Werner Huff

Vor 25 Jahren

Waldshut-Tiengen – Josef Seger, seit 17 Jahren Sprecher der Gemeinderatsfraktion der CDU, erklärte am 27. August 1991 seinen Rücktritt von dieser Funktion. Seger zog damit die Konsequenzen aus den Nachwehen der Kandidatennominierung der CDU am 12. August für die OB-Wahl im September. Dabei hatte er sich für den mit großer Mehrheit zum offiziellen CDU-Kandidaten gewählten Werner Walschburger aus Konstanz ausgesprochen. Als vor allem die CDU von Waldshut die wenig später erfolgte Solo-Kandidatur von Martin Albers unterstützte, traten innerparteiliche Querelen zwischen Waldshut und Tiengen zutage. Mit der Kritik an seiner Parteinahme für Walschburger habe er sich sachlich auseinandersetzen können, sagte Seger, doch dann sei es losgegangen mit gezielten Attacken, mit denen seine Arbeit für Fraktion und Partei abqualifiziert worden sei. Völlig unter die Gürtellinie gezielt hätten schließlich Angriffe auf sein Privatleben, etwa durch anonyme Anrufe. Seger erklärte sich bereit, als Fraktionsvorsitzender kommissarisch bis zum Amtsantritt des neuen OB tätig zu sein.

Aichen – „Noch bis zum Monatsende wird Agnes Gantert im Schulhaus in Aichen für Sauberkeit sorgen, wie sie das seit Erbauung der Schule im Jahre 1959 tat“, berichtete der Alb-Bote am 21. August 1991. „Denn dann wird die nun 80-Jährige, die heute Geburtstag hat, aus dem Dienst scheiden. Die Jubilarin erfreut sich bester Gesundheit und versorgt noch selbst ihren Haushalt und Garten. Daneben strickt sie gerne, besonders für ihre 14 Enkel, die sich mit den fünf Kindern von Agnes Gantert freuen, dass sie mit ihrer Oma deren Geburtstag feiern können.

Agnes Gantert stammt aus Schweighausen bei Lahr. Als sie nach Hagnau kam, lernte sie Hermann Gantert aus Obermettingen kennen und heiratete ihn 1940. Seither wohnt sie in Aichen. Ihr Mann, der in der Lonza arbeitete, starb vor zehn Jahren.“

Vor 50 Jahren

Todtmoos – Von einem Großbrand in Todtmoos berichtete der Alb-Bote am 27. August 1966. Tags zuvor war gegen Mittag die frühere Jugendherberge und das spätere Kinderheim Bergwiese in Toddtmoos-Lehen in Brand geraten. Das mächtige Holzhaus war nicht mehr zu retten, man musste darauf bedacht sein, wenigstens das teilweise noch schindelgedeckte Nachbarhaus und die Pension Hüttenzwerg vor den Flammen zu schützen. Die Familie Eugen Maier verlor Hab und Gut, was ihr bereits im Jahr 1933 durch einen Brand ihres Anwesens an gleicher Stelle zugestoßen war.

Vor 75 Jahren

Bernau – „Bei Dachdeckerarbeiten im Ortsteil Oberlehen kam der Dachdeckermeister Albert Spitz aus Innerlehen den Drähten der darüber hinweg-führenden Starkstromleitung zu nahe, sodass er daran hängen blieb und nach wenigen Minuten den Tod fand“, berichtete der Alb-Bote Ende August 1941. „Alle ergriffenen Wiederbelebungs- und Rettungsversuche waren leider ergebnislos. Mit Volksgenosse Spitz ist ein aufrechter und arbeitsamer Mitbürger aus unseren Reihen gerissen worden. Um ihn trauern seine Gattin und die ganze Gemeinde.“

Vor 100 Jahren

Geißlingen – „Am 20. August war ein Jahr verflossen, dass unsere russischen Gefangenen nach Geißlingen zur Arbeit gekommen sind“, berichtete der Alb-Bote am 24. August 1916. „Es ist ein gutes Zeichen sowohl für die Kriegsgefangenen als auch für die Arbeitgeber, dass noch sämtliche 15 Mann, welche uns damals überwiesen wurden, noch heute hier in Arbeit stehen.“ (hff)