Lea Röhrig

Der Bodensee lockt nicht nur mit idyllischen Landschaften und Blick auf die Alpen, sondern auch mit Burgen, die tief in der Geschichte der Region verwurzelt sind. Wir haben die vier der ältesten Burgen und ihre Ruinen am Bodensee für Sie recherchiert und herausgefunden, was sie so besonders macht.

Fünf wissenswerte Fakten über Burgen auf einen Blick:

  • Wann ist eine Burg eine Burg? Ab wann ein Bauwerk oder eine Ruine als Burg gilt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Laut burgenarchiv.de ist vor allem der Bau einer Burg ausschlaggebend für ihren Namen. Dabei gilt eine Burg als ein geschlossener, bewohnbarer Wehrbau aus der Frühgeschichte, Antike oder auch des Mittelalters.

  • Architektur: Wie eine Burg gebaut ist und welche typischen Merkmale sie enthält, kommt ganz auf die Zeit an, aus der sie stammt. Nach Angaben von planet-wissen.de ist eine typische Burg aus dem Mittelalter zum Beispiel in verschiedene Abschnitte unterteilt: Dabei gibt es den Wohn- und Festsaal, auch Palas genannt, den Burghof, die Ringmauer, das Nebengebäude der Burg (Küche, Werkstätten usw.) und die Vorburg.

  • Lage: Die meisten Menschen stellen sich eine typische Burg auf einem Berg oder erhöhten Hügel vor. Das ist auch korrekt, denn: Laut denkmalpflege-bw.de wurden Burgen vermehrt auf Anhöhen oder Bergen gebaut, um so einen optimalen Schutz zu garantieren. Allerdings gibt es auch sogenannte Niederburgen, die in der Nähe von Klöstern oder Städten gebaut wurden.

  • Heutige Nutzung: Mittlerweile werden Burgen in Deutschland nicht mehr gebaut. Sie sind längst Teil einer langen Geschichte und Vergangenheit. Die meisten Burgen werden heute stattdessen als Museen oder auch Ausstellungsräume genutzt und dienen als beliebte Ausflugsziele, um mal einen Blick hinter die Kulissen und hohen Mauern zu werfen.

  • Schloss vs. Burg: Bei den Bezeichnungen Schloss und Burg denken viele Menschen vermutlich an ein und dasselbe. Doch das ist nicht ganz korrekt. Laut schloss-burg-verkauf.de galt eine Burg der Verteidigung und dem Schutz, während Schlösser als repräsentativer Wohnsitz des Adels galten. Zudem unterscheiden Schlösser und Burgen auch in ihrer Entstehungs- und Errichtungszeit. Am Bodensee gibt es zahlreiche Schlösser und Burgen, die besichtigt werden können.

Top 4: Das ist die größte begehbare Burgruine Deutschlands

Wer die Burgruine Hohentwiel besuchen möchte, der muss hoch hinaus: Nach Angaben von mein-bodensee.com thront die Burgruine Hohentwiel auf dem sogenannten Hegauvulkan. Mit einer Gesamtfläche von neun Hektar zählt sie zu den größten Burgruinen Deutschlands und reiht sich zusätzlich in die vier der ältesten Burgruinen am Bodensee ein. Laut bodenseeferien.de entstand der erste Grundriss einer Burganlage bereits 914 durch die schwäbischen Herzöge. Im 16. Jahrhundert wurde der Grundriss dann zu einer großen Landesfestung erweitert. Alt wurde die Landesfestung allerdings nicht: Bereits zwei Jahre später zur Zeit der napoleonischen Feldzüge 1801 wurde sie von den Franzosen erobert und ist seither nur noch eine Burgruine. Mittlerweile dient sie als ein beliebtes Ferien- und Ausflugsziel bei Groß und Klein. 2025 findet hier auch das alljährliche sogenannte Hohentwielfestival statt.

  • Adresse: Festungsruine Hohentwiel, Auf dem Hohentwiel 2a, 78224 Singen.

  • Öffnungszeiten: Die Öffnungszeiten können je nach Monaten und Jahreszeit varrieren. Genaue Informationen finden Sie auf der offiziellen Hompage unter festungsruine-hohentwiel.de.

  • Besonderheit: Auf der Burg Hohentwiel erlebt man laut bodenseeferien.de eine der schönsten Ausblicke Deutschlands: Hoch hinaus kann man weit über die einzelnen Vulkanberge schauen und den wunderschönen Blick auf den gesamten Bodensee genießen. Außerdem ist die Burgruine ein bedeutendes Kultur- und Naturdenkmal.

