Angela Fritzen, Johanna von Schönfeld und Julian Göpel (v. li.) haben das Down-Syndrom, was sie aber nicht daran hindert, ihrer großen ...
Angela Fritzen, Johanna von Schönfeld und Julian Göpel (v. li.) haben das Down-Syndrom, was sie aber nicht daran hindert, ihrer großen Leidenschaft, dem Schreiben, nachzugehen. Sie berichteten im „Café Moccafloor“ über ihre Reise durch die Mongolei. | Bild: oehler

Eine Lesung der besonderen Art wurde im „Café Moccaflor“ geboten. „Wir lernen heute Literatur kennen, die von Menschen mit außergewöhnlichen Begabungen gemacht wurde“, begrüßte André Heygster die Gäste, die sich zu der Lesung von Mitgliedern des Kulturmagazins „Ohrenkuss“ eingefunden hatten. Die Besonderheit an diesem Magazin ist, dass die Texte von Menschen mit Down-Syndrom geschrieben werden.

Angela Fritzen, Johanna von Schönfeld und Julian Göpel haben alle drei das Down-Syndrom, was sie aber nicht daran hindert, ihrer großen Leidenschaft, dem Schreiben, nachzugehen. „Wir begrüßen sie zu einer Reise durch die Mongolei“ sagte Angele Fritzen. Alle tragen ein buntes, traditionelles Landesgewand der Mongolen. Sie erklärten zuerst, was der Name „Ohrenkuss“ überhaupt bedeutet. „Wir hören alle zu viel. Es geht in das eine Ohr rein und zum anderen wieder raus. Das, was im Ohr bleibt, ist wichtig, also ein Ohrenkuss“, sagte Angela Fritzen.

Die Mitglieder von „Ohrenkuss“ sind im Sommer 2005 in die Mongolei gereist. Sie haben viel erlebt und ihre Erlebnisse aufgeschrieben. In Pfullendorf lasen sie sowohl selber verfasste Texte, als auch Texte von anderen Mitgliedern des „Ohrenkuss“ vor. „Es gibt in der Mongolei die Wüste Gobi und die Mongolen wohnen in der Steppe“, berichtet Julian Göpel. „Ich finde die Landschaft sehr schön und wir sind heute auf einen Berg geklettert. Ich bin sehr stolz“, liest Johanna von Schönfeld.

„Ich bin auf einem mongolischen Pferd geritten. Es ist ein schönes Gefühl zu reiten“, erzählte Angela Fritzen. Alle drei lesen mit viel Begeisterung und Gestik, sie haben viel erlebt in der Mongolei und ihre Augen leuchten immer noch, wenn sie davon berichten. „Wir haben auch einen Preis gewonnen, also die Katja“, sagt Angela Fritzen stolz. Die Chefredakteurin des „Ohrenkuss“, Katja de Bragança, gewann die „Goldene Bild der Frau“ für ihr besonderes Engagement und damit auch 10 000 Euro. „Die 10 000 Euro werden investiert um den ,Ohrenkuss' ins Englische zu übersetzen. Dieses Projekt ist gerade noch in der mache“, sagte Katja de Bragança, die natürlich mit ihren Schützlingen mitgereist war.