
Es regnet und regnet, der April war überdurchschnittlich nass. Das ist ärgerlich für alle, die auf einen schönen und trockenen Frühling gehofft haben, aber gut für die Natur, die sich von der Hitze und Trockenheit des Sommers erholen kann.
„Seit Ende letzten Jahres gibt es in fast ganz Deutschland überdurchschnittlich viel Niederschlag, sodass die oberen Bodenschichten bis auf 60 Zentimeter gut durchfeuchtet sind und Dürre keine Rolle mehr spielt. Für die Landwirtschaft ist in diesem Jahr daher nicht mit besonderen Trockenproblemen zu rechnen“, schätzt Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung die Lage ein.
Dürre im Hegau
Aber ein Blick auf den Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums zeigt: Der Regen reicht immer noch nicht. Zumindest nicht überall. Die Böden in großen Teilen Baden-Württembergs haben sich erholt und zeigen in den oberen Schichten keine übermäßige Trockenheit mehr. Aber es gibt drei Stellen auf der Karte, bei denen die Dürre noch extrem ist. Eine davon liegt bei uns in der Region:

Die Karte zeigt, wie trocken der Boden in einer Tiefe von 1,80 Metern ist. Die Dürre im Hegau hat ihren Ursprung im Winter, denn „im Westen des Bodensees hat es in den Wintermonaten Dezember bis Februar unterdurchschnittlich geregnet, hier ist die zu nasse Phase erst im März gestartet. Daher ist die Dürre erst in den obersten 25 Zentimetern aufgelöst worden, unterhalb ist es noch zu trocken“, erklärt Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum.
Wälder leiden unter trockenem Boden
Das kann für einige Pflanzen ein Problem werden. Denn obwohl die oberen Bodenschichten durch den vielen Regen genug Wasser bekommen haben, ist dieses noch nicht genug unten angekommen. „Insgesamt braucht der Gesamtboden bis zwei Meter Tiefen ungefähr ein halbes Jahr überdurchschnittlichen Regen, um die Dürre aufzulösen“, so Marx. Da es in der Region noch nicht so lange so viel Niederschlag gibt, leiden vor allem Wälder unter dem trockenen Boden.