Hauptmann von Köpenick

Fast schon ein Klassiker unter den Betrügern: Mit bürgerlichem Namen hieß der angebliche Hauptmann Friedrich Wilhelm Voigt und war ein preußischer Schuhmacher. Er verkleidete sich am 16. Oktober 1906 als preußischer Hauptmann und sprach auf der Straße einen Trupp Soldaten an. Mit ihnen marschierte er zum Rathaus in Köpenick und "beschlagnahmte" dort die Stadtkasse. Von dem erbeuteten Geld hatte Voigt allerdings nicht lange etwas: Zehn Tage nach seinem Coup wurde er verhaftet. Die Geschichte des Hauptmanns bot Stoff für zahlreiche Spielfilme.
Gert Postel

Die Berufsausbildung eines Arztes ist lang: Nach dem Studium promovieren und dann als Assistenzarzt arbeiten kam für Gert Postel allerdings nicht in Frage. Der gelernte Postbote arbeitete fast zwei Jahre in der psychiatrischen Klinik Zschadraß bei Leipzig als Arzt. 1997 flog der Schwindel auf. Die Papiere, mit denen Postel sich beworben hatte, waren gefälscht. Zu dieser Zeit hatte er schon etliche therapeutische Entscheidungen getroffen und selbst für Gerichte Gutachten erstellt. Postel tauchte unter und wurde ein Jahr später in Stuttgart festgenommen.
Manfred Schmider

In einem der größten Fälle von Wirtschaftskriminalität in Deutschland war der Mitgründer der Firma FlowTex, Manfred Schmider, verwickelt. Das Unternehmen mit Sitz im badischen Ettlingen verkaufte große Bohrmaschinen – obwohl es die gar nicht gab. Von 1994 bis 1999 entstand so ein Schaden von etwa fünf Milliarden D-Mark. Ein Gericht verurteilt Schmider im Jahre 2000 zu einer Haftstrafe von elf Jahren und sechs Monaten.
Felix Vossen

Um insgesamt 30 Geschädigte, rund 20 Millionen britische Pfund, 5,8 Millionen Euro und 7,5 Millionen US-Dollar ging es bei der Gerichtsverhandlung gegen Felix Vossen. Der Finanzunternehmer und Filmproduzent tauchte zunächst im März 2015 unter und wurde ein Jahr lang von FBI, Scotland Yard und den Schweizer Behörden gesucht. Im November 2017 wurde er wegen Geldwäsche, Betrug und Urkundenfälschung zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
Claas Relotius

Der wohl jüngste Betrugsskandal in Deutschland erschütterte vor allem die Medienwelt. Claas Relotius soll mehrere Reportagen unter anderem im Magazin "Der Spiegel" veröffentlicht haben, die in Teilen oder sogar komplett erfunden waren. Im Dezember 2018 ging das Magazin mit dem Fall an die Öffentlichkeit. Zu diesem Zeitpunkt hatte Relotius schon seine Kündigung eingereicht.