dpa
Der FC Bayern gegen 222-Millionen-Euro-Neuzugang Neymar und Paris Saint-Germain, Borussia Dortmund mal wieder gegen Real Madrid und Königsklassen-Debütant Leipzig mit Losglück. Das Bundesliga-Trio bekam bei der Gruppenauslosung am Donnerstagabend in Monaco attraktive, aber machbare Aufgaben zugeteilt.

Der deutsche Fußball-Meister aus München trifft in der Vorrundenstaffel B neben PSG noch auf RSC Anderlecht mit dem früheren Nürnberger Trainer René Weiler und auf den schottischen Traditionsclub Celtic Glasgow. Für den BVB geht die Reise wie schon im Vorjahr zu Real und Weltfußballer Cristiano Ronaldo. Weitere Gegner in Gruppe H sind Tottenham Hotspur und Apoel Nikosia.

 

Reaktionen des FC Bayern zur Champions-League-Auslosung

  • Trainer Carlo Ancelotti
    „Eine aufregende Gruppe mit tollen Teams und Paris an der Spitze. Das ist schon eine schöne Geschichte für mich, auf meinen ehemaligen Klub zu treffen. Celtic bekommt, wie jeder weiß, unglaubliche Unterstützung durch seine Fans. Und auch Anderlecht ist als belgischer Meister nicht zu unterschätzen.
    Insgesamt drei unterschiedliche, aber schwere Gegner.“
  • Sportdirektor Hasan Salihamidzic
    „Paris ist ein spektakulärer Gegner, der Club mit dem größten Namen. Ich freue mich sehr. Gegen Celtic habe ich selbst gespielt 2003. Das war das lauteste Stadion, das ich jemals erlebt habe. Und auch in Anderlecht habe ich gespielt. Dort herrscht auch eine gute Stimmung und lautstarke Unterstützung. Der größte Fehler wäre, sie zu unterschätzen. Wir müssen uns auf alle Gegner gut vorbereiten, um die Gruppe gut zu überstehen.“
  • Kapitän Manuel Neuer
    „Die Auslosung ist sehr interessant. Paris ist natürlich der Kracher. Ich habe noch nie gegen PSG gespielt und freue mich auf diesen Vergleich. Auch auf Celtic treffe ich zum ersten Mal. Der Celtic Park ist bekannt für seine überragende Stimmung. Dieses Los freut mich auch für die Fans. Anderlecht ist ein unangenehmer Gegner, den man nicht unterschätzen darf. Sie konnten schon das eine oder andere Mal große Namen ärgern. Dafür müssen wir gewappnet sein.“
  • Thomas Müller
    „Das sind schon alles klagvolle Namen des europäischen Fußballs in unserer Gruppe.
    Paris ist ein sehr interessanter Gegner, ich habe gegen dieses Team noch nie gespielt. Auch gegen Glasgow wird es packende Partien geben, gegen dieses Traditionsteam mit seinen tollen Fans im Rücken. Trotzdem: Wir wollen unbedingt weiterkommen.“
  • Mats Hummels
    „Das ist eine gute Gruppe. Unsere klare Aufgabe ist es, weiterzukommen. Paris ist natürlich sehr reizvoll. Das ist eine spektakuläre Mannschaft. Aber prima! Da kann man sich gleich mit den Besten messen. Ich bin auch glücklich, dass keine ellenlangen Reisen dabei sind.“
  • Corentin Tolisso
    „Ich finde, wir haben eine sehr schöne Gruppe zugelost bekommen. Vor allem PSG wird natürlich eine große Herausforderung. Sie haben sich im Sommer sehr sehr gut verstärkt mit Neymar und Dani Alves. Das werden sicherlich zwei große Spiele. Am Ende müssen wir aber die Spiele gegen Anderlecht und Glasgow gewinnen, was machbar ist. In Paris freue ich mich natürlich sehr auf ein Wiedersehen mit meinen Nationalmannschaftskollegen Alphonse Aréola und Adrien Rabiot.“
  • Kingsley Coman
    „Wir haben keine einfache Gruppe zugelost bekommen. Besonders freue ich mich über Paris.
    In meinem ersten Jahr als Profi bei PSG habe ich nur ein Mal in diesem tollen Stadion spielen können. Umso mehr freue ich mich, jetzt mit Bayern dahin zurückzukommen. Aber wir müssen auch in die Spiele gegen Anderlecht und Glasgow sehr konzentriert gehen und dürfen sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn wir es in den Spielen schaffen, unser Potenzial abzurufen, ist aber der Gruppensieg auf jeden Fall realistisch.“
  • Nasser Al-Khelaifi (Vorstandsvorsitzender PSG)
    „Bayern ist ein schwerer Gegner mit einem tollen Trainer grande Carlo. Wir haben Respekt vor ihnen, aber es ist auch eine Ehre, zum ersten Mal gegen sie spielen zu dürfen, seit wir den Club gekauft haben.“

Den deutschen Vize-Meister RB Leipzig hätte es in seiner ersten Saison auf der internationalen Bühne weitaus schlimmer treffen können. Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl bekommt es in Gruppe G mit dem französischen Champion AS Monaco, dem FC Porto und Besiktas Istanbul zu tun.

1899 Hoffenheim hatte am Mittwochabend im Playoff-Rückspiel beim FC Liverpool mit Jürgen Klopp die Chance auf seine Europacup-Premiere in der Champions League verpasst. Die Elf von Trainer Julian Nagelsmann erfährt am Freitag ebenso wie der 1. FC Köln und Hertha BSC, gegen wen es in der Europa League geht.
 

Reaktionen von RB Leipzig zur Champions-League-Auslosung

  • Willi Orban (Kapitän RB Leipzig)
    „Ich denke, es hätte schlimmer kommen können. Es sind alles spannende Mannschaften. Es werden schöne Aufgaben für uns. Wir wollen uns von unserer besten Seite präsentieren. Ich bin gespannt, wie wir das lösen werden. Gewünscht habe ich mir relativ wenig, aber wenn man am Ende sieht, was es hätte sein können, ist es schon eine gute Gruppe. Wir müssen dennoch sagen, dass es alles gestandene Mannschaften sind. Wir haben uns die ganze Zeit auf die Champions League freuen können. Jetzt haben wir Gewissheit, dass es gegen diese Teams geht.“
  • Dominik Kaiser (Mittelfeldspieler und Ex-Kapitän RB Leipzig)
    „Wir haben es alle verfolgt und uns einfach über die Gruppe gefreut. Ich persönlich habe mir keine Gruppe gewünscht, weil es einfach auch sinnlos ist, sich im Vorfeld Dinge zu wünschen.
    Wir haben jetzt drei sehr interessante Gegner. Wir hätten von den Namen her auch eine Hammergruppe erwischen können. Wir wollen zeigen, dass wir mithalten können. Wir freuen uns, wenn die Hymne das erste Mal erklingt. Wir sind richtig heiß. Für uns ist sicher alles möglich. Wir können auch gegen europäische Mannschaften beweisen, dass wir punkten können.“
  • Oliver Mintzlaff (Vorstandschef bei Sky Sports News)
    „Gewünscht haben wir sie uns nicht. Aber wir sind jetzt auch nicht unglücklich mit der Gruppe. Die Gruppe nehmen wir, auf die Gruppe freuen wir uns und dennoch darf man keinen Gegner unterschätzen. Wir werden uns jetzt mit jedem Gegner beschäftigen. Grundsätzlich freuen wir uns auf die Gruppe und auf jedes Abenteuer, was uns da erwartet.“


Die Bayern waren in der vergangenen Saison bereits im Viertelfinale am späteren Sieger Real Madrid gescheitert. „Es ist ein Traum, die Champions League zu gewinnen“, hatte Trainer Carlo Ancelotti schon vor der Auslosung gesagt: „Unsere Mannschaft hat die Möglichkeit und die Qualität dazu. Es ist aber nicht einfach, das wissen wir. Aber wir werden versuchen, besser abzuschneiden als letztes Jahr.“

Großes Ziel aller Clubs ist das Finale am 26. Mai 2018 in Kiew. Der erste Spieltag findet am 12. und 13. September statt.
Nach dem Ende der Gruppenphase im Dezember ziehen die Teams auf Platz eins und zwei in die K.o.-Runde ein. Die Dritten dürfen immerhin in der Europa League weiterspielen. Für die Gruppenletzten ist die Europacup-Saison vorbei. Am 11. Dezember werden die Achtelfinal-Partien ausgelost.
 

Reaktionen von Borussia Dortmund zur Champions-League-Auslosung

  • Hans-Joachim Watzke (Vorsitzender der Geschäftsführung)
    „Das ist die schwierigste Gruppe, keine Frage. Allerdings nicht zum ersten Mal. 2012 hatten wir Real und ManCity in der Gruppe – und wir sind dennoch weitergekommen. Wir können es uns nicht aussuchen, wir gehen es an. In solchen Gruppen werden Helden geboren.“
  • Michael Zorc (Sportdirektor)
    „Das ist eine sehr herausfordernde Gruppe für unseren BVB mit Champions-League-Titelverteidiger Real Madrid als klarem Favoriten. Ich sehe uns mit Tottenham auf Augenhöhe.“
  • Peter Bosz (Cheftrainer)
    „Real ist die erste Mannschaft, die den Champions-League-Titel verteidigen konnte. Ich habe auch die letzten Spiele von Madrid gegen Barcelona gesehen und muss sagen: Das ist zurzeit das absolute Toplevel im Fußball. Für mich wird es das erste Mal im Bernabeu sein, für die meisten anderen beim BVB wird sich das allerdings sehr vertraut anfühlen. Gegen Tottenham, ein sehr starkes Team, habe ich mit Feyenoord schon erfolgreich gespielt. Und Nikosia rundet eine insgesamt schwierige Gruppe ab. Wir nehmen die Herausforderung gern an.“
  • Marcel Schmelzer (Mannschaftskapitän)
    „Diese Gruppe ist ein Brett, die schwierigste aller Gruppen. Auch wenn wir gegen Real so oft bestehen konnten, hatte ich den Wunsch, mal auf eine andere Mannschaft zu treffen. Tottenham ist stark, und wir freuen uns, wieder in Wembley spielen zu können. Das ist ein Erlebnis. Über Nikosia freuen wir uns ebenfalls, weil es mal ein anderes Land und ein ganz neues Team ist, das wir kennenlernen.“
 

Ronaldo und Lieke Martens Europas Fußballer des Jahres


Der Portugiese Cristiano Ronaldo und die Niederländerin Lieke Martens sind Europas Fußballer und Fußballerin des Jahres. Die beiden wurden am Donnerstag im Rahmen der Auslosung zur Champions-League-Gruppenphase in Monte Carlo geehrt. Ronaldo sicherte sich zum dritten Mal den Titel und erhielt auch die Trophäe als bester Stürmer der abgelaufenen Champions-League-Saison. Der Superstar von Königsklassen-Sieger Real Madrid setzte sich bei der Wahl gegen seinen Dauerrivalen Lionel Messi vom FC Barcelona und Torwart-Ikone Gianluigi Buffon von Juventus Turin durch.
Cristiano Ronaldo wurde als Fußballer des Jahres geehrt.
Cristiano Ronaldo wurde als Fußballer des Jahres geehrt. | Bild: VALERY HACHE (AFP)

Der Argentinier Messi bekam die Auszeichnung schon zwei Mal. Der 39-jährige Buffon durfte sich damit trösten, zum besten Torhüter der Saison vor Manuel Neuer gewählt worden zu sein.

Bei den Frauen ließ Lieke Martens die deutsche Nationalmannschafts-Spielführerin Dzenifer Maroszan vom Champions-League-Sieger Olympique Lyon und die Dänin Pernille Harder vom VfL Wolfsburg hinter sich. Martens, die früher in Duisburg spielte und mittlerweile beim FC Barcelona unter Vertrag steht, hatte erst vor wenigen Wochen die Europameisterschaft im eigenen Land gewonnen.
Lieke Martens ist die Fußballerin des Jahres.
Lieke Martens ist die Fußballerin des Jahres. | Bild: VALERY HACHE (AFP)

Seit 2011 wird der Sieger im aktuellen Format von der Europäischen Fußball-Union UEFA in Zusammenarbeit mit European Sports Media (ESM), dem Zusammenschluss von europäischen Sport-Magazinen mit dem Schwerpunkt Fußball, gewählt.

Auch bei den anderen Auszeichnungen gingen die Deutschen leer aus. Der Kroate Lukas Modric von Real Madrid wurde als bester Mittelfeldspieler geehrt und lag vor seinem Teamkollegen Toni Kroos. Bester Abwehrspieler wurde Sergio Ramos, ebenfalls von Real Madrid. Der Italiener Francesco Totti erhielt den President's Award der UEFA für sein Lebenswerk. Der 40-Jährige, der seine gesamte Profi-Zeit bei AS Rom spielte, hatte im Sommer seine Karriere beendet. 2006 wurde er in Deutschland Weltmeister.