Friedrichshafen – Der Zeppelin-Konzern blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Mit 2,75 Milliarden Euro habe man den höchsten Umsatz der Firmengeschichte erzielt, machte Peter Gerstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin GmbH, in einem Pressegespräch am Freitag deutlich. Damit erzielte das Unternehmen, dessen Management-Holding Zeppelin GmbH in Friedrichshafen sitzt, ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2016: 2,36 Milliarden Euro). Das Jahr sei dank eines Booms in der gesamten Baubranche von einem starken Auftrags- und Umsatzwachstum geprägt gewesen.
Der Zeppelin-Konzern mit weltweit 8000 Mitarbeitern vertreibt in Deutschland und Westeuropa sowie in Osteuropa und Zentralasien die Baumaschinen des US-amerikanischen Herstellers Caterpillar. "Im Bereich Baumaschinen Europa haben wir den Verkaufsrekord vom Vorjahr noch einmal übertroffen", betonte Michael Heidemann, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung. Eine Erholung sei auch beim "Sorgenkind der vergangenen Jahre" zu verzeichnen. Nach der Krise auf den Rohstoffmärkten habe sich inzwischen auch in der Sparte Baumaschinen Osteuropa der Umsatz mit 430 Millionen Euro deutlich verbessert.
"Amazon der Baubranche"
Der Auftragsbestand in allen sechs strategischen Geschäftseinheiten – von Baumaschinen über Vermietung bis Anlagenbau – lag zum Jahresende bei rund 700 Millionen Euro. Investiert wurde beim Zeppelin-Konzern im vergangenen Jahr in die Digitalisierung. Die Kompetenzen dafür werden in der Geschäftseinheit Z Lab gebündelt, um aus Ideen neue digitale Geschäftsmodelle und Produkte zu entwickeln. "Uns ist es wichtig, dass der Kunde bei uns alles aus einer Hand bekommt", erklärte Gerstmann. Daher wolle der Zeppelin-Konzern das "Amazon der Baubranche" werden. "Wenn wir hier selbst nichts tun, wird es irgendwann jemand anderes machen. Und dann haben wir ein Problem", erläuterte Gerstmann.
Der Baumaschinen- und Mietmarkt in Zentraleuropa wird aus Sicht des Zeppelin-Konzerns auch 2018 auf einem hohen Niveau bleiben. Risiken für das Unternehmen mit 190 Standorten in 35 Ländern sieht Gerstmann vor allem im drohenden Handelskrieg zwischen den USA, Europa und China. "Wir hoffen sehr, dass es nicht zu solch einer Zuspitzung kommen wird", sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung.