Der Watzmann ruft immer noch

„Besser als das Original“, schwärmte eine Besucherin beim „Watzmann“ in Hohentengen. Die Jestetter Laienschauspieltruppe „Auffi Muasi“ spielte das Stück bereits in der siebten Staffel und wieder waren beide Aufführungen restlos ausverkauft. „Der Watzmann ruft“ ist eine Fusion von Bauerntheater und Alpenrockmusical.

Das Stück handelt vom Leben der Bergbauern und der Verlockung, durch das Besteigen des Watzmannes die Gunst der Gailtalerin zu erlangen. Trotz einer unheimlichen Furcht vor dem Berg, werden die Bergbauern letztendlich von dem Wonneweib in den Tod getrieben. Mit dem Kultmusical, das bereits 1972 als Bergbauerndrama Parodie entstand, wurde Wolfgang Ambros berühmt. Das „Rustical“, wie es Ambros nennt, bekam 1991 durch Hubert von Goisern einen zusätzlichen Touch. Diese Version ist die Basis der Jestetter Schauspieltruppe. „Hirtenmadel“ „Hörst es net“ oder „weit weit weg“ waren die Ohrwürmer des Abends. Der Lottstetter Stefan Merkt übernahm den Part von Wolfgang Ambros und war zugleich liebevoller Ansager und stimmgewaltige Alpenrocker. Als Magd sang, jodelte und tanzte die weibliche Frontsängerin Sonja Schaub aus Dettighofen. Die Rolle des von der Gailtalerin getriebenen „Bua“, wurde mit Marcus Vallböhmer neu besetzt. Bereits bei den letzten Aufführungen in Randegg ersetzte er den bisherigen „Bua“ Florian Sonnleitner. In Hohentengen war aber einmal mehr der Kleinste der Größte.

Der Reckinger Martin Neuenhagen verkörperte den Kleinknecht, dem inzwischen ein Buckel gewachsen ist, mit einer einzigartigen Mimik und einer schauspielerischen Leistung, wie ihn kein anderer besser spielen könnte.

Einen großen Anteil am Erfolg hatte die „Auffi Muasi Alpenrockand“ mit Uli Hosp mit Keyboard und Akkordeon, Christian Brädler am Schlagzeug, Peter Blattmann und Andreas Wagner an den Gitarren, Uli Fink am Bass, und dem jungen Manuel Steger, der neben der akustischen Gitarre auch das Sankt-Hubertus-Horn spielte. Durch die grandiosen Auftritte der Jestetter Truppe ist in der Region eine „Watzmanie“ ausgebrochen. Viele Besucher kamen bereits zum wiederholten Male, passend im Bergbauern-Outfit mit Lederhosen und Dirndl. Mit Standing Ovations wurde die Musicaltruppe mit nicht enden wollendem Applaus im „Bohneviertel“ verabschiedet. Nach der grandiosen Show feierten die Mitwirkenden mit den Besuchern bis tief in die Nacht die After Show Party.