Jana Messmer

Kim Hausmann ist um 3 Uhr aufgestanden und eine Stunde später losgefahren. Für die Rettung der Hühner in einem Stall bei Freiburg opfert die 27-Jährige gerne ihren Schlaf. Leider müsse sie selbst erst noch ihren Vermieter überzeugen, bevor sie selbst Tiere aufnehmen könne, erzählt die junge Frau mit den rot-gelockten Haaren.

Anders verhält sich das bei Nicole Herrmann: Die Rentnerin aus dem Kreis Heilbronn hat bereits sechs Hühner von „Rettet das Huhn“ übernommen. Für Ellen Stolzenbach ist es bereits die dritte Ausstallung. Die 18-Jährige ist im Oktober auf den Verein aufmerksam geworden und seither mit Begeisterung dabei.

Neue Heimat Bio-Hof

Carmen Martinovic fährt derweil mit etwa 60 Tieren zum ersten der beiden Übergabeorte. Die neuen Besitzer warten bereits. Einer von ihnen ist Phillipp Umlauf. Die Eltern des 16-Jährigen besitzen eine kleine Bio-Landwirtschaft in Frickingen. Neben Fußball und Musikverein zählt der Elftklässler auch die Versorgung der etwa 30 Hühner des elterlichen Hofs zu seinen Hobbys.

Hühner im neuen Stall bei Phillipp Umlauf auf dem Hof seiner Familie in Frickingen.
Hühner im neuen Stall bei Phillipp Umlauf auf dem Hof seiner Familie in Frickingen. | Bild: Jana Messmer

Er habe vor einigen Wochen einen SÜDKURIER-Artikel über die geretteten Hennen Red, Hot, Chilli und Pepper gelesen und sich spontan dazu entschlossen, selbst einige Hennen bei sich aufzunehmen, erzählt er. Heute holt er zehn Hennen und einen Hahn am Übergabeort bei Carmen Martinovic ab.

Phillipp Umlauf aus Frickingen mit einem der geretteten Hühner auf dem Arm.
Phillipp Umlauf aus Frickingen mit einem der geretteten Hühner auf dem Arm. | Bild: Jana Messmer

In ihrem neuen Stall haben die Tiere das erste Mal Stroh unter den Füßen und scharren und picken sofort begeistert drauf los. Das Außengehege ist weitläufig, aber auch im Stall haben die Tiere ausreichend Platz.

So schön haben es die Tiere bei Phillipp zuhause Video: Jana Messmer

Und bei Phillipp Umlauf landen die Tiere nicht beim Schlachter oder im Kochtopf.
Denn für den Schüler ist klar: „Wir töten unsere Hühner nicht. Das bringt hier niemand übers Herz.“