Wenn die Heimmannschaft ein Tor schießt, brechen in den Fußballstadien nicht selten alle Dämme. In der Bundesliga mischt sich dann in der Regel ein Lied unter den Jubel, welches den heimischen Fans bekannt ist: die sogenannte Torhymne. Die Lieder, die bei den Toren gespielt werden, wechseln die Klubs oftmals Jahre oder sogar Jahrzehnte nicht. Welche Torhymnen aktuell in den Bundesligastadien laufen und wie viel Tradition diese mitbringen, erfahren Sie hier. So viel vorweg: Nur ein Bundesligist spielt derzeit keine Torhymne ein.
Was ist die Torhymne des FC Augsburg 2025/26?
Der FC Augsburg besinnt sich mit seiner Torhymne auf die Tradition der Stadt. Die Torhymne des FCA entstammt der weltbekannten Augsburger Puppenkiste: Es handelt sich um das „Lummerland-Lied“, das laut der Bayerischen Landeskoordinierungsstelle Musik (BLKM) eines der bekanntesten Lieder der Puppenkiste ist. Es entstand Anfang der 1960er-Jahre als Soundtrack für die Erstverfilmung des Puppenkiste-Klassikers „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Benannt ist das Lied nach der fiktiven Insel „Lummerland“, die in der Geschichte eine wichtige Rolle einnimmt.
Beim FC Augsburg ist das Lummerland-Lied mittlerweile Tradition. Es wird in einer Abwandlung des Originals, welches von Hermann Amann komponiert wurde, bei jedem Tor des FCA eingespielt. Bei der Stadionversion handelt sich um eine Interpretation ohne Text, die etwas mehr als 30 Sekunden lang ist. Die Melodie des Lummerland-Lieds haben somit viele Fußballfans im Ohr. Einem größeren Publikum bekannt wurde sie auch durch den Remix „Eine Insel mit zwei Bergen“ des Dancefloor-Projekts „Dolls United“ aus dem Jahr 1995.
Bundesliga: Torhymne des FC Bayern und von Borussia Dortmund
Um das Jahr 1930 entstand in Paris ein Tanz, der in einem schnellen 2/4-Takt als Cancan bekannt wurde. Der deutsch-französische Komponist Jacques Offenbach griff diesen für die Operette „Orpheus in der Unterwelt“, die 1958 Premiere feierte, auf und schuf in diesem Zuge die bekannteste musikalische Untermalung für den Tanz, wie in einem Blogbeitrag von Klassik begeistert erklärt wird. Heute läuft die Melodie von Offenbachs „Cancan“ in der Münchner Allianz Arena bei jedem Treffer des FC Bayern. Folglich handelt es sich um die Torhymne, die deutsche Fußball-Fans am häufigsten zu hören bekommen.
Borussia Dortmund hat mit „Olé, jetzt kommt der BVB“ hingegen eine eigens auf den Klub zugeschnittene Torhymne, deren Ursprung mehr als 30 Jahre zurückliegt. RevierSport berichtet, dass die Band „Pet Shop Boys“ 1993 eine Coverversion des Klassikers „Go West“ der „Village People“ aufnahm. Der Text „Go West! Life is peaceful there“ wurde zu „Olé, jetzt kommt der BVB“ umgedichtet. Der Sänger und BVB-Fan Matthias Kartner hörte den Song bei einem BVB-Spiel und hatte eine Idee: Mit seiner Poprock-Band „Pur Harmony“ nahm er die neue Version auf und brachte sie 1994 auf den Markt. Zur Saison 1994/95 wurde der Song laut RevierSport zur Torhymne der Schwarz-Gelben.
Alle Bundesliga-Torhymnen 2025/26 in der Übersicht
Bei einem Blick auf die Torhymnen der Bundesliga-Klubs fällt auf, dass es eine Band gleich mehrmals auf die Playlist schafft: Scooter. Die EDM- und Dance-Band rund um Frontmann H. P. Baxxter ist für zwei Torhymnen verantwortlich. Eine davon wird mit Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Heidenheim bei zwei Vereinen gespielt. Es handelt sich um das Lied „Maria (I like it loud)“. „Always Hamburg“ wird bei den Toren des Hamburger SV zelebriert.
Union Berlin ist der einzige Bundesligist, der auf eine Torhymne verzichtet. Eine bewusste Entscheidung der Verantwortlichen, um dem Jubel freien Lauf zu lassen und diesen nicht in bestimmte Bahnen zu lenken. „Die Leute können sich über ein geschossenes Tor fantastisch von allein freuen“, erklärte Unions Stadionsprecher Christian Arbeit der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ).
Alle Torhymnen der Bundesligisten auf einen Blick:
Verein | Torhymne 2025/26 | Interpret |
FC Augsburg | Lummerland-Lied | Hermann Amann (Original) |
FC Bayern München | Cancan | Jacques Offenbach (Original) |
Borussia Dortmund | Olé, jetzt kommt der BVB | Pur Harmony |
Eintracht Frankfurt | Leichte Kavallerie | Franz von Suppé |
VfB Stuttgart | Bro Hymn | Pennywise |
Bayer Leverkusen | Around the World | ATC |
RB Leipzig | Leipzig on fire | Eigenkreation |
SC Freiburg | I will survive | Hermes House Band (Original: Gloria Gaynor) |
Borussia Mönchengladbach | Maria (I like it loud) | Scooter |
Werder Bremen | I'm Gonna Be (500 Miles) | Proclaimers |
1. FC Köln | Denn wenn et Trömmelche jeht | De Räuber |
FSV Mainz 05 | Narrhalla-Marsch | Hermann Bäumer (Neuinterpretation) |
FC St. Pauli | Song 2 | Blur |
Hamburger SV | Always Hamburg | Scooter |
VfL Wolfsburg | Rama Lama Ding Dong | Rocky Shape & The Replays |
1. FC Heidenheim | Maria (I like it loud) | Scooter |
TSG 1899 Hoffenheim | Sieben Tage lang | Bots |
Union Berlin | keine Torhymne | - |
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