Das war knapp. Nur wenige Stunden, bevor die schon beschlossenen Strafzölle gegen die EU in Kraft traten, lenkte die US-Regierung ein und machte auch für die Union ein Ausnahme – zum Glück. Denn ansonsten hätte eine fatale Spirale begonnen, bei der die Zölle der einen Seite stets mit entsprechenden Gegenmaßnahmen der anderen Seite vergolten worden wären.
Endgültig vom Tisch sind die Strafzölle allerdings noch nicht. Jetzt hängt es von weiteren Verhandlungen ab, ob die EU auf Dauer verschont bleibt. Aber immerhin ist Zeit gewonnen. Zeit, um dem US-Präsidenten vielleicht doch noch klarmachen zu können, dass bei einem Handelskrieg alle nur verlieren können.
Zeit aber auch für die EU, sich einzugestehen, dass auch sie nicht ganz unschuldig an der Situation ist. Denn während sie im Schnitt Einfuhrzölle in Höhe von 5,2 Prozent auf Produkte aus den USA erhebt, sind es umgekehrt nur 3,5 Prozent. Und beide Seiten sollten die gewonnene Zeit nutzen. Sonst ist es mit dem Aufschwung schnell vorbei.