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Der im Titisee im Schwarzwald entdeckte Flamingo lebt wieder in der Natur: Er wurde im äußersten Süden des Landes nahe der Schweizer Grenze freigelassen. Man hoffe, dass der Flamingo nun zum Klingnauer Stausee in der Schweiz fliegen werde, teilte ein Sprecher des Freiburger Regierungspräsidiums auf Anfrage mit. An dem Gewässer im Kanton Aargau leben nach Schweizer Medienberichten rund 20 Flamingos. 

Eine Frau, die sich freiwillig bereiterklärte, habe den Wasservogel zum Auswilderungsort gebracht, sagte der Sprecher. «Wir haben uns für diesen Weg entschieden, da wir das Tier nicht unnötig in Menschenobhut belassen wollten.» Es handele sich um ein Wildtier. Eine pragmatische Lösung, den Flamingo direkt bei seinen Artgenossen am Stausee in der Schweiz auszuwildern, habe sich nicht gefunden.

Der Flamingo war vor rund eineinhalb Wochen im Titisee entdeckt worden. Der Wasservogel wurde eingefangen und in eine Not-Aufnahmestation für Tiere in Südbaden gebracht. Verantwortliche prüften über Tage hinweg einen Umzug in das Nicht-EU-Land Schweiz, der nun nicht zustande kam. 

Auf deutscher Seite ausgewildert 

Flamingos leben vor allem in Afrika, Asien, Amerika und auch in Südeuropa. Es würden aber vermehrt Exemplare in Schweizer Gewässern gesichtet, hatte es nach dem Fund im Schwarzwald geheißen. Das Tier wurde laut Sprecher nun auf deutscher Seite der Grenze nahe Waldshut-Tiengen gegenüber der Aare-Mündung freigelassen.

Kolonie auch im Münsterland

Eine kleine Flamingo-Kolonie gibt es auch im Münsterland. Schon seit einigen Jahrzehnten brüten die Wasservögel dort im Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn an der niederländischen Grenze. Die Gruppe gilt als weltweit nördlichste Flamingo-Kolonie.