Wegen des Winterwetters ist auch an diesem Donnerstag Vorsicht auf den Straßen in Baden-Württemberg angesagt. Über Nacht drohte laut einem Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes in Stuttgart in weiten Teilen des Landes Glatteis: „Eigentlich sollte man überall aufpassen.“
Zahlreiche Glatteis-Unfälle im ganzen Land
In der Nacht zu Donnerstag gab es im ganzen Land zahlreiche Unfälle aufgrund von Schnee und Eisglätte, wie ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei sagte. Auf der Autobahn 5 blieb nahe Eichelberg ein Lastwagen liegen, ein weiterer Lkw kippte auf der A8 im Bereich der Anschlussstelle Ulm auf die Seite. Einige Autos seien in den frühen Morgenstunden von den Straßen abgekommen und gegen Leitplanken gestoßen, sagte ein Polizeisprecher in Ludwigsburg. Auch in Stuttgart und Freiburg kam es nachts im Stadtgebiet zu mehreren witterungsbedingten Unfällen.

Am Morgen schon mehr als 30 Unfälle in der Region
Nachdem der Mittwoch noch einigermaßen glimpflich verlaufen war, hat der Donnerstag auch in der Region mit teils spiegelglatten Straßen begonnen. Allein in den frühen Morgenstunden des Donnerstags hätten sich ab etwa 5 Uhr in den zum Polizeipräsidium Konstanz gehörenden Landkreisen Schwarzwald-Baar, Rottweil, Tuttlingen und Kreis Konstanz schon mehr als 30 Unfälle auf den durch überfrierende Nässe teils glatten Straßen ereignet, berichtet die Polizei um 8 Uhr.
Lörrach koordiniert Versorgung Verletzter nach Glatteisunfällen neu
Um die Verletzten infolge von Glatteisunfällen in der Region Lörrach besser auf umliegende Krankenhäuser verteilen zu können, sollen sie zentral am Lörracher Burghof begutachtet werden. Dort werde eine Stelle eingerichtet, die die Rettungswagen als erstes ansteuern sollen, sagte ein Sprecher des Landratsamts am Donnerstag. „Dann wird entschieden, wer wo ins Krankenhaus kommt. Die Patienten werden da aber nicht behandelt.“ Der Burghof Lörrach ist ein Kultur- und Veranstaltungszentrum.
Hunderte Unfälle bereits am Mittwoch

Die Folgen des Wintereinbruchs hatten viele Menschen in Baden-Württemberg bereits am Mittwoch zu spüren bekommen: Schneefälle und gefährliches Glatteis lösten landesweit Hunderte Unfälle mit Verletzten und Sachschäden aus. In Freiburg bauten Rettungskräfte sogar einen Behandlungsplatz in der Messehalle auf, weil Kliniken wegen der vielen Unfallverletzungen überfüllt waren.
Bleibt es so kalt und glatt?
Wer in der Nacht zum Freitag und am Morgen in Baden-Württemberg unterwegs ist, muss sich vor allem im Süden wieder auf Glatteis einstellen. Einschränkungen im Straßen- und Schienenverkehr seien möglich, teilte der Deutsche Wetterdienst am Donnerstag für die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen mit.
Ab dem späten Donnerstagabend ziehe von Süden her gefrierender Regen auf, hieß es in einer Mittelung. Im Laufe der Nacht gehe dieser zunehmend in Schnee über. Bis zum Freitag rechnen die Meteorologen im Süden und in der Mitte des Landes mit bis zu fünf Zentimeter Neuschnee, südlich der Alb gebietsweise mit bis zu zehn Zentimetern.
(dpa/lsw)