Stefanie Eller

Unter den vielen Inseln, die über die Weltmeere verstreut sind, finden sich einzigartige Landschaften und eine reiche kulturelle Vielfalt. Die größten Inseln der Welt, wie Grönland und Borneo, beeindrucken durch ihre Ausdehnung und Vielfalt. Doch neben diesen bekannten und oft besuchten Inseln gibt es auch weniger bekannte Orte, die ebenso faszinierend sind. Eine dieser besonderen Inseln ist die kleinste bewohnte Insel der Welt.

Die kleinste bewohnte Insel der Welt: Just Room Enough Island

Die "Just Room Enough Island" nahe der USA-Kanada-Grenze macht ihrem Namen alle Ehre. Denn sie ist laut Stern lediglich so klein wie ein Tennisplatz und beherbergt gerade mal ein winziges Häuschen und einen Baum. Dieser Flecken Erde zählt zu den rund 1.900 Inseln im St. Lorenz-Strom und trägt den besonderen Titel der kleinsten bewohnten Insel der Welt. Die Insel ist lediglich groß genug für das bescheidene Haus, das eher einer Hütte gleicht. Ein Baum thront zwischen dem Haus und dem Wasser - danach endet die Insel abrupt.

Einst als Hub Island bekannt, wurde die winzige Insel vor Alexandria Bay im Bundesstaat New York im Jahr 1950 von der wohlhabenden Familie Sizelands gekauft. Ihre Vorstellung von einem ruhigen Ferienhaus wurde jedoch schnell zunichte gemacht, als Scharen von Touristen kamen, um das ungewöhnliche Anwesen zu bewundern.

Die kleinste bewohnte Insel der Welt: Zuvor in England

Den Titel der kleinsten bewohnten Insel der Welt trägt Just Room Enough Island aber nicht seit seinem Bestehen. Als die Familie Sizeland die Insel in der USA bezogen hat, war eine andere Insel noch Träger dieses Titels. Denn bis zum Jahr 1982 war die britische Insel Bishop Rock laut Stern noch die kleinste bewohnte Insel der Welt. In diesem Jahr wurde aber der Leuchtturm, für den diese Insel bekannt ist, automatisiert und die Anwesenheit einer echten Person vor Ort überflüssig. Die Familie des Leutturmwärters zog weg und Bishop Rock wurde somit unbewohnt.

Bishop Rock hat laut BBC trotz seiner Größe einen hohen Stellenwert für die Briten und ist ein Symbol der britischen Seefahrergeschichte. Der Leuchtturm, der auf einer Felsplatte vier Meilen westlich der Scilly-Inseln steht, trotzt seit seiner Erbauung den mächtigen Wellen des Atlantiks. Der Bau des Leuchtturms begann an diesem gefährlichen Ort im Jahr 1858 zum Schutz für die Seefahrer. Er steht auf einem steilen Felsen, der 45 Meter aus dem Meeresboden ragt und besteht aus etwa 5.700 Tonnen Granit, die ohne Stahlkonstruktionen zusammengefügt wurden. Die Bauteile sind mit Bleifüllungen verzapft und in den darunter liegenden Granitfelsen verschraubt. Das Licht des Leuchtturms, das früher von Petroleumdampflampen und Kerzen betrieben wurde, strahlt heute 24 Seemeilen weit und bietet immer noch Sicherheit auf hoher See.

Konkurrenz für die kleinste Insel der Welt

Obwohl die Just Room Enough Island die kleinste bewohnte Insel der Welt ist, gibt es auch andere kleine Flecken im Meer, die sich durch ihre geringe Größe kennzeichnen - und trotzdem sehr belebt sind. Laut Reader's Digest gehört unter anderem Corvo Island dazu, die etwa 1.600 Kilometer westlich des Festlandes Portugals im mittleren Atlantik liegt. Diese abgelegene Insel ist Teil der Azoren, einer Kette von neun Inseln, mit einer Fläche von nur etwa 18 Quadratkilometern und circa 400 Einwohnern sowie drei Restaurants und fünf Unterkünften. Oder auch Fox Island in Alaska. Diese Insel vor der Küste von Seward wird oft als Kronjuwel der Resurrection Bay Alaskas bezeichnet. Fox Island ist nur etwa fünf Kilometer lang und besticht durch seine imposante Natur mit Bergen, Stränden, Buchten und Gletschern auf sehr kleinem Raum.

Übrigens: Mehr Fakten über unseren Planeten erfahren Sie in den Artikeln über die Länder mit den größten Erdölreserven, den größten Erdbeben Europas und die größten Wüsten der Welt.