Sven Koukal

Egal, ob durch Kündigung oder auslaufenden Vertrag: Wer seinen Job los ist, beschäftigt sich zwangsläufig mit seinen Finanzen. Damit eine private monetäre Krise erst gar nicht groß entsteht, besteht für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Anspruch auf Arbeitslosengeld I (ALG I). Dieses garantiert im optimalen Fall bis zu 67 Prozent des ursprünglichen Gehalts. Die Zahl der Menschen, die tatsächlich das ALG I in Anspruch nimmt, schwankt, weiß die Bundesagentur für Arbeit. Doch wie viele Menschen nahmen die Leistung in jüngster Zeit in Anspruch?

Ist jeder Empfänger von ALG I arbeitslos?

Um auch bei Arbeitslosigkeit seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, gibt es in Deutschland finanzielle Unterstützung vom Staat. Neben unter anderem Berufsberatung und Entgeltersatzleistungen wie Kurzarbeitergeld ist das Arbeitslosengeld die wichtigste Leistung der Arbeitslosenversicherung. Dieses geht meist dem Bürgergeld voraus, soll es doch Arbeitnehmer sozial absichern, indem es das bisherige Gehalt in Teilen ersetzt. In der Regel, heißt es vom Statistischen Bundesamt (Destatis), werde ALG I für ein Jahr gezahlt.

Ist eine Reihe an Voraussetzungen erfüllt, startet die Unterstützung mit dem bewilligten Antrag für das ALG I. Um überhaupt Anspruch darauf zu haben, muss die oder der Betroffene in den zweieinhalb Jahren vor der Arbeitslosmeldung mindestens zwölf Monate sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen sein. Die Höhe, so das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, richte sich nach dem durchschnittlichen Bruttoarbeitsentgelt des letzten Jahres vor der Arbeitslosigkeit.

Wie die Tagesschau berichtet, sei dabei nicht jeder, der ALG I in Anspruch nimmt, automatisch arbeitslos. Als Beispiel wird etwa Krankheit angeführt. Auch wer an einer Fördermaßnahme teilnimmt, fällt aus der Statistik. 

Übrigens: Laut Destatis lag im Jahr 2023 der Anspruch auf die Zahlung von Arbeitslosengeld I bei 91,3 Prozent der Beschäftigten. Ob Sie im Zweifel in die Kategorie ALG I oder ALG II (jetzt Bürgergeld) fallen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

Wie viele Menschen bekommen Arbeitslosengeld I?

Am häufigsten Arbeitslosengeld, verglichen mit anderen Altersgruppen, erhalten Menschen, die 55 Jahre und älter sind – das waren im Jahr 2021 beispielsweise 307.860 Beschäftigte. Die Höhe des Betrags beziehungsweise der Höchstsatz fällt durchaus unterschiedlich aus. Laut dem Arbeitslosengeld-Rechner der Bundesagentur für Arbeit gibt es bis zu 3425,10 Euro im Monat. Einen Unterschied macht es zum Beispiel allein schon, ob man Kinder hat oder nicht.

Wie die Bundesagentur für Arbeit in ihrem Monatsbericht festhält, haben nach einer vorläufigen Hochrechnung im Januar 2025 insgesamt 1.005.000 Menschen Arbeitslosengeld erhalten, 860.000 davon waren arbeitslos gemeldet. Das seien 77.000 Empfänger mehr als im Vormonat. Im Bericht heißt es zudem: „Damit zeigt sich die konjunkturelle Schwäche Deutschlands weiterhin in einer steigenden Zahl der Arbeitslosengeldberechtigten.“ Durchschnittlich 24 Wochen dauerte es im Berichtszeitraum Dezember 2023 bis November 2024, bis sich Leistungsbeziehende aus dem Arbeitslosengeldbezug abmeldeten.

Wussten Sie schon? Wir haben nicht nur alle Auszahlungstermine für das Arbeitslosengeld in diesem Jahr zusammengetragen, sondern bereits einige Fragen rund ums Thema aufgearbeitet. Beispielsweise ob man ALG I bekommen kann, wenn man arbeitsunfähig ist, ob sich das Arbeitslosengeld aus dem Brutto- oder Nettogehalt errechnet und auch, wie lange man überhaupt Arbeitslosengeld gezahlt bekommt.