Es stimmt: Wer als Staatsdiener eine einfache Tätigkeit im mittleren Dienst ausübt und das Pech hat, in einem Ballungsraum mit Wohnungsmangel zu leben, kann keine großen Sprünge machen. Schon gar nicht mit Familie. Dass diesen Beamten kaum mehr zum Leben bleibt als Hartz-IV-Beziehern, ist ein Armutszeugnis für den Staat. Deshalb ist der CDU-Ansatz richtig, speziell die niedrigsten Besoldungsgruppen aufzuwerten.
Auch Vorschläge wie ein Lebensarbeitszeitkonto oder die Möglichkeit, Aufstiegschancen und Laufbahndurchlässigkeiten zu verbessern und zusätzliche leistungsbezogene Elemente in die Besoldung aufzunehmen, setzen die richtigen Akzente.
Noch immer viele Privilegien
Dennoch genießen Beamte im Berufsleben und vor allem auch danach noch immer große Privilegien. Damit ließe sich getrost offensiver werben. Um das sinkende Rentenniveau jedenfalls müssen sich Beamte nicht sorgen. Und wer sonst erhält schon für eine Top-Krankenversicherung seiner Familienmitglieder Geld vom Arbeitgeber?
Nirgends gibt es flexiblere Arbeitszeitmodelle
Zudem bietet der Öffentliche Dienst in Zeiten, in denen jungen Menschen ihre Work-Life-Balance immer wichtiger wird und die Möglichkeit, Familie und Beruf möglichst flexibel unter einen Hut zu bringen, ein entscheidendes Kriterium für die Arbeitsplatzwahl ist, viel mehr Möglichkeiten als andere Arbeitgeber. Vom sicheren Arbeitsplatz auch in schlechteren wirtschaftlichen Zeiten ganz zu schweigen. Dafür gibt es dann am Monatsende eben erst einmal weniger aufs Konto.
Mit Work-Life-Balance punkten
Auch die von der Wirtschaft mit viel Geld umworbenen hochqualifizierten Kräfte machen heute andere Berufs- und Lebensrechnungen für sich auf als noch vor 20 Jahren. Der Öffentliche Dienst muss sich da im Wettbewerb nicht verstecken. Im Gegenteil.