der Truppe ist von Dienstag bis zum ersten Auftritt am Freitag, am Veranstaltungsort mit Aufbauarbeiten beschäftigt. Daher ist unser Aktionsradius nicht beliebig groß.
Wie rechnet sich die Sache finanziell?
Veranstalter ist immer ein Verein, der uns engagiert und eine überschaubare Gage bezahlt. Mit diesen Einnahmen decken wir die Unkosten und investieren in die Requisiten. Wir haben von unserer Gage auch schon mal einen gemeinsamen Ausflug unterstützt. Ausbezahlt wird allerdings nichts, denn bei uns steht der Spaß absolut im Vordergrund.
Sie haben das Original von „Der Watzmann ruft“ mit Wolfgang Ambros bei einer Open-Air-Veranstaltung auf dem Hohentwiel in Singen gesehen. Wie hat es Ihnen gefallen?
Die Schauspieler haben mich begeistert. Die Musiker, die das Stück ganz ohne Freude lieblos herunter geträllert haben, haben mich hingegen sehr enttäuscht.
Wäre eine Open-Air-Veranstaltung auch mal etwas für Ihr „Auffi-Muasi“-Team?
Generell wäre es sicherlich möglich. Die Verantwortung müsste allerdings der Veranstalter übernehmen, da das Risiko doch sehr groß ist. Sicherlich hätte eine Open-Air-Veranstaltung ihren ganz besonderen Reiz.
Wann ruft der Watzmann wieder?
Am 21. und 22. November spielen wir im Kursaal in Bad Säckingen und im nächsten Jahr sind wir am 8. und 9. Mai in Nöggenschwiel. Mit Wutöschingen laufen bereits Verhandlungen für den Herbst 2015.
Wie sind die langfristigen Planungen des „Auffi-Muasi“-Teams?
Wir wollen künftig jährlich an zwei Veranstaltungsorten auftreten. Wir machen jeweils zwei Aufführungen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, damit sich der große Aufwand auch lohnt. Mehr geht nicht.