Marcus Giebel

Andrea Kiewel ist vorwiegend für ihre blendende Laune und ihre zuweilen ausgefallene Kleiderwahl bekannt. Von beidem können sich die Zuschauer des ZDF-„Fernsehgarten“ in den Sommermonaten Sonntag für Sonntag überzeugen.

Dass ihre Outfits nicht jeden Geschmack treffen, dürfte die von ihren Fans nur „Kiwi“ gerufene Moderatorin am wenigsten überraschen. Handfeste Kritik gab es während der Sendung vom 21. Juli aber an einem Accessoire.

Für die Show, die sich vorrangig den Olympischen Sommerspielen in Paris widmete, warf sich Kiewel nicht nur in ein oranges Kleid, sondern trug um den Hals auch eine Kette, die den Umriss von Israel darstellte. Einigen Zuschauern fehlte auf dieser Landkarte jedoch etwas Entscheidendes: Die Palästinensergebiete wurden integriert, ohne sie explizit kenntlich zu machen.

Andrea Kiewel im ZDF-„Fernsehgarten“: Aufregung um Israel-Kette von „Kiwi“

Noch am selben Nachmittag schrieb etwa die SPD-Politikerin Sawsan Chebli auf Twitter: „Die in Israel lebende Moderatorin Kiewel tritt im ZDF mit Kette auf, in der illegal besetzte Gebiete Ost-Jerusalem, Westbank, Gaza und Golan als israelisches Staatsgebiet gezählt werden. Stellt euch vor, eine Moderatorin trägt eine Kette mit der historischen Karte Palästinas.“

Sahak Ibrahimkhil von Volt wandte sich sogar direkt an den Sender, twitterte: „Ich bin zwar ein großer Fan des Fernsehgartens, aber dieser Anhänger eurer Moderatorin Andrea Kiewel ist dennoch etwas irritierend. Liebes ZDF, könnt ihr das bitte für uns einordnen?“

Auch andere User schlossen sich an. Die Kritik war offenbar auch dem Sender unangenehm. Wie t-online.de und die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichten, antwortete das ZDF den Redaktionen auf Nachfrage: „Wir haben mit Andrea Kiewel darüber gesprochen und sind uns einig, dass sie den Schmuckanhänger zukünftig nicht mehr in der Sendung tragen wird.“

Gegenüber Welt soll eine ZDF-Sprecherin zudem betont haben: „In unseren Moderationen sollte grundsätzlich kein politisch interpretierbarer Schmuck auftauchen.“ Einige Zuschauer werden also wohl ganz genau hinschauen, was Kiewel beim nächsten Auftritt trägt.

Andrea Kiewel und Israel: Moderatorin lebt seit Jahren in Tel Aviv

Die gebürtige Berlinerin lebt seit 2017 in Israel, genauer gesagt in Tel Aviv. Ihr Partner ist ein ehemaliger israelischer Elitesoldat. In einem t-online-Interview im Frühjahr erklärte Kiewel dazu: „Ich lebe seit vielen Jahren in Tel Aviv. Immer schließt mich meine Heimat hier in ihre Arme, wenn ich erschöpft nach Shows oder anderen Produktionen wieder nach Hause komme.“

Eine Rückkehr nach Deutschland kommt trotz des wieder hochgekochten Nahostkonflikts für die 59-Jährige nicht infrage. Es sei ihre „Lebensentscheidung“, in Israel zu leben. Kiewel hat keinerlei Zweifel daran, „dass Tel Aviv und ich uns auch weiter guttun werden“.

Deshalb betonte sie auch: „Hier nicht zu sein, ist keine Option für mich. Mein Andrea-Herz schlägt hier, das von Kiwi im ZDF-‚Fernsehgarten‘.“

Übrigens: Für eine andere Sendung mit Kiewel ist die letzte Klappe bereits gefallen. Emotional wurde es in einer Ausgabe des „Fernsehgarten“, in der ein Schlager-Star für seine verstorbene Oma sang. In einer anderen Show sorgte Kiewel mit einem Namenspatzer für Erheiterung.