Christian Streich hatte im Vorfeld dem 1. FC Kaiserslautern einen Lorbeerkranz geflochten und die Roten Teufel als „Top-Auswärtsmannschaft“ gepriesen. 18 von 31 Punkten hatte der FCK auf fremdem Terrain eingespielt, das könnte schon ein Beleg sein für die These des Freiburger Fußballlehrers. Wiewohl könnte diese Ausbeute auch herhalten als Indiz für eine Heimschwäche der Pfälzer.
Sei’s drum, an der Dreisam machten die Betzebube eine halbe Stunden lang nicht den Eindruck, als kämen sie in der Fremde besonders gut zurecht. Von Beginn dominierte der SC Freiburg die Partie, auch ohne die Stamm-Angreifer Maximilian Philipp und Nils Petersen, die vorerst nur auf der Bank saßen. Den ersten Schuss auf sein Gehäuse, abgegeben von Florian Niederlechner, vermochte FCK-Torhüter Marius Müller in der 3. Minute noch abzuwehren, fünf Minuten später jedoch musste er hinter sich greifen. Die Freiburger hatten ein aggressives Pressing in unmittelbarer Nähe des Lauterer Strafraums durchgezogen, prompt verlor Mateusz Klich den Ball gegen Nicolas Höfler, der Sekunden später zum 1:0 für die Südbadener einschob.
Auch danach stürmte nur eine Mannschaft, der Sportclub Freiburg. Nach 19 Minuten versuchte es Vincenzo Grifo mit einem Freistoß – als aus halbrechter Position alle eine Flanke erwarteten, schoss das Schlitzohr flach und scharf aufs rechte untere Toreck. Keeper Müller hatte Mühe, den Einschlag zu verhindern. Kurz darauf blieb Müller erst reaktionsschnell Sieger gegen Karim Guédé und dann auch noch gegen Niederlechner. Der freilich hätte das zweite Freiburger Tor machen müssen, denn nach einem Luftloch von FCK-Verteidiger Sascha Mockenhaupt stand der SC-Angreifer mutterseelenallein vor dem gegnerischen Torwart.
Bis zur 31. Minute hatte auf der anderen Seite SC-Schlussmann Alexander Schwolow lediglich einen einzigen Ball fangen müssen. Den ersten Hauch einer Gäste-Torchance gab es kurz darauf, als sich Freiburgs starker Pascal Stenzel an der Strafraumgrenze ein Foulspiel erlaubt hatte und so Klich einen direkten Freistoß ermöglichte. Der Ball flog, passend zur Gesamtleistung der Gäste, hoch übers Tor. Da aber die Freiburger etwa ab diesem Zeitpunkt unerklärlicherweise den Faden verloren, kamen die Lauterer doch noch zu einer Torchance in Halbzeit eins. Nachdem Marc-Oliver Kempf gepatzt hatte, kam einige Ballbewegungen später Marcel Gaus zum Abschluss, doch Kempf machte seinen Fehler wett und blockte den Ball über den Querbalken.
Der zweite Abschnitt begann ähnlich wie der erste angefangen hatte. Die Freiburger attackierten den Gegner schon in dessen Hälfte, eroberten auf der rechten Seite die Kugel und Niederlechner beförderte sie auch 20 Metern Entfernung Richtung Tor. Der Ball kam bolzengerade auf Marius Müller zu, wahrscheinlich war die Aufgabe zu leicht und der FCK-Torhüter schaltete zu früh ab, jedenfalls kullerte ihm das Spielgerät zum Entsetzen seiner Vorderleute durch die Beine ins Tor – 2:0 für Freiburg nach 48 Minuten.
Für die letzten 20 Minuten verschaffte Christian Streich dann noch seinem von Verletzungen genesenen Sturmduo 1a Spielpraxis. Doch Maximilian Philipp und Nils Petersen, in Sandhausen als Einwechselspieler noch Torschützen, konnten nichts mehr Positives ausrichten. Zu sehr plätscherte das Geschehen da schon dahin – die Freiburger wollten nicht mehr, die Kaiserslauterer hatten nie gekonnt an diesem Tag.