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Ein besonderes Spektakel haben am Mittwoch die Menschen in einigen Teilen der Erde am Himmel beobachten können: Wegen einer totalen Mondfinsternis war zunächst in Nordamerika ein Super-Blauer-Blutmond zu sehen. Später sollte das Phänomen auch im Nahen Osten, in Russland, Südasien und Australien zu beobachten sein. 

31.01.2018, Thailand, Bangkok: Ein Supermond steht hinter dem Großen Palast am Himmel. Foto: Sakchai Lalit/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
31.01.2018, Thailand, Bangkok: Ein Supermond steht hinter dem Großen Palast am Himmel. Foto: Sakchai Lalit/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Bild: Sakchai Lalit (AP)

Hinter dem Super-Blauer-Blutmond steckt eine Kombination eines Blutmonds während einer Mondfinsternis mit den Begriffen Supermond und Blauer Mond. Das Phänomen des sogenannten Roten Monds oder Blutmonds stammt von dem kupferroten Licht, in dem der Mond leuchtet, wenn die Erde sich zwischen ihn und die Sonne schiebt. Supermond wird ein Vollmond genannt, bei dem der Erdtrabant unserem Planeten sehr nahe steht, wie es am Mittwoch der Fall war.

31.01.2018, Russland, Wladiwostok: Ein Vollmond steht hinter einem Denkmal der Roten Armee am Himmel. Foto: Yevgeny Uvarov/AP/dpa +++ ...
31.01.2018, Russland, Wladiwostok: Ein Vollmond steht hinter einem Denkmal der Roten Armee am Himmel. Foto: Yevgeny Uvarov/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Bild: Yevgeny Uvarov (AP)

Der Vollmond erscheint dann bis zu 14 Prozent größer und rund 30 Prozent heller als andere Vollmonde. Die Bezeichnung Blauer Mond bürgerte sich ein für den gelegentlich auftretenden zweiten Vollmond binnen eines Monats. In der Tat ist der Vollmond am Mittwoch der zweite in diesem Januar. Mit der Farbe des Mondes hat der Blaue Mond aber nichts zu tun.

31.01.2018, USA, New York: Ein Supermond steht hinter der Freiheitsstatue am Himmel. Foto: Julio Cortez/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
31.01.2018, USA, New York: Ein Supermond steht hinter der Freiheitsstatue am Himmel. Foto: Julio Cortez/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Bild: Julio Cortez (AP)

Für Wissenschaftler sind die Begriffe Blauer Mond und Supermond ohnehin nicht von Bedeutung. Vor dem Griffith-Observatorium in Los Angeles versammelten sich in der Nacht zum Mittwoch etwa 2000 Menschen, um das Schauspiel zu verfolgen. Damit sich die Sternengucker bis 3.45 Uhr Ortszeit wach halten konnten, wurde Kaffee verkauft. Ein Super-Blauer-Blutmond war zuletzt am 30. Dezember 1982 in Europa, Afrika und Westasien zu sehen. In Nordamerika war es 1866 das bislang letzte Mal der Fall.

31.01.2018, Myanmar, Naypyidaw: Der Mond steht hinter der Uppatasanti-Pagode am Himmel. Foto: Aung Shine Oo/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
31.01.2018, Myanmar, Naypyidaw: Der Mond steht hinter der Uppatasanti-Pagode am Himmel. Foto: Aung Shine Oo/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Bild: Aung Shine Oo (AP)

2018 wird noch eine zweite totale Mondfinsternis von der Erde aus zu sehen sein. Sie findet am 27. Juli statt und wird anders als das Ereignis vom Mittwoch auch von Deutschland aus zu beobachten seinDer Mond wartet mit gleich drei besonderen Phänomenen auf: Zum zweiten Mal in einem Monat zeigt er sich in der Nacht auf Donnerstag voll am Himmel. Dabei ist er der Erde besonders nah und wirkt dadurch heller und größer als sonst. Dazu kommt noch eine totale Mondfinsternis.

Das Wetter ist entscheidender Faktor

Die Mondfinsternis allerdings ist in Deutschland nicht zu sehen. Wie hell und klar der Vollmond am Himmel erkennbar sein wird, hängt von der Wetterlage ab. „Berauschend sieht es nicht aus“, sagt Meteorologin Jacqueline Kernn vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Der Himmel ist vielerorts voraussichtlich bedeckt.

„Südlich des Mains sieht es nicht so aus, als ob man irgendwas vom Mond sehen könnte.“ Auch im Nordwesten sei der Himmel voraussichtlich bedeckt. Glück könnten dagegen die Menschen von der Ostsee bis zum Harz haben, möglicherweise auch bis zur Lausitz und zum Niederrhein.

Um welche drei Phänomene geht es genau?

SUPERMOND: „Der Vollmond erscheint vergleichsweise groß“, sagt Liefke. Dieses Phänomen trete jedes Jahr mehrmals auf, und der Unterschied sei im Vergleich zum Vormonat kaum zu erkennen. In den Wintermonaten sei der Mond - wenn er voll ist - relativ nah an der Erde. Der Abstand betrage dann nur etwa 360 000 Kilometer, statt sonst rund 400 000 Kilometer. Das liege an der Bahn, auf der der Mond um die Erde kreise. Diese sei nicht genau rund. Wenn der Punkt, an dem Mond und Erdbahn besonders nah beieinander stehen, genau an Vollmond getroffen werde, gebe es den sogenannten Supermond.

Achim Mende fotografierte den Vollmond über Pfullendorf.
Achim Mende fotografierte den Vollmond über Pfullendorf. | Bild: Mende

„BLUE MOON“: Der Begriff kommt aus dem Amerikanischen, seine Herkunft ist nicht genau geklärt. „Im Deutschen gibt es den Begriff gar nicht“, sagt Liefke. Der Mond leuchtet auch keineswegs blau. Es ist einfach der zweite Vollmond innerhalb eines Monats, eine kalendarische Besonderheit.

„Wir haben alle 29 Tage Vollmond, da kann das immer mal vorkommen, außer im Februar.“ Im Schnitt sei der Vollmond ungefähr alle zweieinhalb Jahre zweimal in einem Monat zu sehen. Der erste Vollmond war am 2. Januar, der zweite fällt jetzt auf den 31. Dabei hält sich der Erdtrabant im Sternbild Krebs auf.

Supermond: Der Vollmond ist der Erde besonders nah. 
Supermond: Der Vollmond ist der Erde besonders nah.  | Bild: Owen Humphreys

TOTALE MONDFINSTERNIS: Der Vollmond wandert durch den Kernschatten der Erde, es kommt zu einer totalen Mondfinsternis. In Deutschland ist sie aber nicht zu sehen. Sie beginnt Liefke zufolge um 11.51 Uhr und dauert bis 17.00 Uhr. Die maximale Verfinsterung sei um 14.30 Uhr. „Da ist bei uns schönster Nachmittag.“ Wer sie unbedingt sehen wolle, habe in Asien gute Chancen, oder über dem Polarkreis, wo es tagsüber wegen der Polarnacht noch dunkel ist.

Eine totale Mondfinsternis gebe es durchschnittlich zweimal im Jahr. Auf die zweite können sich die Menschen in Deutschland freuen: „Im Juli ist sie bei uns deutlich besser zu sehen und fällt dazu noch auf einen Samstag“, sagte Liefke. „Dann ist es auch wärmer und das Wetter hoffentlich besser.“

Die Bildkombo zeigt die Phasen der Mondfinsternis bis zur totalen Mondfinsternis.
Die Bildkombo zeigt die Phasen der Mondfinsternis bis zur totalen Mondfinsternis. | Bild: dpa