Ein Hase, der Eier bringt. Klingt irgendwie schräg, hat aber Tradition. Wie lange er schon durch die Gärten hoppelt und was das Osterfest sonst an Bräuchen mit sich bringt – dazu ein paar Fakten:
Ostereier als Symbole des Lebens
Schon in der Antike galt das Ei als Symbol des Lebens. Im Christentum entwickelte es sich zum Zeichen der Auferstehung Jesu: Es hält Leben in sich verschlossen, so wie das Grab Christus in sich hält, aus dem dieser aufersteht.
Den Brauch, an Ostern Eier zu verschenken, gibt es etwa seit dem 16. Jahrhundert. Damals waren während der christlichen Fastenzeit Eier tabu, die Hühner legten aber selbstverständlich weiterhin welche. Um sie haltbar zu machen, wurden sie gekocht und traditionell rot gefärbt. Rot gilt als Farbe des Lebens, aber auch als Zeichen für das Blut Christi. Heute schillern gekochte Ostereier in allen Farben. Zum Dekorieren werden rohe Eier ausgeblasen und anschließend bemalt oder anderweitig kunstvoll verziert.
Der Osterhase steht für Fruchtbarkeit
Heute eng mit dem Osterei verbunden, hat er eine ähnliche Bedeutung. Bereits die Römer sahen den Hasen als Zeichen der Fruchtbarkeit an, weil er sich so schnell fortpflanzt. Im Mittelalter zahlten die Bauern üblicherweise die Abgaben für das von ihnen bestellte Land in Naturalien. Einer der Termine fiel regelmäßig in die Osterzeit, etwa auf den Gründonnerstag. Dann dienten hartgekochte Eier als Pachtzins – aber auch Hasen. Eventuell haben diese zeitliche Koinzidenz und die vergleichbare Symbolik dazu geführt, dass der eierbringende Osterhase als Figur entstand.
Wissenschaftlich erwähnt wurde er bereits Ende des 17. Jahrhunderts. Im 1682 erschienenen Werk „Von Ostereiern“ („De ovis paschalibus“) wird ausgeführt, dass in Südwestdeutschland, der Pfalz, im Elsass und in Westfalen solche Ostereier Haseneier hießen. Man erzähle einfältigen Leuten und kleinen Kindern, der Osterhase brüte sie aus und verstecke sie im Gras. Grob ist das auch heute noch der Fall. Allerdings sind es inzwischen vor allem Schoko-Eier und andere Süßigkeiten, die für die Kinder in Gärten und Grünanlagen versteckt werden. Vom Osterhasen, versteht sich.
Osterfeuer: Brauchtum zwischen Germanen und Christentum
Bei den Germanen wurde der Frühling mit einem Feuer begrüßt. Es sollte die dunkle Jahreszeit sowie Hexen und Geister vertreiben. Die ersten christlichen Osterfeuer gab es wohl um 750 in Frankreich. Im deutschsprachigen Raum sind sie seit dem 11. Jahrhundert bekannt.
Für das österliche Feuer werden über den Winter Holz und Zweige gesammelt und aufgeschichtet. Als Teil der Osternachtsfeier wird es in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag vor der Kirche entfacht, die Osterkerze anschließend daran entzündet und in das dunkle Gotteshaus getragen. In vielen Orten Deutschlands ist dieser christliche Zusammenhang jedoch in den Hintergrund gerückt. Man trifft sich am Osterfeuer, das auch gerne an einem anderen Ostertag entfacht wird, unterhält sich und trinkt oder isst.
Häufige Fragen zu Ostern:
Was bedeutet Ostern und warum wird es gefeiert?
Ostern ist das wichtigste Fest im Christentum. Es erinnert an die Auferstehung Jesu Christi am dritten Tag nach seiner Kreuzigung. Heute verbinden viele Menschen im Südwesten das Osterfest nicht nur mit dem religiösen Ursprung, sondern auch mit Bräuchen wie dem Osterhasen, bunt gefärbten Ostereiern und traditionellen Osterfeuern.
Welche Osterbräuche sind im Südwesten von Baden-Württemberg beliebt?
In Baden-Württemberg und im gesamten Südwesten gehören Ostermärkte, festlich geschmückte Osterbrunnen und Osterfeuer zu den bekanntesten Traditionen. Auch kulinarisch hat die Region an Ostern einiges zu bieten: Maultaschen, Hefezopf und regionale Weine prägen vielerorts die Feiertage.
Welche Feiertage rund um Ostern gelten in Baden-Württemberg?
Ja, Ostern ist in Baden-Württemberg ein gesetzlicher Feiertag. Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag sind arbeitsfrei. Viele Schlösser, Museen und Freizeiteinrichtungen im Südwesten haben an diesen Tagen geöffnet und locken mit speziellen Osteraktionen für Familien und Ausflügler.