
Der ehemalige Lehrer Immo Opfermann ist einer der besten Kenner des Eckerwalds. Er zeigt auf die mächtigen Stützen, die einst breite Wannen trugen. In diesen Wannen wurde mithilfe eines Schwelverfahrens versucht, das Öl aus dem Schiefer zu lösen.

Dieser turmartige Bau ist ein weiteres Relikt aus der Raffinerie mitten im Wald. Nahezu unbeschädigt steht der massive Rahmen bis heute im Wald.

Diese Schutzmauer steht neben dem zweistöckigen Transformatorenhaus. Zur Verschwelung des Ölschiefers benötigte man große Mengen an Strom. Nach nur sechs Monaten Betrieb wurde Anfang 1945 klar, dass im Eckerwald mehr Energie hineingesteckt als herausgeholt wird.

Der Hubofen stand im benachbarten KZ Schömberg. Auch dort sollte Öl gewonnen werden, um der Kriegsmaschine frischen Treibstoff zuzuführen. Grundstoff war der Ölschiefer, der am nördlichen Rand der Schwäbischen Alb in großen Mengen vorkommt.

Die KZ und Außenstellen im Bereich Schömberg gehörten zum Konzentrationslager Natzweiler im Elsaß. Von dort wurden die württembergischen Außenstellen dirigiert.

Schieferöl stinkt. Vor jeder Führung lässt Immo Opfermann jeden Besucher eine Nase voll nehmen. Der schwere Geruch des Öls liegt bis heute in den Wäldern – zwischen Betonbauten und Fichten.

Der Wald wird nicht gerodet, Hitlers Hinterlassenschaften nicht angerührt: Der Eckerwald zählt inzwischen zum europäischen Kulturerbe.

Wenn die Worte versagen, greift die Kunst ein. Der Rottweiler Bildhauer Siegfried Haas schuf diese Skulptur eines Häftlings (Ausschnitt).
