Guy Simon und AFP
Facebook setzt auf die sogenannte erweiterte Realität für Smartphone-Nutzer. „Wir werden die Handy-Kamera zur ersten umfassenden Augmented-Reality-Plattform machen“, verkündete der Chef des sozialen Netzwerks, Mark Zuckerberg, bei der Entwicklerkonferenz des Konzerns in San Francisco. Diese neue Form der Realität brauche Zeit sich zu entwickeln - aber langfristig werde es eine wichtige Technologie sein.
 

Augmented Reality

Der Begriff bedeutet aus dem Englischen übersetzt "erweiterte Realität." Dabei handelt es sich um eine computergestützte Erweiterung der Wahrnehmung, die über technische Geräte, etwa das Smartphone erfolgen kann. Die Erweiterung kann alle Sinne ansprechen, wird jedoch meist im Zusammenhang mit grafischen Darstellungen benutzt, etwa bei der Einblendung eines Schusswinkels bei der Fußballberichterstattung.

Es geht darum, die reale Umgebung zu verändern - durch virtuelle Figuren, Gegenstände oder zusätzliche Informationen, ähnlich wie bei dem Handyspiel Pokémon Go. Hält also der Nutzer sein Smartphone in die reale Umgebung, kann er einem Ort Informationen zuordnen, einer Katze eine virtuelle Mütze aufsetzen oder einen künstlichen Blumenstrauß auf den Tisch stellen. 
 

Wie wird die erweiterte Realität bisher genutzt?

Das Konzept der Augmented Reality kommt schon heute vielfach zum Einsatz.
Prominentes Beispiel ist das Handyspiel Pokémon Go, bei dem die Nutzer in der realen Welt virtuelle Wesen fangen können.
 


Viele Museen haben die erweiterte Realität bereits in ihre Ausstellungen integriert. Zum Teil mit erheblichem Aufwand. So hat das Sukiennice Museum in Krakau mit Schauspielern einzelne Geschichten zu ausgestellten Gemälden nachspielen lassen. Besucher können sich das dann anschauen:
 


Die Zeitschrift "National Geographic" zeigt mit einer Werbeaktion, wie sich Augmented Reality einsetzen lässt. In einem ungarischen Einkaufszentrum wurde Besuchern ein Videostream des Ortes gezeigt, in den hochauflösend animierte Lebewesen eingeblendet sind. So reagierten die Besucher:


Bislang setzte Facebook eher auf die virtuelle Realität, bei der Nutzer mit Spezialbrillen in eine völlig andere Welt eintauchen können. Facebook hatte dazu 2014 das Start-up Oculus gekauft, das die Virtual-Reality-Brille Rift entwickelt. Doch richtig durchgesetzt hat sich die künstliche Welt durch die Brille nicht.
 

Besucher der Cebit-Messe tauchen mit der Virtual-Reality-Datenbrille Oculus Rift in die virtuelle Realität ein.
Besucher der Cebit-Messe tauchen mit der Virtual-Reality-Datenbrille Oculus Rift in die virtuelle Realität ein. | Bild: Foto: dpa

Verbesserung der Realität?

Facebook hat schon Beispiele parat, wie Augmented Reality im sozialen Netzwerk konkret aussehen könnte. So könnten etwa Facebook-Freunde gegenseitig im Restaurant nur auf dem Display sichtbare Notizen zu den besten Gerichten hinterlassen. Oder man bringt virtuelle Kunstwerke auf weiße Häuserwände. Die Technologie werde „unsere physische Realität verbessern“, versprach Zuckerberg.
 

Die Zukunft

Keiichi Matsuda ist ein japanischer Künstler, der sich mit den Entwicklungen der erweiterten Realität beschäftigt. Er hat in einem Film eine fiktive Version der Zukunft entworfen, in der die erweiterte Realität nahezu komplett mit der wirklichen verschmolzen ist. Wie Augmented Reality in Zukunft aussehen könnte: