
Konstanz - Insgesamt stellt das Land Baden-Württemberg nach Angaben des zuständigen Sozialministeriums im Jahr 2008 rund 162 Millionen Euro für das Krankenhausbauprogramm zur Verfügung. Konstanz ist eines von neun Krankenhäusern, die aufgenommen wurden: "Angesichts der Tatsache, dass die Unterlagen erst im Jahr 2007 vollständig eingereicht wurden, ist das eine sehr schnelle Entscheidung", sagte Hoffmann dazu.
Das grundsätzliche Ja der Landesregierung bedeutet grünes Licht für den gesamten 54,5 Millionen Euro teuren Umbau des Klinikums Konstanz. Allerdings können nach den Richtlinien des Landes nicht alle Vorhaben von Stuttgart gefördert werden: Rehabilitations-Einrichtungen wie am Vincentius-Krankenhaus etwa müssen die Träger der Häuser - in Konstanz also die städtische Spitalstiftung - alleine schultern. Insgesamt stehe eine "höhere zweistellige Millionensumme" in Aussicht, so Hoffmann.
Sozialbürgermeister Claus Boldt (CDU) reagierte hoch erfreut auf die Nachricht aus Stuttgart: "Das ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man die Fülle von Anträgen sieht." Hoffmann bezifferte den Investitionsstau auf rund 1,7 Milliarden Euro. Normalerweise, sagte er "bedeutet das eine Wartezeit von sechs bis sieben Jahren, bis Landesmittel zur Verfügung gestellt werden können." Boldt spielte den Ball zurück: "Der Landtagsabgeordnete hat sich im Sozialministerium sehr für unser Vorhaben eingesetzt."
Einen neuen Schub dürfte unterdessen die Debatte um eine Verlagerung des Vincentius-Krankenhauses bekommen. In der Zusage des Landes ist nicht nur der lange geplante Erweiterungsbau für den Funktionsbereich des bestehenden Klinikums aufgenommen. Die Liste aus dem Sozialministerium weist ausdrücklich auch einen "Erweiterungsbau zur Integration des Vincentiuskrankenhauses" aus. Dieser Schritt und die Auflösung des traditionellen Standorts an der Unteren Laube stößt auf erbitterten Widerstand vor allem der Kleinaktionäre des als AG organisierten Vincentius-Krankenhauses. Auch Mediziner haben an einer Integration der orthopädischen Fachklinik in das bestehende Akutkrankenhaus Zweifel angemeldet.
Wann wie viel Geld aus Stuttgart nach Konstanz fließt, wird nach Aussagen des Abgeordneten Hoffmann "in den nächsten Wochen" entschieden. Die Detailarbeit sei auf jeden Fall im ersten Vierteljahr 2008 abgeschlossen: "Wie es aussieht, können die Konstanzer Krankenhausbaustellen nahtlos mit der nächsten Ausbaustufe fortgesetzt werden", so Hoffmann weiter: "Die Kräne können vermutlich gleich stehenbleiben." Die Sanierung des Pflegebereichs soll im Führjahr abgeschlossen werden.
In den vergangenen zehn Jahren hatten Stadt und Land bereits mehr als 100 Millionen Euro in das Klinikum investiert. Mit der Erneuerung ging auch ein Abbau der Bettenplätze von fast 500 auf künftig nur noch 350 einher.


