Das wollte ich schon immer mal ausprobieren: Wie fühlt es sich an, wenn man in voller Feuerwehrmontur herumlaufen muss? Mit Atemschutzmaske, die Flasche mit der Pressluft auf dem Rücken, dicke Handschuhe, Stiefel. Und dann noch ein Feuer löschen. Sicher nichts für Untrainierte.
Feuerwehrkommandant Andras Egger fackelt nicht lange und steckt mich in seine Montur. Hose mit Trägern geht schnell, Stiefel dauert länger, denn die sind mir zu klein.
Feuerwehrstiefel sind eine besondere Ware. Stahlkappe, feuerfest, immun gegen Säure und Chemikalien, rutschfeste Sohle. Dann ziehe ich mir die orange Jacke aus nicht brennbarem Material über, stecke eine Hand in den Ärmel – und fühle eine Engstelle. Was ist das?
Als Krönung darf natürlich der Helm nicht fehlen. In Singen hat er die althergebrachte Form, die sich an seinem militärischen Vorbild aus dem Zweiten Weltkrieg orientiert – allerdings mit Nackenschutz und Visier aus Plexiglas. Kostenpunkt: etwa 140 Euro.
Aus einem Guss eingekleidet, fühle ich mich wie ein Playmobil-Feuerwehrmännchen und sehe wohl auch so aus. Alles fühlt sich etwas steif an, vor allem nachdem die schweren Lederhandschuhe an mir hängen. Aber wir wollen die Sache ganz durchziehen. Also auf in die Atemschutz-Werkstatt! Dort wartet bereits Feuerwehr-Gerätewart Wolfram Groll mit schwerem Gerät.
Jetzt habe ich Atemluft für etwa 30 Minuten auf dem Buckel. 16 Kilo wiegt der Stahltank-Rucksack etwa. 300 bar Druck herrschen da drin. Der wird natürlich wie beim Taucher heruntergeregelt. Aber jetzt fängt die Feinarbeit an. Kommandant Egger zieht mir die Schultergurte und den Bauchgurt straff.
Dann hat Wolfram Goll nach eine Spezialität für mich: Die Atemschutzmaske! Ich ziehe die Gummibänder über den Kopf. Wie damals bei der Bundeswehr. Kaum sitzt die Maske fest vor dem Gesicht, wird es dumpfig-warm.
Obwohl der Schlauch zur Flasche auf dem Rücken gar nicht festgeschraubt ist und ich nicht schwer atmen muss, denke ich: Kein Vergnügen, so in den Kampf zu ziehen. Ich fühle mich in meiner Montur, die insgesamt auf 20 Kilo kommt, schwerfällig wie ein Braunbär – und dabei habe ich noch nicht mal einen Schlauch oder eine Axt in der Hand. Und brennen tut hier auch nichts. Besser so!