„Wir müssen uns unterhalten“. Motsi Mabuse schaut streng zu den Jugendlichen. „So schlimm wie bei Joachim Llambi wird es aber nicht“, lacht sie aber gleich. Die Profitänzerin, Tanzsporttrainerin und Let's-Dance-Jurorin ist beim Tanzsportclub und gibt Latein-Workshops.

Insgesamt hatte der Tanzsportclub Villingen-Schwenningen die gebürtige Südafrikanerin für vier Workshops gebucht. Ein langer Tag für den TSC in den Clubräumen in der Schwenninger Grabenäckerstraße 40. Um die 100 Teilnehmer wurden registriert, gut 20 Kinder und Jugendliche sind die ersten auf dem Parkett. Motsi Mabuse kommt ganz leger gekleidet. Dafür haben sich im Gegensatz dazu besonders die Mädchen aufgehübscht. Der größte Teil ist die eigene Clubjugend, die wohl genügend Tanzerfahrungen hat. Doch Motsi Mabuse belehrt den tänzerischen Nachwuchs eines anderen.

„Ich will erst einmal sehen, was ihr könnt“, sagt die 33 Jahre alte Tänzerin. Rumba, Samba, Cha-Cha und Jive geben der Trainerin einen ersten Eindruck. „Motsi, nimm sie alle feste ran“, ruft jemand von den Erwachsenen aus dem Hintergrund. Kein Problem für die Choreografin und Wertungsrichterin, die selbst schon dreimal deutsche Meisterin und südafrikanische Meisterin im Lateintanzen ist.

Besonders aufgefallen ist ihr der doch schleppende Gang der jungen Workshop-Teilnehmer. Dass richtig Laufen lernen gar nicht so einfach ist, erfährt die Gruppe, die zum großen Teil aus Mädchen besteht. Lediglich drei Jungs haben sich wohl überreden lassen, hier mitzumachen.

Wichtig ist auch, dass die Füße beim Tanzen immer den Bodenkontakt behalten und ein richtiger Stand gehört ebenso dazu. „Körperspannung ist fast alles“, so Motsi Mabuse. Auch müsse man bei den lateinamerikanischen Tänzen darauf achten, die Akzente auf Hüftbewegungen zu setzen.

Einem größeren Publikum wurde die Südafrikanerin durch ihre Auftritte bei der Fernsehsendung „Let's Dance“ bekannt. Erst als begleitende professionelle Tänzerin für eine Persönlichkeit aus dem Showgeschäft und seit einiger Zeit als Jurorin, eben dem doch so strengen Joachim Llambi, der eigentlich ganz nett ist. Das wahre Leben könne man überhaupt nicht mit „Let's Dance“ vergleichen, macht sie den Workshopteilnehmern klar: „Da ist viel Show und alle sind vor den Kameras immer sehr nervös.“ Trotzdem mache dieser Job großen Spaß, verrät Motsi Mabuse.

Dieser Spaß steht auch im Vordergrund des Workshops. Während Mabuse bei der Gruppe der Jugend und bei den Hobbytänzern noch etwas Milde walten lässt, schaut sie den Turnierpaaren schon genauer auf die Füße. Und sie weiß, auf was es ankommt. „Latein-Tanz ist freier und ungezwungener, hier kann man sich mehr individuell entfalten“, so die Trainerin. Obwohl sie schon lange mit ihrem Ehemann in Aschaffenburg lebt, hat sie ihre südafrikanische Seele und ihr Temperament nicht vergessen. In ihrer Heimat hat sie bereits in jungen Jahren mit dem Tanzen begonnen. „Südafrikaner haben von Geburt an Musik und Tanz im Blut“, so Motsi Mabuse, die ihre Begeisterung an die Workshopteilnehmer weiter gibt.

Für TSC-Vorsitzenden Klaus Zawisla war der Workshop ein Erfolg auf ganzer Linie. „Wir suchten für unser Workshop-Programm wieder einmal ein bekanntes Zugpferd“, so der Schwenninger. Nachdem man vor einigen Jahren bereits die spanische Profitänzerin Melissa Ortiz-Gomez für einen Workshop verpflichten konnte, war es jetzt Publikumsmagnet Motsi Mabuse. „Da sind wir mal gespannt, wer als nächstes in Schwenningen einen Workshop gibt“, stellten einige Teilnehmer fest.

 

Zur Person

Motshegetsi, genannt „Motsi“ Mabuse ist am 11. April 1981 in Mankwe im südafrikanischen Bophuthatswana geboren. Sie ist eine südafrikanische Tänzerin, Tanztrainerin und Wertungsrichterin für Standard- und Lateinamerikanische Tänze. Sie hat mittlerweile auch die deutsche Staatsbürgerschaft und wurde durch die Tanzstaffel „Let' s dance“ bekannt. Mabuse ist mit dem deutschen Tänzer Timo Kulczak verheiratet.