Mit Stiefeln und Regenmantel sollten sich all diejenigen rüsten, die in den kommenden Tagen das Haus verlassen wollen – oder besser gleich daheim bleiben. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Orkanböen in Baden-Württemberg, die auch Teile der Region erreichen.
Grund für die aktuelle Wetterlage ist ein Tiefdruckkomplex, der von Großbritannien bis in den Nordatlantik reicht. Marco Puckert ist Mitarbeiter des Deutschen Wetterdiensts in Stuttgart, er spricht von einer „lebhaften Strömung“, in die auch Wetterfronten, also Regengebiete, eingegliedert sind.
Schauer und Gewitter sind demnach in Baden-Württemberg immer wieder möglich. Im Flachland fegt dazu mäßiger bis frischer Südwestwind hindurch, während es im Gipfelgebiet noch stürmischer zugehen kann.
Donnerstag, 17. Februar: Sturmböen am Bodensee
Weite Teile Baden-Württembergs hatten eine unruhige und sturmumtoste Nacht hinter sich. Allerdings tobte sich Sturmtief 'Ylenia' wie erwartet vor allem im Norden und Osten Deutschlands aus, im Südwesten waren nur Ausläufer zu spüren.
Die aber hatten es vor allem in Südbaden in sich: Nach der Beobachtungstabelle des Deutschen Wetterdienstes wurden in der Nacht auf Donnerstag auf dem Feldberg im Schwarzwald Windgeschwindigkeiten von 125 Stundenkilometern gemessen.
Polizei und Feuerwehr standen zwar bereit, größere Schäden gab es aber nicht.
Freitag, 18. Februar: Orkanböen in Berglage des Schwarzwalds
Ab Freitagmittag wird der nächste Sturm erwartet – das Orkantief „Zeynep“. Laut DWD wird wahrscheinlich erneut vor allem die nördliche Hälfte Deutschlands betroffen sein. In den höher liegenden Teilen des Schwarzwalds werden bis ins Wochenende hinein Orkanböen erwartet.
„Der Wind nimmt zu“, sagt auch Experte Marco Puckert. „Am Samstag gibt es dicke Orkanböen“, die mit einer Geschwindigkeit von mehr als 120 Stundenkilometer vor allem den Hochschwarzwald beuteln. Aber auch in Tiefenlage müssen sich die Menschen auf Sturmböen der Windstärke 9 gefasst machen, was einer Windgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern entsprechen kann. „Seien Sie vorsichtig“, rät der Experte deshalb. Es wird ungemütlich.
Insgesamt warnt der Deutsche Wetterdienst vor den Auswirkungen des Winds. Es bestehe eine extreme Gefahr durch umherfliegende Gegenstände und umstürzende Bäume, heißt es. Es sei außerdem in den betroffenen Regionen mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
Angesichts prognostizierter Niederschläge, die unter anderem im Schwarzwald auf tauenden Schnee treffen, ist zudem mit einem Anstieg der Flüsse und kleinen Fließgewässer zu rechnen. Im Laufe des Samstags gewinnt die dynamische Wetterlage dann wieder an Stabilität. „Tagsüber lockert es auf“, sagt Marco Puckert. Dann sei es nur noch stellenweise windig.