Ein Jahr nach dem russischen Überfall herrscht noch immer Krieg in der Ukraine. Frieden scheint nicht in Sicht – und Hunderttausende sind weiter auf der Flucht vor Putins Waffen.
Die Folgen reichen bis an den Bodensee, Schwarzwald und Hochrhein. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer sind bei uns angekommen, die Schutz suchen. Wie geht es ihnen hier? Wie haben sie sich eingelebt in ihrer neuen Heimat auf Zeit? Und wie hat der Krieg unsere Region verändert?
Olha Panina und ihr neues Leben in Waldshut

Kurz nach Kriegsausbruch flieht Olha Panina aus der Ukraine – allein, ohne ihre Familie. Sie will einen sicheren Ort finden für ihre Mutter und ihren 92-jährigen Opa.
Mit Koffer, Rucksack und Kamera kommt die 31-Jährige in Waldshut an – und findet am Hochrhein viele hilfsbereite Menschen. Ein Jahr später ist die Familie wieder vereint. Doch Olha Panina hat schwierige Monate hinter sich. Und noch immer ist der Krieg ständiger Begleiter.
Flucht aus Cherson und Tschernihiw: Die Geschichte von Olena Stepura und Oksana Kravtsova

„Wir mussten uns auf dem Boot stundenlang ganz leise verhalten, da ständig russische Militärboote um uns herum waren“: Drei Wochen nach Kriegsausbruch flieht Olena Stepura aus dem von der russischen Armee besetzten Cherson über das Schwarze Meer.
Oksana Kravtsova arbeitet als Kunstlehrerin in Tschernihiw, einer Großstadt in der Nordukraine, als der Krieg kommt. Für einen halben Monat verbarrikadiert sie sich mit ihren beiden Kindern im Keller. Dann wird ein Nachbarhaus von einer Rakete getroffen – und Oksana Kravtsova flieht über Kiew nach Deutschland.
Heute sind die beiden Frauen in Murg untergekommen. Uns haben sie ihre Geschichten erzählt.
Ihre beste Freundin ist Ukrainerin: So blickt die Russin Yulia Lobo-Casanova auf ein Jahr Krieg

Yulia Lobo-Casanova kam als junge Frau aus Russland an den Bodensee. Seit dem Angriff Putins auf die Ukraine unterstützt sie ukrainische Geflüchtete – und lernt darüber auch ihre mittlerweile beste Freundin kennen. Eine Ukrainerin, geflüchtet aus Kiew. „Ihr Mann ist Russe. Er ist in Kiew geblieben, weil er als Arzt vor Ort helfen muss.“
Zu ihrer Familie nach Russland reist YuliaLobo-Casanova aus Angst nicht mehr.
„Bitte vergesst uns nicht“: Julia Tutovskaya über den Alltag im Ukraine-Krieg

Wie lebt es sich in einem Land, in dem Krieg herrscht? Julia Tutovskaya stammt aus Singens Partnerstadt Kobeljaki und studiert an der Universität in Kiew.
Der Krieg hinterlässt Spuren, überall. Wie ist der Alltag in der ukrainischen Hauptstadt? „Natürlich gewöhnt man sich nie daran“, sagt die 19-Jährige. „Aber wir müssen irgendwie unser Leben weiterleben.“ Und mitten in unserem Telefongespräch geht in Kiew der Luftalarm los.
Ein Jahr Ukraine-Krieg: So hat sich das Leben am Bodensee verändert

Der Bundeskanzler sprach von Zeitenwende – und es wurde eine. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich vieles verändert in der größten Stadt am Bodensee.
Energiepreise schießen in die Höhe, die Wirtschaft steht vor ungeahnten Herausforderungen und Menschen fliehen aus dem Kriegsgebiet nach Konstanz. Eine Zwischenbilanz.
Der Druck ist groß: Wie gelingt die Unterbringung von Geflüchteten in der Region noch?

Die Unterbringung der Geflüchteten bringt viele Städte ans Limit. Auch in unserer Region wird der Platz knapp. Ein Jahr nach Kriegsbeginn ist der Druck weiter groß. Die Kommunen ächzen, die politischen Vorgaben erschweren die Planung – und die Ehrenamtler werden weniger.
Wie kann man da als Mensch, der Geflüchteten Unterkünfte verschafft, überhaupt noch Erfolg haben? Monika Brumm ist Leiterin des Amtes für Migration und Integration im Landkreis Konstanz – und sagt: Es gibt einen „unglaublichen Unterbringungsdruck“. Wie die Lage zwischen Bodensee, Hochrhein, Linzgau und dem Schwarzwald ist, lesen Sie hier.