JANINA RASCHDORF

Die Sendung „Das Supertalent“ endet am Samstag mit einer aufwändigen Finalshow. Auch der gebürtige Immenstaader Gunther von Morgen versucht hier sein Glück. Er ist der konzeptionelle Kopf einer Tanzgruppe von je zwei Frauen und zwei Männern, die unter dem Namen „Fantastic 5“ auftritt. „Es ist einfach toll, dass wir vor einem derart gigantischen Publikum tanzen dürfen. Wir propagieren über die Plattform des Senders eine komplett neue Kunstform“, erklärt Gunther von Morgen begeistert. Die neue und einzigartige Tanzrichtung schaffe eine harmonievolle Symbiose zwischen abstrakten, mechanischen Visualisierungstechnologien und modernen, menschlichen Tanzelementen.

Von Morgens Aufgabe ist es dabei, ein audio-visuelles Bühnenbild zu schaffen und dieses mit unterhaltsamen Showelementen zu beseelen. Keine einfache Aufgabe. Schließlich muss er beide Elemente mit den choreographischen Bewegungsabläufen der Tanztruppe in Einklang bringen. Die vier Tänzer hauchen seinem Konzept Leben ein und sorgen für eine fesselnde und mitreißende Tanzperformance.

Hinter den Auftritten steckt sehr viel Arbeit. „Eigentlich bräuchte ich für jede Showeinheit von drei bis vier Minuten rund vier Wochen Vorbereitungszeit. Bei RTL bleibt mir indes nur eine Woche“, erklärt von Morgen. „Es ist immer wieder eine kniffelige Aufgabe, das Timing der Tänzer perfekt auf den Verlauf des Videos abzustimmen“, führt er fort. „Die Tänzer müssen sich natürlich synchron zur Musik und den Projektionen bewegen. Bereits wenige Sekunden Verspätung fallen dem Publikum sofort auf“, gibt der 44-Jährige zu bedenken. „Das Video verzeiht nichts“. Doch die Arbeit lohnt sich, denn das Resultat ist aufregend und mitreißend. Die einzelnen Komponenten bestehend aus den Tänzern, den Projektionen sowie den Animationen und der Musik – interagieren auf eine Art und Weise, dass die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt verblassen. Auf der Bühne fahren die Darsteller virtuell Auto, zerbrechen Scheiben und bemalen Wände. Die Aufführungen sind dabei energiegeladen, hipp und farbenfroh.

Als Regisseur der Truppe steht Gunther von Morgen während der Show hinter der Bühne. „Sicherlich ist das jedes Mal aufreibend. Die wenigen Minuten schleichen dann dahin als handele es sich um Stunden. Aber die Aufregung ist eigentlich unbegründet: Ich kann mich schließlich vollends auf meine vier Tanztalente verlassen“, stellt er fest und fügt hinzu: „Die rocken das jedes Mal weg wie sonst nichts“. Mit einem Sieg rechnet die Tanztruppe trotzdem nicht. „Ich bin Realist“, erklärt von Morgen. Am Samstag bestimmt nicht die Jury über Sieg oder Versagen. Die Entscheidung fällt via Telefonentscheid. „Unsere Kunst begeistert nun einmal nicht die breite Masse. Sie ist ausgesprochen revolutionär. Viele wählen dann doch eher eine klassische Gesangsnummer“, sagt er. Gelohnt hat sich der Supertalent-Auftritt für die seit zwei Jahren bestehende „Fantastic-5-Gruppe“ allemal. Auch Gunther von Morgen profitiert von der Show. Er hat 2008 in Köln eine Agentur gegründet. Die Präsenz habe ihm viele neue Aufträge beschert, erklärt der Künstler.


Das Supertalent

Bei der Fernsehsendung „Das Supertalent“ handelt es sich um die deutsche Version der britischen Castingshow „Britain's Got Talent“. Seit 2007 bewerben sich alljährlich Kandidaten, um eine vierköpfige Jury von ihrem Talent zu überzeugen. Im Laufe der Vorrunden scheiden nach und nach Kandidaten aus. Bis zum Finale entscheidet eine Jury, welche Bewerber weiterkommt. Im Finale treten insgesamt zehn Kandidaten gegeneinander an. Darunter auch der gebürtige Immenstaader Gunther von Morgen mit seiner Tanzgruppe. Welcher Kandidat die Show am Ende gewinnt, entscheiden dann die Zuschauer mithilfe eines Telefonentscheids. Das Finale wird am heutigen Samstag um 20.15 Uhr bei RTL ausgestrahlt. (jar)