
Mittlerweile hat das Unternehmen jedoch nachgelegt und die Möglichkeiten eine Seite oder einen Beitrag zu melden, deutlich erweitert. Diese Möglichkeiten verstecken sich unter dem Melde-Punkt: „Er (dieser Beitrag) sollte meiner Meinung nach nicht auf Facebook sein“.


Wohl auch um die schiere Möglichkeit an anstoßenden Postings abzudecken, hat Facebook die Auswahl sehr schwammig gehalten. So kann zum Beispiel der Punkt „Er fördert Gewalt oder die Verletzung einer Person oder eines Tieres“ je nach Betrachter etwas anderes bedeuten.
Die Möglichkeiten setzten sich unter „Weitere Optionen anzeigen“ fort. Diese bieten dann noch mehr Auswahl.

Besonders interessant ist dabei der zweite Punkt: „Er (der Beitrag bzw. die Seite) ist beleidigend in Bezug auf Rasse, Geschlecht, Neigungen oder Fähigkeiten“. Facebook nennt als Beispiele Rassismus, Sexismus und schwulen/lesbenfeindliche Inhalte. Dies ist, nach Dimensionen des Unternehmens, welches lange rassistische und rechtsradikale Hassposting als nicht löschenswert erachtete, ein großer Fortschritt.
Auch der Punkt „Ich glaube, dass es sich um eine unautorisierte Nutzung meines geistigen Eigentums handelt“ ist neu: Oft werden auf Facebook Bilder von anderen Seiten kopiert und ohne Verlinkung oder Quellenangabe weitergeteilt. Was für die einen ein „Kavaliersdelikt“ ist, verletzt allerdings das Urheberrecht und kann rechtliche Folgen haben.
Wählt man diesen Punkt aus, so muss man bei Facebook eine längere Abfrage über sich ausfüllen, bei der letztlich bewiesen werden muss, dass es sich bei dem gemeldeten Posting wirklich um eine Urheberrechtsverletzung handelt. Der SÜDKURIER hat diese Funktion schon mehrmals nutzen müssen. Unser Ergebnis: Bisher reagierte das soziale Netzwerk schnell und konsequent, indem es die gemeldeten Beiträge löschte. Ob diese neuen Funktionen wirklich die Schwämme an Hass in dem sozialen Netzwerk dämpfen, bleibt fraglich. Hoffnungsschimmer gibt es allerdings, dass die Versprechen der Facebook-Chefin Sheryl Sandberg, man wolle konsequenter gegen Hass auf Facebook vorgehen, wirklich greifen könnte: Die rassistische Facebook Seite „Singen sagt NEIN zum Asylantenheim“ wurde mittlerweile von Facebook entfernt, nachdem sie unzählige Male an Facebook gemeldet worden war.