VON WOLFGANG BOLLER
Bohröl, das aus einem Waggon eines Güterzugs ausgetreten ist, setzte gestern Abend um 18.40 Uhr Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste ...
Bohröl, das aus einem Waggon eines Güterzugs ausgetreten ist, setzte gestern Abend um 18.40 Uhr Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste in Alarm. Etwa eineinhalb Stunden später gab die Feuerwehr Entwarnung: Keine Explosionsgefahr. Bilder: Boller

Friedrichshafen - Gegen 18.40 Uhr hatte der Lokführer des aus Ulm angekommenen Güterzugs das Leck bemerkt. Er hatte gemäß der Gefahrstoffdeklaration am Waggon einen leicht brennbaren und giftigen, festen Stoff gemeldet. Polizei und Feuerwehr mussten von Explosionsgefahr ausgehen. Aus dem Waggon, der in etwa auf der Löwenunterführung stand, trat aber eine milchige Flüssigkeit aus. "Es war eine geringe Menge, weniger als zehn Liter", sagte Stadtbrandmeister Louis Laurösch, der den Einsatz leitete. Bis kurz nach 20 Uhr, herrschte Rätselraten, worum es sich handeln könnte.

Die Polizei riegelte sämtliche Straßen rund um die Löwenunterführung ab. Der Zugverkehr wurde eingestellt. Später stellte sich heraus, dass es sich um Abfälle aus der Metallindustrie - Metallstaub, Bohröl und wohl auch Wasser - handelte. Der Abfall sei richtig deklariert gewesen, weil er sich im trockenen Zustand durchaus unter Wärmeeinwirkung leicht entzünden könne, hieß es gestern Abend. Dass auf Grund der Feuchtigkeit des Materials doch keine Gefahr bestand, stellte sich aber erst später heraus. Kreisbrandmeister Henning Nöh: "Wir müssen auf Nummer sicher gehen.

Gestern Abend wurde das Leck abgedichtet und der Zug auf ein Abstellgleis rangiert. Der Zugverkehr von und nach Überlingen wurde kurz vor 21 Uhr wieder freigegeben, die Strecken von und nach Lindau und Ulm um 22.25 Uhr. Zahlreiche Zugreisende saßen auf den Bahnhöfen fest. Der Wagen stammte aus Trofeiach bei Graz (Österreich) und sollte nach Frastanz in Vorarlberg. Möglicherweise fuhr der Zug über Ulm und Friedrichshafen weil die Zugstrecke über den Arlberg nach den Überschwemmungen von vor einigen Wochen weiterhin gesperrt ist.

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