Auch die Burgruine Degelstein gehört zu den ältesten Burgen am Bodensee

Ebenso wie von der Burgruine Hohentwiel sind von der Burgruine Degelstein nur noch die Überreste übrig: Wer diese Burg mitten in Lindau besuchen will, der benötigt ein wenig Fantasie, um sie sich in seiner vollen Pracht vorzustellen. Nach Angaben von lindau.de wurde die Burg Degelstein im Jahr 1332 das erste Mal schriftlich erwähnt. Was mit ein paar Mauern und einem kleinen Rundturm begann, entwickelte sich zu einer aufregenden Burggeschichte. Vor allem die Besitzer der Burg sollen oft gewechselt und sehr unterschiedlich gewesen sein. Seit 1956 ist sie im Besitz der Stadt Lindau und kann von Interessierten besucht und zum Beispiel bei einem geführten Rundgang besichtigt werden.

Die Burgruine Alt-Bodman geht bis ins 13. Jahrhundert zurück

Zwischen mächtigen Bäumen und dem glitzernden Bodensee erhebt sich die geheimnisvolle Burgruine Alt-Bodman. Laut bodenseewest.eu geht der Bau der Burg bis in das 13. Jahrhundert zurück und ist von einer langen und erlebnisreichen Zeit geprägt. Die Burgruine befindet sich in der Nähe des Klosters Frauenberg. Nachdem hier zuerst eine Burg gebaut und anschließend aufgrund eines Gewitters zerstört wurde, errichtete man die Burg Alt-Bodman. Laut SWR.de bestand die Burg Alt-Bodman bis zum Dreißigjährigen Krieg, doch gegen Ende des Krieges wurde sie zerstört und nie wieder aufgebaut. Heute sind nur noch Mauerreste und Teile eines großen Wohnturms erhalten. Hoch oben, mitten im Wald, wird man mit einem wunderschönen und weiten Blick auf den Überlinger See belohnt.

  • Adresse: Der Aussichtspunkt kann unter folgender Adresse erreicht werden: Aussichtspunkt Ruine Altbodman, 78351 Bodman-Ludwigshafen.

  • Öffnungszeiten: Nach Angaben von echt-bodensee.de ist die Burgruine per Fuß und ganztägig zu erreichen.

Die Alte Burg Meersburg: So alt ist die älteste bewohnte Burg am Bodensee

Sie ist die älteste bewohnte Burg am Bodensee: Laut echt-bodensee.de gehen die Ursprünge der Alten Burg Meersburg bis ins siebte Jahrhundert zurück. Die Besonderheit: Bis 2018 lebte hier Burgherr Vinzenz Naeßl-Doms. Dieser ist 2018 allerdings verstorben. Seither ist die Meersburg von anderen Personen bewohnt und damit die älteste bewohnte Burg Deutschlands. Umgeben von steilen Rebhängen bietet die Alte Burg Meersburg einen malerischen Ausblick, direkt auf den See und prägt bis heute das historische Stadtbild der Stadt Meersburg (Baden-Württemberg). Laut burg-meersburg.de besitzt die Burg mehr als 35 eingerichteten Räumen, die von Besuchern und Touristen bei Führungen und Rundgängen entdeckt werden können.

  • Geschichte: Die Alte Burg Meersburg ist von einer langen und traditionsreichen Geschichte geprägt - weit über 1000 Jahre Geschichte sind mit ihr verbunden. Laut burg-meersburg.de wurde die Burg durch verschiedene Könige, Kaiser und Fürstbischöfe geprägt. Einer von ihnen: Karl Theodor von Dalberg. Er war der letzte Fürstbischof der Konstanzer Diözese (1800 - 1817).

  • Adresse: Burg Meersburg, Schloßplatz 10, 88709 Meersburg.

  • Öffnungszeiten: Die Meersburg ist täglich von 10 bis 18.30 Uhr geöffnet. In den Wintermonaten ist die Burg von November bis März von 10 bis 18 Uhr zu erreichen. An Feiertagen können die Öffnungszeiten allerdings abweichen. Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Homepage unter www.burg-meersburg.de.

Übrigens: Sie interessieren sich für weitere schöne und geschichtsträchtige Ausflugsziele am Bodensee? Dann ist bestimmt unser Artikel „Fast wie eine Zeitreise: Burgruinen, Festungen und Wehranlagen in der Region zeugen vom mittelalterlichen Leben rund um Bodensee, Schwarzwald und Hochrhein“ was für Sie. Mehr über Ausflugsziele am Bodensee erfahren Sie außerdem in unserem Artikel über „Entdecken Sie den westlichen Bodensee: Wandern zwischen den Burgen auf dem Bodanrück.“